Diese Woche geht es beim #FondantFriday um Ausstecher. Klingt erst einmal ziemlich trivial und unspektakulär, aber Ausstecher sind für das Arbeiten mit Fondant & Co. so essentiell, dass man sie meines Erachtens doch nicht einfach auslassen kann! Viele Ausstecher sind zudem speziell für das Arbeiten mit Fondant konzipiert – nichts für das Ausstechen der Weihnachtsplätzchen also. Welche es gibt und worauf ihr beim Kauf von Ausstechern achten solltet, verrate ich euch hier.
Übersicht der #FondantFriday-Artikel
- {Basics} Zuckermassen
- {Basics} Geeignete Kuchen für Fondant-Torten
- {Basics} Geeignete Cremes für Fondant-Torten
- {Basics} Kuchen vorbereiten für Fondant-Torten
- {Basics} Kuchen mit Fondant überziehen
- {Basics} Lebensmittelfarben & Fondant damit einfärben
- {Basics} Deko-Elemente ankleben
- {Basics} Zeitmanagement für Motivtorten
- {Tools} Rollstäbe
- {Tools} Teigkarten
- {Tools} Smoother
- {Tools} Turntable
- {Tools} Zahnstocher und Stecknadeln
- {Tools} Pudertäschchen
- {Tools} Winkelpaletten
- {Tools} Grundausstattung
- {Deko-Helfer} Ball Tool
- -> {Deko-Helfer} Ausstecher <-
Blütenausstecher (ohne Auswerfer)
Das sind so die “stinknormalen” Ausstecher für Fondant-Deko. Genauer gesagt eher für Blüten aus Blütenpaste.
Diese Ausstecher sind in der Regel ein kleines bisschen günstiger als die weiter unten aufgeführten Varianten. Es gibt sie in Plastik oder Metall und in allen erdenklichen Formen und Größen. Es gibt auch ganze Sets für Blüten. Die metall-farbigen Ausstecher in der Mitte unten auf dem Bild sind zum Beispiel ein Orchideen-Set. Solche speziellen Ausstecher würde ich mir aber erst kaufen, wenn ein bestimmtes Projekt ansteht, wofür sie benötigt. Das gilt auch für mein Nelken-Set (Mitte oben), das ich mal bei TK-Maxx gekauft habe, weil ich dabei natürlich an den Slogen “Was weg ist, ist weg” dachte. Naja, nee, die Nelken-Ausstecher gab’s da andauernd, und benutzt habe ich sie bisher kein einziges Mal… Die bunten Ausstecher waren Heftbeilagen der Zeitschrift “Torten dekorieren” und sind Ausstecher für einzelne Blütenblätter.
Was aber schon zur Standard-Ausstattung gehören sollte, wenn ihr mit Blumen anfangen wollt, sind
- Universaler 5-Blatt-Blüten-Ausstecher – man kann auch ratz-fatz das Ausgestochene in fünf einzelne Blütenblätter aufteilen und damit hat man eine super Grundlage für gaaaaanz ganz viele Blumen. Oder man macht daraus Rosen wie in dieser Anleitung:
- Calyx-Ausstecher – Calyx wird auch Kelchblatt genannt und ist das Blättchen an der Unterseite einer Blüte, das die Blüte mit dem Stiel verbindet. Wenn man statt grüner eine andersfarbige Blütenpaste verwendet und vielleicht noch einen kleinen Punkt in die Mitte setzt, erhält man hübsche kleine Blüten z.B. zur Auflockerung und Ergänzung der Blumendeko.
Ausstecher mit prägenden Auswerfern
Ausstecher mit prägenden Auswerfern sind meine Lieblingsausstecher – und das wirklich mit Abstand!
Sie erledigen drei Arbeitsschritte in einem: Sie stechen nicht nur aus, sondern prägen dabei gleichzeitig ein Muster auf die Oberseite und durch das Auswerfen muss man auch nicht mehr im Ausstecher Festhängendes heraus friemeln und sich ärgern, dass es dabei kaputt gegangen ist, oder sich verzogen hat. Schnell, einfach und mit einem wirklich professionell aussehenden Ergebnis! Zusammengefasst kann man sagen, dass man mit solchen Ausstechern eigentlich nichts falsch machen kann. Oder doch?
So sehr ich meine Ausstecher mit Auswerfern mag – sie sind hauptsächlich für das Arbeiten von Fondant gedacht. Generell spricht natürlich nichts dagegen, solche Ausstecher auch für Plätzchenteig zu verwenden. Allerdings sind die meisten Ausstecher dieser Art einfach nicht dafür optimiert. Zwischen den unteren Kanten des Ausstechers und dem Auswerfer/Präger ist nämlich häufig zu wenig Platz (ca. 3 mm), denn Plätzchenteig wird in der Regel dicker als Deko aus Fondant oder Blütenpaste ausgerollt (Plätzchenteig 3 bis 5mm, Fondant-Deko ca. 2 mm). Außerdem sind die Ausstecher häufig im Vergleich zu “klassischen Plätzchenausstechern” sehr klein und filigran, was dazu führt, dass damit ausgestochene Plätzchen sehr leicht im Ofen anbrennen. Eine mir bekannte Ausnahmen sind die Ausstechformen von Silikomart und dann noch mein Hello-Kitty Toast-Ausstecher, den ich mal auf dem Flohmarkt günstig erstanden habe ;).
Außerdem sollte man diese Ausstecher immer per Hand spülen. Manchmal muss man sie sogar auseinander bauen, weil schon mal der eine oder andere Fondant-Rest in den Zwischenräumen hängen bleibt. Andere Ausstecher kommen bei mir immer in die Spülmaschine, egal ob Plastik oder Metall. Geschadet hat es noch nicht ;).
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Ausstecher ein Muss für hübsche, professionell aussehende Fondant-Deko ist. Es lohnt sich, einige Ausstecher im Set mit verschiedenen Größen zu kaufen. Dennverschiedene Größen lassen die Deko lebendiger und aufgelockerter wirken. Zum Must-Have wird gängigerweise folgende Ausstecher gezählt:
- Rosenblätter – wird häufig auch als “neutrales” Blatt verwendet.
- Margeriten-Ausstecher – für Margeriten, Gänseblümchen, oder Sonnenblumen – Tortentante zählt sie sogar zu ihren Lieblingsausstechern!
- Schmetterlinge – auch hier ist es besonders effektvoll, verschiedene Größen zusammen zu platzieren.
- 5-blättrige Blume – für Kirsch-, Pflaumen-, Aprikosen- oder Apfelblüten, oder einfach für wunderschöne Fantasieblumen
- Punkte/ Polka Dots – sehr universell einsetzbar, kleinere Punkte sind auch wunderbar für Konfetti geeignet
- Kleine Sterne – ich persönlich liebe Sterne! Kleine machen sich auch super als Konfetti!!
- Schneeflocken – etwas spezieller und nicht so universell einsetzbar, aber einfach schön XD
- Efeu-Blätter – sehr beliebt und gehört definitiv zum Standard, aber da ich persönlich Efeu nun nicht so hübsch finde, habe ich sie mir auch nicht gekauft
3-D Ausstecher
Eine ähnliche Art von Ausstechern, die man auch immer häufiger sieht, sind die sogenannten 3-D Ausstecher.
3-D Ausstecher sind hauptsächlich für das Ausstechen von Plätzchenteig gedacht. Beim Ausstechen stempeln sie zugleich ein Muster auf den ausgestochenen Keks. Der Abstand zwischen Unterkante des Ausstechers und den Präge-Elementen, die das Muster auf den Keks stempeln, liegt häufig bei ca. 5 mm und ist so auf Plätzchenteig gut abgestimmt. Sie sind meistens selbst für Plätzchenausstecher eher groß und zum Großteil aus Metall.
Der Vorteil ist, dass auch “einfach nur ausgestochene Plätzchen” sehr hübsch aussehen. Der Nachteil ist, dass es meistens sehr friemelig ist. Wird der Teig stellenweise dicker ausgerollt, bleibt er gerne in den vielen filigranen Teilen des “Innenstempels” hängen (siehe z.B. die Zähne des Totenkopfausstechers auf dem Bild!) und man muss tierisch aufpassen, den Keks beim Befreiungsversuch nicht zu zerfetzen…
Auch lassen sich diese Ausstecher nicht so gut spülen, da vieles im Stempel hängen bleibt und die Spülmaschine das Zeug nicht aus den ganzen Ritzen weg bekommt. Da hilft nur mit Wasser einweichen und mit einem Zahnstocher wegpuhlen.
Mein Tipp beim Kauf und bei der späteren Benutzung: Kauft 3-D Ausstecher mit 5 mm Abstand zwischen Unterkante und Stempel, damit lassen sich typische Mürbeteigplätzchen nach meiner persönlichen Erfahrung am besten ausstechen. Lasst die Finger von 3-D Ausstechern mit Rückwänden (die gibt es eigentlich nur in Plastik), denn da bleibt euch der Teig drin hängen (es bildet sich zwischen Rückwand und ausgestochenem Keks ein Unterdruch) und ihr könnt ihn nicht einfach von der anderen Seite mit dem Finger heraus “schupsen”.
Hier habe ich übrigens vor einer ganzen Weile mal einen Artikel mit Tipps & Tricks zu 3-D Ausstechern geschrieben und was es da zu beachten gibt :). Da sieht man auch, wie ein 3-D Ausstecher mit Rückwand aussieht.
Fondant-Motiv-Stempel (Pattern Press)
Sie sehen den Ausstechern zum verwechseln ähnlich – sind aber eigentlich keine!
Es sind nämlich eigentlich Stempel, mit denen man geschwungene Formen wie z.B. Ornamente auf Fondant drücken kann. Zumeist werden die Abdrücke als Orientierungshilfe für das Aufpritzen von Mustern mit Tülle und Spritzbeutel verwendet, damit das Muster hinterher auch schön symmetrisch aussieht und nicht krumm und schief :D. Hierzulande sind sie weniger bekannt, aber gerade in den USA wird ja viel mit Buttercremespritztechniken gearbeitet:
Immer wieder beeindruckend, was :)?
Diese Motiv-Stempel habe ich allerdings hierzulande auch in den speziellen Motivtorten-Zubehör-Online-Shops nicht gesehen… Ich hatte mir mal ein Set bei TK-Maxx gekauft, und das war das einzige Mal, dass ich dort solche Motiv-Stempel überhaupt gesehen habe. Dann gab’s auch mal welche als Heftbeilage in Ausgabe 22 der Zeitschrift “Torten dekorieren”.
Welche Ausstecher unhandlich sind
Wie ihr schon gemerkt habt, sind Ausstecher nicht gleich Ausstecher. Gute Ausstecher sind leider alles andere als günstig. Bei Xenos gibt es inzwischen von vielen Marken-Ausstechern Imitate, und auch bei Amazon gibt es ganze 30-teilige Sets zu einem Preis, wo man sonst vielleicht ein Set mit drei Ausstechern bekommt. Bedenkt dabei, dass die Verarbeitung auch dementsprechend ist. Ich habe auch einige Ausstecher mit Auswerfer von Xenos und muss sagen, dass man zu den PME-Ausstechern schon einen deutlichen Qualitätsunterschied merkt, besonders auch bei der Feder, die oftmals in den Ausstechern mit Auswerfern verbaut ist. Schlimm war das jetzt aber nicht, und bisher ist mir auch keines der Ausstecher kaputt gegangen ;). Ich erwähne es nur, weil die Bilder dieser Sets bei Amazon häufig irreführend sind, weil sie wirklich genau so aussehen wie vom Original PME.
Des Weiteren bin ich wirklich kein Fan von Ausstechern mit “Rückwänden” (siehe Bild oben) – vor allem nicht bei filigranen und/ oder kleinen Ausstechern wie beispielsweise Blumen oder Zahlen! Durch die Rückwand bildet sich beim Ausstechen nämlich ein Unterdruck, sodass das Ausgestochene fast ausnahmslos im Ausstecher hängen bleibt! Man muss also einen Zahnstocher oder eine Stecknadel Zuhilfe nehmen, und meistens ist dann das Ausgestochene schon zerfetzt, bevor man es raus gefriemelt bekommen hat!
Das ist auch der Grund, warum ich mein Blüten-Ausstecher-Set von JEM kaum benutze. Zwar bereue ich den Kauf nicht, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis des Sets ist tatsächlich unschlagbar. Das meiste davon braucht man auch nur äußerst selten, sodass man froh ist, für den Fall der Fälle etwas zu haben, ohne sich teuer etwas neu im Internet bestellen zu müssen. Beim Hantieren ärgert man sich dennoch über den Mehraufwand, weil man eben unnötig häufig neu ausstechen und friemeln muss, was zumindest meine Geduld deutlich strapaziert. Wer also weiß, dass er direkt mit Zuckerblumen durchstarten möchte, sollte sich das Set nicht kaufen. Wer aber etwas Günstiges zum Abdecken jeglicher Möglichkeiten haben möchte, kann bei dem Preis bedenkenlos zugreifen.
Ein weiterer Punkt, auf den man beim Kauf von Ausstechern achten sollte, ist die Verarbeitung. Der Ausstecher im Bild hier ist z.B. schlecht verarbeitet. Ich hatte die Stelle nicht gesehen und bin daran hängen geblieben – autsch :(. Der kleine rosane Stern-Ausstecher im Bild oben drüber ist z.B. nicht gleichmäßig geformt, und dementsprechend sehen die ausgestochenen Sterne aus – verzogen und zerdetscht. Beide Ausstecher sowie die Margariten-, Schneeflocken- und Buchstaben-Ausstecher mit Rückwand auf dem Bild oben drüber waren übrigens Heftbeilagen der Zeitschrift “Torten dekorieren”.
Mein Tipp
Nicht bei jedem Schnäppchen zugreifen! Guckt euch erst einmal genau an, wie die Verarbeitung ist – sind da unsauber verarbeitete Stellen, eventuell sogar bereits beschädigte Stellen?
Überlegt euch, ob ihr speziellere Ausstecher überhaupt benötigt. Besser ist es, ihr kauft die Ausstecher erst, wenn ihr sie für ein bestimmtes Projekt tatsächlich benötigt.
Ausstecher, die ihr voraussichtlich andauernd gebrauchen werdet (z.B. die, die ich unter “Standardausstattung” aufgelistet habe), solltet ihr euch definitiv in besserer Qualität kaufen – also in einer Version mit Auswerfer (wenn vorhanden) oder die Marken-Ausstecher den billigen Imitaten bei Amazon oder Xenos vorziehen. Ausstecher, die ihr nur für ein bestimmtes Projekt oder “für den Fall der Fälle” kaufen würdet, könnt ihr euch wahrscheinlich besser in einer Billig-Version kaufen. Noch besser wäre natürlich ausleihen, aber das ist wohl sehr unwahrscheinlich ;).
Ich würde mir inzwischen keine Ausstecher mit Rückwänden mehr kaufen. Sie nerven mich und ich finde, dass das einfach nur komplette Konstruktionsfehler sind. Diese sind aber – warum auch immer – besonders preiswert und deswegen gilt auch hier: Wenn ihr die Ausstecher aller Wahrscheinlichkeit nach kaum nutzen werdet, dann greift ruhig zu, denn alles andere wäre nur verschwendetes Geld.
Vergesst nicht, dass schlecht verarbeitete Produkte mitunter auch schlecht ausstechen und euer damit ausgestochene Deko-Element auch dementsprechend aussehen kann – aber nicht muss. Manche hinterlassen beispielsweise einen sehr zerfransten Rand, oder sind – wie oben auch schon erwähnt – nicht sauber geformt, sodass das Ausgestochene ebenfalls verzerrt und wie gewollt und nicht gekonnt aussieht. Aber das trifft nicht auf alle preiswerten Ausstecher zu.