Flüsse Lateinamerikas – Superlative und touristische Highlights

Flüsse prägen und gestalten Landschaften, bringen Wasser und beeinflussen so die Flora und Fauna in ihrer Umgebung, sind Handelsstraße und Stromlieferant und bilden manchmal auch noch wunderschöne Wasserfälle… nicht zuletzt sind sie oft einfach auch nur schön oder beeindruckend!

Der längste Fluss Mittelamerikas ist der Rio Coco, der 750km lang ist und durch Honduras und Nicaragua fließt. Die längsten Flüsse Südamerikas haben da schon weit höhere Kilometerangaben zu bieten.

Wasser, soweit das Auge reicht – der Amazonas

Reserva de Mamirauá (Werner Zotz, Ministerio do Turismo)

Reserva de Mamirauá (Werner Zotz, Ministerio do Turismo)

Wer über den Amazonas schreiben will, kommt um eine Häufung von Superlativen einfach nicht drum herum:

– das größte Flusssystem der Erde
– gespeist von ca. 10.000 Nebenflüssen
2/3 des Wassers, das auf der Erde in Flüssen fließt, strömt durch den Amazonas
– an der Mündung ist der Amazonas 250km breit!

Das gibt einen kleinen Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen dieses Flusses, der von seiner Quelle im peruanischen Bergmassiv Nevado Mismi bis zur Mündung ca. 7000 km zurücklegt und der gemeinsam mit seinen Neben- und Zuflüssen Bolivien, Brasilien, Peru, Kolumbien und Venezuela durchfließt.

Um das Amazonasgebiet angemessen beschreiben zu können, muss man eigentlich selbst mit allen Sinnen erleben. Die vielen Schattierungen von Grün, die Gerüche und Geräusche – wirklich in Worte fassen kann man das nicht. Wenn man mit einem kleinen Boot durch die Igarapés, die unzähligen kleinen Seitenarme des Amazonas, fährt, dann fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Jahreszeitliche Veränderungen des Waldes wie bei uns gibt es nicht. Die hohen Niederschläge und die gleichbleibend hohe Temperatur sorgen dafür, dass Blühen, Früchtetragen und Blatterverlust gleichzeitig stattfinden. Die Gleichförmigkeit der Lebensbedingungen haben zur größten Artenvielfalt der Erde geführt. Einen Unterschied gibt es aber doch: die Regen- und Trockenzeit. In der Regenzeit liegt der Wasserspiegel um bis zu 15m höher! Flächen von bis zu 100km beidseits des Flusses werden dann überschwemmt.

Rosa Flussdelfin (Mit freundlicher Genehmigung unserer Kundin Fr. W.)

Rosa Flussdelfin (Mit freundlicher Genehmigung unserer Kundin Fr. W.)

Auf dem Hauptarm des Amazonas wirkt der Fluss oft eher wie ein Meer, da man häufig das andere Ufer gar nicht mehr sehen kann. Dazwischen erstrecken sich immer wieder gewaltige Seen. Teilweise kann man dort die größte Seerosenart der Welt bewundern, deren Blüten bis zu 40cm groß werden können!

Auch Tierbeobachtungen zählen zu den beliebten Aktivitäten während einer Amazonaskreuzfahrt. Wasserschweine, Kaimane, Affen, Aras, unzählige Vogelarten, Botos – die Amazonasdelfine -, Piranas und viele andere Tierarten kann man mit etwas Glück sichten.

Orinoco – ein Fluss und sein berühmtes Delta

Der Orinoco ist der zweitgrößte Fluss Südamerikas und der viertgrößte der Welt. Dazu macht ihn seine gewaltige Wasserführung, denn von der Länge her rangiert er nur auf Platz 5 in Südamerika. Da sein Einzugsgebiet jedoch über sehr hohe Niederschlagsmengen verfügt, kommt es zu seinem großen Volumen. Der Orinoco fließt durch Kolumbien und Venezuela und hauptsächlich durch tropischen Regenwald.

Pfahlbauten Orinocodelta (© Fremdenverkehrsamt Venezuela)

Pfahlbauten Orinocodelta (© Fremdenverkehrsamt Venezuela)

Touristisch besonders interessant ist das Mündungsdelta des Orinoco in den Atlantik. Das Delta ist das größte der Welt und erstreckt sich über eine Breite von 370km und eine Fläche von ca. 24.000 qkm (das entspricht der Größe Belgiens). Es wird von dem Volk der Warao bewohnt, bietet aber auch einer vielfältigen Flora und Fauna einen Lebensraum.

Normalerweise wird das Delta auf Bootstouren erkundet, denn die über 300 Flussarme des Orinoco bieten dafür vielfältigste Möglichkeiten. Auf diese Art kann man sich ganz in Ruhe auf die Suche machen nach den zahllosen Vogelarten, die im Delta leben. Die großen unter ihnen sind leichter zu entdecken: Pelikane, Seeadler, Papageien, Flamingos, Reiher, Tukane und viele andere lassen sich hier beobachten. Im und am Wasser leben Kaimane und Krokodile, Otter und Schildkröten und sogar Manatis, Seehunde und Delfine! In den Bäumen turnen verschiedene Affen – Motive genug für viele Fotos!

Rio Iguacú – der Fluss mit den weltgrößten Wasserfällen

Der Rio Iguazú, der sich im Portugiesischen „Iguaçu“ schreibt, verläuft über seine Länge von ca. 1300 km durch den brasilianischen Bundesstaat Paraná, wobei er im letzten Stück vor der Mündung Grenzfluss zwischen Brasilien und Argentinien ist. Der Name bedeutet „großes Wasser“ und leitet sich aus der Sprache des indigenen Volkes der Tupi-Guaraní ab. Bekannt ist der Fluss für seine gewaltigen Wasserfälle im Unterlauf und die beiden gleichnamigen Nationalparks in Brasilien und Argentinien, deren Teil er ist. Mit diesen Nationalparks ist der Fluss auch seit 1984 (argentinischer Park), bzw. 1986 (brasilianischer Park) UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Rio Iguacú hat auch eine Rolle als Totenfluss gespielt, da dort die Gebeine der Toten oberhalb der Fälle in den Fluss geworfen wurden. In dem Punkt gleicht er dem Ganges.

Die brasilianische Seite der Iguazu-Fälle

Die brasilianische Seite der Iguazu-Fälle

Einige Kilometer oberhalb der Mündung des Flusses in den Rio Paraná stürzt sich der Fluss in Form der Cataratas del Iguazú in zwei Stufen 75m in die Tiefe. Diese sind die größten Wasserfälle der Welt – im Sinne der breitesten, denn die Viktoriafälle sind höher. Hier fließen durchschnittlich 1.700 m³/s hinab, nach längeren Niederschlägen können es bis zu 7.000 m³/s, in Einzelfällen bis 12.000 m³/s sein! Diese stürzen über eine Breite von 2,7 km in Form von ca. 270 Wasserfällen in die darunterliegende Schlucht. Ca. 3/4 der Wasserfälle liegen auf der argentinischen Seite, daher hat man aber von der brasilianischen den größeren Überblick.

Von daher kann man mit den Wasserfällen und ihrer Umgebung schon einige Zeit füllen, nur ein kleiner Blitzbesuch ist eigentlich zu schade. Man kann auf den gut ausgebauten Wegen die Wasserfälle betrachten, über die Grenze auf die andere Seite fahren, eine Bootstour unternehmen oder eine Tour in den umgebenden Urwald buchen, um dort nach den über 2000 geschützten Arten, die dort leben, Ausschau zu halten.

Unsere Amazonasreisen, Reisen nach Venezuela zum Orinocodelta und nach Argentinien oder Brasilien, wo die Iguazu-Wasserfälle liegen, folgt den Links!

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