Im nächsten Teil unseres Saisonrückblicks beschäftigen wir uns mit Toro Rosso. Ein Team, welches in diesem Jahr auch so seine Probleme hatte.
Wie alle von Renault angetriebenen Teams, hatte auch Toro Rosso mit vielen Problemen in der ersten Saisonhälfte zu kämpfen. Allerdings kann man hier die Schuld nicht alleine auf Renault schieben. Es lag auch am Konzept des Wagens. Das Heck war schlichtweg zu schmal gestaltet, was im Endeffekt zu Temperaturproblemen führte. Doch selbst im Laufe der Saison konnte Toro Rosso nicht zulegen. Das ist überraschend, denn James Key, der ja mittlerweile bei dem italienischen Rennstall arbeitet, ist bekannt dafür gute Rennwagen zu entwerfen. Dem Auto fehlte es deutlich an Abtrieb, was man anhand der Topspeed-Werte erkennen konnte. Denn trotz des schwachen Renault-Motors, waren die Toro Rosso Piloten bei diesen Werten immer mit bei den schnellsten zu finden.
Am Ende reichte es in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu einem siebten Platz. Das ist das was in diesem Jahr möglich war. Gegen die Konkurrenz hatte man nicht den Hauch einer Chance. Dies wird deutlich am Abstand zwischen Force India und Toro Rosso. Dieser betrug am Ende der Saison ganze 125 Zähler. Eine Welt.
Die Fahrer
Jean-Eric Vergne hat einen großen Anteil zu den Punkten beigetragen. 22 der eingefahrenen 30 Punkte gehen auf das Konto des Franzosen. Besonders in der zweiten Saisonhälfte konnte er mit einigen guten Rennen für Aufsehen sorgen. Doch am Ende nutzte ihm das alles nichts. Im kommenden Jahr steht er ohne Cockpit da und damit dürfte auch seine Formel 1 Karriere am Ende sein. Am vergangenen Wochenende versuchte sich Vergne bereits ganz erfolgreich in der Formel E. Man darf gespannt sein, wo ihn sein Weg hinführen wird.
Daniil Kvyat schlug sich in seinem ersten Jahr ganz okay. Acht Zähler konnte der Russe einfahren. Gegen Vergne hatte er im Rennen meist das Nachsehen. Hier fehlte ihm einfach noch die nötige Konstanz. In der Qualifikation wiederum war Kvyat der Bessere der beiden Piloten. Mit 12:8 entschied er dieses Duell für sich. Im kommenden Jahr wird er bereits zu Red Bull Racing aufsteigen. Ein Wechsel der vielleicht noch ein Jahr zu früh kommt, allerdings hatte man bei Red Bull keine andere Wahl, als ihn ins Team zu holen.
Bei Toro Rosso tritt man in der kommenden Saison mit zwei Rookies an. Carlos Sainz Jr. und Max Verstappen werden die beiden Wagen pilotieren. Besonders die Verpflichtung von Verstappen darf man durchaus kritisch betrachten. Denn Verstappen ist gerade mal 17 Jahre alt und besitzt noch nicht mal einen Führerschein. Zudem hat er auch in den Nachwuchsrennserien kaum Erfahrung gesammelt. Die Verpflichtung von Max Verstappen führte übrigens dazu, dass die FIA ab 2016 die Voraussetzungen zum Erhalt der Superlizenz erheblich erhöht hat. Carlos Sainz Jr. hingegen hat in den letzten Jahren viel Erfahrung sammeln können und ist dürfte nun auch bereit für die Formel 1 sein. Durch den Gewinn der Formel Renault 3.5 hat er sich zudem für das Cockpit empfohlen.
Dennoch steht Toro Rosso damit auch in der kommenden Saison vor einer schwierigen Aufgabe, denn mit zwei Rookies wird es nicht einfach ein Auto weiterzuentwickeln. Hier kann ein erfahrener Pilot viel präzisere Aussagen treffen.
Bilder (C) Red Bull Media