Frauenheilkunde im Vergleich – Wie werden Schwangere in anderen Ländern betreut?

Frauenheilkunde im internationalen Vergleich

Frauenheilkunde im internationalen Vergleich

Frauenheilkunde ist stets ein wichtiges Thema. Eine gute Frauenarztpraxis, in der man sich fachlich und menschlich stets gut betreut und aufgehoben fühlt – das ist für Frauen jeden Alters von großer Bedeutung. Hat eine Frau erst die für Sie passende Ärztin/den passenden Arzt gefunden, so wird auch die Praxis meist nicht mehr gewechselt. Oft kommt es auch dazu, dass mehrere Generationen einer Familie die gleiche Praxis besuchen, eine gute Empfehlung nimmt man hier gerne an.

Die Gynäkologin/der Gynäkologe ist für Frauen in vielen Gesundheitsthemen der erste Ansprechpartner und ersetzt für manche Frauen sogar übergangsweise den Hausarzt. Durch die jährlichen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung für alle Frauen ab 20 entsteht so ein früher und regelmäßiger Kontakt und es kann sich eine persönliche Beziehung und Vertrauen aufbauen.

Andere Länder, andere Sitten – auch bei Frauenheilkunde

Gewährleistet wird dieses fachliche Spektrum zu den Themengebieten der Empfängnisverhütung, des Kinderwunsches, der Schwangerschaft und Geburt, gynäkologischen Infektionen, Brustveränderungen und hormonellen Umstellung durch die Facharztausbildung in Deutschland. In anderen Ländern werden Teilgebiete nicht allein dem Frauenarzt überlassen. So können Aufgaben, wie die Verordnung von Verhütungsmitteln und der Abstrich zur Krebsfrüherkennung von Hausärzten, Hebammen und Krankenschwestern übernommen werden. Auch die Diagnostik, Behandlung und Nachbetreuung von Brusterkrankungen und -krebs ist in vielen anderen Ländern kein Bestandteil der Facharztausbildung zum Gynäkologen und gehört in den Bereich der Chirurgie.

Schwangerenvorsorge im Ausland ebenfalls anders geregelt

Besonders relevant ist die Frage der Betreuung in der Zeit während einer Schwangerschaft. Durch die zahlreichen Praxen niedergelassener Fachärzte in Deutschland ist eine flächendeckende und wohnartnahe Schwangerenbetreuung möglich. Von der Feststellung der Schwangerschaft, über Labordiagnostik, Ultraschall, Untersuchung bis zur Beratung kann die Versorgung so in einer Hand stattfinden.

In anderen Ländern erfolgt hier oft innerhalb der Schwangerenvorsorge eine Aufteilung in verschiedene Zuständigkeiten. In Ländern, wo weite Einzugsbereiche zu versorgen sind, übernehmen Krankenschwestern und Hebammen die erste Versorgung und Beratung. So ist ein Arztbesuch mit Durchführung eines Ultraschalls in Schweden, Großbritannien und den USA beispielsweise erst ab der 16. Schwangerschaftswoche vorgesehen. In Hinsicht auf eine frühzeitige Erkennung von Risiken und Verringerung von Schwangerschaftskomplikationen ist dieser späte Arztkontakt aus deutscher Sicht eher ungewöhnlich.

Auch der Mutterpass, für Frauen in Deutschland in der Schwangerschaft ein ständiger Begleiter, ist in anderen Ländern nicht selbstverständlich. Vergleichbar gibt es in Frankreich das Carnet de santé maternité, in Österreich wird sich der Mutter-Kind-Pass gemeinschaftlich geteilt und auch in Japan gibt es schon lange ein Schwangerenhandbuch. In Ländern wie Italien und der Schweiz, wo es keinen allgemeinen offiziellen Mutterpass gibt, werden regionsweise oder vom Hebammenverband zur Verfügung gestellte Broschüren und Pässe ausgegeben.

Der Spruch „Andere Länder – andere Sitten“ gilt also auch für Fragen zur Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft. Und auch wenn überall auf der Welt Kinder gesund das Licht der Welt erblicken, so ist eine rundum gesicherte medizinische Versorgung und ein kompetenter Ansprechpartner in dieser Zeit, die viel Neues und Unbekanntes mit sich bringt, eine willkommene Sicherheit.

Bild-Copyright: ©Gideon Wright/flickr


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