Filmkritik zu ‘Ich sehe den Mann deiner Träume’

Filmkritik zu ‘Ich sehe den Mann deiner Träume’

Am 1. Dezember 2010 wird Regisseur Woody Allen seinen 75. Geburtstag feiern. Mit Filmen wie ‘Der Stadtneurotiker’ oder ‘Zelig’ überzeugte er Kinobesucher von seinem Talent. Mit ‘Vicky Cristina Barcelona’ und ‘Whatever Works’ war er zuletzt auf den Leinwänden der Filmlandschaft vertreten. Am 2. Dezember, also einen Tag nach seinem Geburtstag, startet in Deutschland sein neuer Film – ‘Ich sehe die Frau deiner Träume’ ist die 41. Regiearbeit von Woody Allen, die ihn zum vierten Mal nach London führt.

Hier geht es hauptsächlich um Helena, die nach langen Jahren Ehe von ihrem Mann Alfie verlassen wird. Er nennt das kesse Callgirl Charmaine sein neues Liebesglück, bei ihr möchte er seine verlorene Jugend wiederfinden. Helena flüchtet sich derweil in die Ratschläge einer Wahrsagerin. Ihre Tochter Sally ist in ihrer Ehe kein bisschen glücklicher. Ihr Mann Roy ist ein mittelloser, vom Glück verlassener Schriftsteller, der Fantasien über das bildschöne Mädchen von nebenan nachhängt. Sally wiederum hat sich in ihren Chef, den erfolgreichen Galeriebesitzer Greg verliebt. Allerdings lässt der sich auf eine Affäre mit ihrer Freundin ein.

Filmkritik zu ‘Ich sehe den Mann deiner Träume’

Pauline Collins & Gemma Jones

Liebeserklärungen stehen einmal mehr im Mittelpunkt für Allens neuesten Film. Seien es die Liebeserklärungen die zwischen den diversen Filmfiguren untereinander stattfinden oder die ständigen Liebeserklärungen des Regisseurs an die Städte, in denen seine Filme spielen. Inmitten von London erschafft Woody Allen einen Mikrokosmos an unterschiedlichsten Gefühlen und verteilt sich auf seine Darsteller. Anthony Hopkins in seiner Endlife-Crisis, Josh Brolin und Naomi Watts in einer Ehe-Krise mit neuen Liebschaften die sie in Freida Pinto und Antonio Banderas finden. Im Mittelpunkt steht trotzdem die 78-jährige britische Schauspielerin Gemma Jones, die als zentrale Figur des Filmes alle Erzählstränge auslöst.

Schrullig wäre wohl der beste Begriff um ihre Darstellung der Helena zu beschreiben. Ihre Wortgefechte mit dem ungeliebten Schwiegersohn Josh Brolin sind Höhepunkte des Filmes. Ihr Alkoholkonsum wird nicht problematisch, eher mit einem Schmunzler wahrgenommen. Fast hysterisch berichtet sie ihrer Filmtochter Naomi Watts von den Zukunftsvisionen, die sie von ihrer Wahrsagerin mitgeteilt bekommt. Eine dieser Visionen sagt ihr einen großen, dunklen Fremden voraus. Eine neue Liebe, nachdem sie von Ehemann Anthony Hopkins verlassen wurde. Eine wage Beschreibung der großen Liebe die jede Person des Filmes zu finden versucht. Episodenhaft folgt Woody Allen seinen Figuren durch London, wie sie nach und nach immer mehr in eine Beziehungskrise, zeitgleich aber auch in neue Beziehungen hineingeraten.

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Naomi Watts & Anthony Hopkins

Dabei kommt die Kamera den Darstellern immer wieder nahe, arbeitet mit Close Ups auf deren Gesichter und wechselt ebenso schnell wie die Dialoge geschrieben sind, die Perspektive auf die jeweilige Figur. Dabei bleibt es fraglich ob der ein oder andere Dialog wirklich real nachvollziehbar wäre. Gesteht ein Josh Brolin der verführerischen Freida Pinto, dass es seine Leidenschaft ist sie an ihrem Fenster auszuspionieren und sie ihm dies mit einem Lächeln quittiert, möchte man von der Realität dieser Szene doch gerne Abstand nehmen. Die ehrlichste Beziehung führt dann am Ende wahrscheinlich wieder Gemma Jones, wenn ihre abergläubische Helena einen okkulten Buchhändler kennenlernt und sich langsam eine echte Beziehung zwischen den beiden aufbaut. Fernab von Träumereien, Affären und sonstigen Eskapaden.

‘Ich sehe den Mann deiner Träume’ ist wieder einer dieser Woody Allen Filme, der uns aufzeigen möchte wie willkürlich und bedeutungslos das Leben doch sein kann. Dementsprechend wird auch nur einer von vielen Handlungssträngen am Ende wirklich abgeschlossen. Dabei bleibt die Regiearbeit von Allen aber weiterhin so charmant skurril, dass man sich einfach nie seinen Filmen entziehen kann.


Filmkritik zu ‘Ich sehe den Mann deiner Träume’

‘Ich sehe den Mann deiner Träume’

Originaltitel: You will meet a tall dark stranger
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Produktionsland, Jahr: USA, 2009
Länge: ca. 99 Minuten
Regie: Woody Allen
Darsteller: Gemma Jones, Anthony Hopkins, Josh Brolin, Naomi Watts, Freida Pinto, Antonio Banderas

‘Ich sehe den Mann deiner Träume’ läuft ab dem 2. Dezember 2010 in den deutschen Kinos.


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