Fit over Skinny – Wieso Muskeln gegen Knochen gewinnen

Auf Instagram und Facebook sehe ich sie jeden Tag: Superschlanke Mädels, die in ihren Größe XS Tights und den knappen Sporttops einfach atemberaubend aussehen! Sie zeigen süße Übungen für einen tollen Po oder dünne Beine und möchten uns alle glauben machen, sie wären superfit – blöd nur, dass die vorgeturnten Übungen meist in einer falschen Ausführung gezeigt werden und viele der Mädels ihre “Traumfigur” garantiert nicht von Sit-Ups und Kniebeugen alleine bekommen haben. “Hungern” hat leider noch einen viel zu hohen Stellenwert in unserer Welt, dem “fitten Lifestyle”. Ich bin oft auf Veranstaltungen, auf denen superdünne Mädchen zwar die neueste Kollektion wie Models vorführen können, doch spätestens beim Workout zeigt sich dann, wer wirklich fit ist – Muskeln gegen Haut und Knochen. Was glaubt ihr, wer den Kampf gewinnt?

Als ich vor zweieinhalb Jahren mit dem Sport angefangen habe, wollte ich abnehmen. Natürlich. Ich bin nicht morgens aufgewacht und dachte “huch, jetzt musst du dich aber wirklich mal gesund ernähren”, sondern ich dachte “verdammt, jetzt musst du aber echt mal deinen Hintern hochkriegen, sonst passt du nie wieder in deine Klamotten!” Es ging mir nicht darum, meinen Körper so fit zu bekommen, dass ich einen Marathon laufen oder ein knallhartes Bootcamp-Workout durchhalten kann. Ich wollte “einfach nur” Gewicht verlieren und einen schönen, dünnen Körper, so wie man ihn im Fernsehen oder im Internet ständig sieht. Ich habe meine Ernährung umgestellt und Sport getrieben – und habe mich nicht auf Diätfallen eingelassen. Hungern bringt nichts, das it vermutlich jedem von uns klar. Und doch scheint es für viele der einzige Ausweg hin zur Traumfigur zu sein, denn wenn man sich die dürren Mädels auf Instagram anschaut, erscheint dieses Ziel mit normaler Ernährung schier unerreichbar.

Abnehmen geht nicht “mal eben so” – und das kommt daher, da abnehmen gar nicht das ist, worum es geht. Ihr nehmt nur ab, weil euer Körper Fett verbrennt und Muskeln aufbaut, welche wiederum noch mehr Fett verbrennen. Wer sich herunterhungert, ist zwar irgendwann vielleicht superdünn, doch die Muskeln schrumpfen, wenn sie nicht genügend Nährstoffe bekommen. Und dementsprechend wenig verbrennen diese verkümmerten Muskeln, wenn man sich dazu entschließt, mal wieder mehr zu essen als nur einen halben Apfel am Tag.

Seit das Thema Crossfit in Deutschland angekommen ist, geht es meiner Einschätzung nach auch gar nicht mehr unbedingt ums Dünnsein – sondern darum, fit zu sein. Mädels trainieren zwischen den Männern im Freihantelbereich des Fitnessstudios und lassen sie bei Crossfit-WODs und Freeletics-Workouts alt aussehen. Viele Frauen wollen Muskeln und keine klapperdürren Körper – und arrangieren sich damit, dass sie dadurch wohl nie mehr in Größe 34 passen werden. So wie ich.

Nachdem das vergangene Jahr für mich sehr verletzungsreich war und ich ein wenig an Gewicht zugelegt hatte, habe ich zunächst etwas mit mir gehadert. Ich habe dazu meine Ernährung von Low Carb auf kohlenhydratvoll geändert und lange überlegt, ob diese Entscheidung richtig war. Doch wenn ich jetzt ein Workout mache, fühle ich mich stärker. Das ist es, worauf es ankommt. Meine Fitness ist der Messpunkt, der über dem Gewicht steht, denn ich liebe Sport. Ich liebe es zu schwitzen und mich auszutoben, an meine Grenzen zu gehen und sie zu überwinden. Und wenn ich mal fünf Kilo mehr auf den Rippen habe und dafür aber 250 Burpees und vier Stunden am Stück Laufen abreißen kann, während Madame Size Zero neben mir nichtmal 10 Pushups schafft – was ist dann wohl wichtiger? Fit – oder skinny?

Lasst eure Muskeln spielen Mädels,

Jennys Fitness Kolumne auf beingfitisfun

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