Formel 1: Das schwarze Wochenende in Imola – Der Sonntag

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Ayrton Senna Memorial in Imola – Bild via Wikimedia Commons

20 Jahre ist es nun schon her, als mit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna die letzten beiden Formel 1-Piloten während eines Grand Prix-Wochenendes ihr Leben lassen mussten. Wir blicken auf das tragische Rennwochenende zurück – heute auf den Sonntag.

Nach dem Tod eines Kollegen war die Stimmung unter allen Formel 1-Beteiligten nicht gerade die Beste. Dennoch nahmen alle Piloten am Rennen teil – sogar Ratzenbergers Teamkollege David Brabham. Man hoffte auf einen problemlosen Rennverlauf.

Aber bereits der Start verlief nicht reibungslos: Der Benetton von Michael Schumachers Teamkollegen JJ Lehto blieb stehen und Pedro Lamy krachte mit seinem Lotus hinein. Hierbei flogen Trümmer in die Zuschauer der Haupttribüne wodurch es auch mehrere Verletzte gab.

Anschließend wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt, damit die Unfallstelle sicher geräumt werden konnte. Nach Ende der fünften Runde wurde das Rennen dann wieder freigegeben und Senna führte das Feld vor Schumacher und Berger an. Bei der Durchfahrt durch die Tamburello-Kurve sah man Funken unterhalb Sennas Auto hervorkommen.

In der folgenden Runde, dem siebten Umlauf, fuhr der in Führung liegende Ayrton Senna am Ende der Tamburello-Kurve plötzlich geradeaus und krachte in die Betonmauer. Das Fahrzeug wurde nach dem Aufprall in die Wand wieder Richtung Strecke zurückgeschleudert und kam letztendlich doch auf der asphaltierten Auslaufzone zum Stillstand.

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Senna in Imola 1989 – Bild via Wikimedia Commons

Als klar wurde, dass Senna nicht selbstständig aussteigen konnte, wurde das Rennen mit sofortiger Wirkung unterbrochen und die Rettungskräfte zur Unfallstelle geschickt. Fatalerweise hatte sich ein Teil der Radaufhängung in den Helm des Brasilianers gebohrt, weshalb der dreimalige Weltmeister schwere Kopfverletzungen davontrug. Mit einem Rettungshelikopter wurde der 34-Jährige dann in ein Krankenhaus nach Bologna geflogen.

Nachdem Senna abtransportiert wurde und der zerstörte Wagen zurück an die Williams-Box gelangte, wurde sich zu einem kontrovers diskutierten Restart vorbereitet. Sicherlich hätten viele lieber auf einen Start verzichtet, wobei offensichtlich nicht jedem Fahrer richtig vermittelt wurde, wie schlimm es wirklich um Senna stand. Es gab leider auch kaum Informationen außer die TV-Bilder.

Trotz allem gingen die Piloten anschließend nach einer neuen Formationsrunde wieder zu ihrer gewohnten Startprozedur über: Gerhard Berger beschleunigte Michael Schumacher aus und lag somit gleich in Führung. Damon Hill beschädigte sich seinen Frontflügel beim Versuch Schumacher zu überholen und musste unplanmäßig an die Box. Der Benetton-Pilot holte sich wenig später die Führung zurück und Berger gab wegen Handlings-Problemen auf.

Zehn Runden vor Rennende kam es dann abermals zu einem nicht gerade ungefährlichen Zwischenfall: Michele Alboreto verlor nach dem Boxenstopp sein rechtes Hinterrad, welches zwei Ferrari- und zwei Lotus-Mechaniker traf und anschließend noch über die Strecke rollte. Die Mechaniker wurden zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus gebracht.

Michael Schumacher gewann am Ende das Rennen vor Nicola Larini und Mika Häkkinen. Aufgrund des Todesfalls am Tag zuvor und auch wegen Sennas Unfall am Renntag wurde aus Respekt kein Champagner versprüht. Um Senna befürchtete man das Schlimmste, was schließlich um 18:40 Uhr offiziell bestätigt wurde: Der Brasilianer ist an schweren Hirnverletzungen gestorben.

Später wurde enthüllt, dass Senna eine kleine österreichische Flagge zum Gedenken an Roland Ratzenberger mit ins Cockpit genommen hatte um sie nach dem Rennen zu zeigen.

Das Rätsel um die Unfallursache konnte nie richtig gelöst werden – auch jahrelange Gerichtsprozesse halfen nichts. Letzten Endes bleiben zwei Theorien: Entweder brach die Lenksäule oder das plötzliche Verlassen der Strecke war eine Folge der durch die Safety Car-Phase wieder kalt gewordenen Reifen und einem daraus resultierenden Fahrfehler. Es wird ein Mysterium bleiben.

Man hebt besser die Höhepunkte seiner Karriere hervor wie  sein Beinahe-Sieg in Monaco 1984, die Duelle mit Prost in Suzuka, sein Sieg in seiner Heimat Brasilien, den Monaco-Sieg 1992 gegen Nigel Mansell im unterlegenen Auto oder das sensationelle Regenrennen 1993 in Doningtion. Insgesamt gewann der Brasilianer in seiner 10-jährigen F1-Karriere drei Weltmeistertitel, 41 Grand Prix und holte 65 Pole Positions.

Zumindest wurde die Sicherheit der Formel 1 sowohl in Sachen Strecken und Autos seit diesem Wochenende soweit verbessert, dass kein F1-Pilot während eines Grand Prix mehr sein leben lassen musste.


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