Frech, frecher, Elbers

Was alles so passiert wenn man mal im Urlaub ist. Dann verpasst man eine Menge. So habe ich erst jetzt den Artikel der Rheinischen Post über den Gesundheitszustand des Oberbürgermeisters vom 12. April gelesen. Tja, erst mal wusste ich nicht was ich sagen sollte, dann war ich sprachlos und dann fehlten mir sogar die Worte. Wo soll ich nur anfangen. Sicher, ich will einiges kritisieren, aber was denn zuerst?

Muss ein Artikel in der RP nicht ein bisschen neutraler verfasst sein, oder sollte er das nicht zumindest versuchen? Ich finde es äußerst grenzwertig, ein Fototermin im Krankenzimmer stattfinden zu lassen, aber wer es nötig hat. Weiter fand ich äußerst interessant, eine so komplexe medizinische Untersuchung, wie das Blutdruckmessen, endlich mal veranschaulicht zu bekommen. Apropos Aufnahmen, wenn er doch nach dem Pressetermin den Ballwechsel vollzogen hat, warum gibt es dann davon Aufnahmen? Deutet das nicht eher auf den Zeitraum innerhalb des Pressetermins hin und bedeutet das dann nicht Publicity? Es wäre nicht schlimm, wenn es der Fall wäre. Also wieso tun sie so als ob nicht? Und dass er im Krankenhaus arbeitet, juhu. Er ist ja auch nicht tot, oder? So eine Berichterstattung, falls man hier von einem Bericht überhaupt sprechen kann, ist schon zu mitleiderregend. Natürlich durfte auch der politische Aspekt nicht fehlen, ein Seitenhieb gegen Rot-Grün musste sein. Das gehört sich einfach so. Leider bei allen. Und keiner bedenkt, dass es für einen neutralen Leser/Zuhörer langweilig wird. Aber das der Haushalt von 1999 herhalten musste ist lächerlich. Und ich hoffe, dass die Verantwortlichen von damals drüber stehen werden und nicht zu ihrer Verteidigung 1999 mit den Nachkriegsjahren vergleichen werden.

Alles schön und gut, das wäre eines Beitrages meines Blogs nicht wert. Auch wenn es unfair den anderen Kandidaten gegenüber ist und man sollte sich auch zu gut sein, um eine Verletzung für den Wahlkampf und für die mediale Präsenz auszunutzen. Aber was mich wirklich empört und verletzt hat war die Aussage Herrn Elbers in Bezug auf seine „Einschränkung“. Auch sehr vorsichtig und nicht weniger bedeutungsschwanger formuliert: „körperliche Gebrechen“. Was zum Teufel ist das? Habe ich zu viel Fantasie, oder schwingt da wieder die Mitleidsschiene in dieser Formulierung mit? Ist Herr Elbers jetzt ein Behinderter? Und versucht er den Behinderten ihre Rechte und Möglichkeiten in die Luft zu halten? Nach dem Motto, die Inklusion ist ein Zug und alle fahren mit. Aus dem Bus hüpfen geht nicht, auf den Zug springen geht schon. Ein Bruch führt sicher noch lange nicht zu einer Behinderung. Eine Behinderung ist etwas völlig anderes als eine Verletzung. Und dass er auf Krücken angewiesen sein wird ist nur von kurzer Dauer. Eine Behinderung zeichnet aus, dass sie langwierig ist und nicht behoben werden kann.

Ein behinderter OB? Klar, ein Herr Elbers kann mit Hilfe seiner Krücken die eine oder andere Treppe überwinden, sollte er meine Behinderung haben so könnte er noch nicht mal auf seinen Platz im Plenarsaal gelangen. Er müsste eine Ratssitzung von der Empore aus leiten, weil es im Plenarsaal von Stufen nur so wimmelt, bei völliger Abstinenz von Rampen. Nicht, dass ich was gegen Gesellschaft auf der Empore hätte. Man soll sich nicht über das Leid anderer freuen, aber es wäre doch wünschenswert gewesen, hätte jemand, der was bewegen hätte können, was an der eigenen Haut erfahren und Schlüsse daraus gezogen. Eine Einschränkung, sollte sie auch nur von kurzer Dauer sein, kommt schneller als man denkt, wie man hier sieht. Und trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass der Herr Oberbürgermeister in seinem wichtigen Amt aus Respekt solch ein Thema nicht für seine Zwecke nutzt. Und zu sehen, dass er es doch gemacht hat, enttäuscht mich menschlich sehr.


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