Das von den Insolvenzverwaltern initiierte Crowdfunding war erfolgreich, der Start von Caterham beim Saisonfinale in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist gesichert. Doch offen bleibt: Wer wird die grünen Boliden bewegen?
Nachdem Marcus Ericsson diese Woche verkündete alle Verpflichtungen mit Caterham gekappt zu haben, ist nun für das Rennen in Abu Dhabi mindestens ein Cockpit frei geworden.
Weiterer Einsatz für Lotterer?
Mindestens, weil was Kamui Kobayashi angeht auch nichts sicher ist. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass er in dieser Saison aus finanziellen Gründen das Cockpit abgeben müsste. In Spa wurde der Japaner bereits von André Lotterer ersetzt, dem nun erneut ein Angebot vorliegt für “die Grünen” anzutreten.
Rein zeitlich betrachtet würde es dem ehemaligen Le Mans-Sieger sogar in den Kram passen, denn das anzustehende Rennen liegt zwischen zwei WEC-Läufen. Dennoch hat der 32-Jährige noch keine Entscheidung getroffen – was aber wohl bald geschehen wird. Falls er wie bereits in Monza absagt, scheint es aber dennoch Alternativen zu geben.
Chance für britische Debütantin?
Alice Powell, eine 21-jährige Britin aus Oxford, die aktuell in der asiatischen Formel Renault-Serie aktiv ist, erhofft sich Chancen, da ihr Großvater derzeit Geld in Caterham investiert. “Wenn ich ein Freies Training fahren könnte, wäre erstaunlich”, sagte die ehemalige GP3-Pilotin gegenüber BBC Radio Oxford.
Bislang hat sie auch noch kein Formel 1-Auto bewegt, was die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz nicht gerade erhöht. Viele Erfolge kann sie auch nicht vorweisen: In der letzten GP3-Saison errang sie immerhin einen Punkt, liegt aber aktuell in der Formel 1 Renault Asia-Serie sogar auf dem dritten Platz.
Die Liste ist lang: Chilton, Merhi, Barrichello…
Nach dem Aus von Marussia ist natürlich auch Max Chilton ein möglicher und eben auch verfügbarer Kandidat, der zudem auch noch Erfahrung mit den Formel 1-Autos der 2014er-Generation hätte – nach italienischen Medien zufolge sei es sogar bereits sicher, dass der Brite an der Seite von Kobayashi an den Start gehen wird. Ein anderer Kandidat könnte außerdem noch Roberto Merhi sein, der ja schon in Monza, Suzuka und Sotschi Gelegenheit hatte, den Caterham im Freien Training zu bewegen.
Eine interessante Personalie ist hier auch F1-Rentner Rubens Barrichello. Der 42-Jährige hätte höchstwahrscheinlich, wenn es die Insolvenz nicht gegeben hätte, die letzten drei Rennen für Caterham anstelle von Kamui Kobayashi bestritten. Grund: Seit seinem unfreiwilligen Abgang Ende 2011, als er sein Williams-Cockpit Bruno Senna übergeben musste, möchte er noch einmal ein letztes Rennen fahren – wissend, dass es dann wirklich das letzte ist und das vorzugsweise natürlich in Brasilien.
Dazu wird es zumindest dieses Jahr nicht mehr kommen, aber ob der ehemalige Ferrari-Pilot jetzt dennoch für Caterham fahren möchte und auch die Gelegenheit bekommt, ist aktuell noch nicht bekannt.
Das war jedoch noch nicht das Ende der Kandidatenliste, zumindest wenn man dem letzten Tweet von Taki Inoue, dem selbsternannten “schlechtesten Formel 1-Fahrer aller Zeiten”, Glauben schenkt…
— Taki Inoue (@takiinoue) November 15, 2014