FIA WTCC: Muller gewinnt Rennen Eins

Yvan Muller konnte sich im ersten Rennen in Porto einen Start-Ziel-Sieg sichern. Dem Rennen voraus gingen heftige Diskussionen um eine Panne bei der Zeitnahme im Qualifying.

Muller holte sich den Sieg im ersten Rennen

Muller holte sich den Sieg im ersten Rennen

Ursprünglich hätte Gabriele Tarquini von Position Sechs ins Rennen gehen sollen, während Pepe Oriola beide Rennen von Position Zwölf hätte starten sollen. Durch eine Panne bei der Zeitnahme wurde das Ergebnis allerdings korrigiert: Pepe Oriola rutschte auf den sechsten Platz nach vorne. Tom Coronel, der mit Platz 10 die Pole Position für das zweite Rennen gehabt hätte, rückte so einen Platz nach hinten. Aus Protest tauchte er deshalb am Sonntagvormittag nicht zum Warmup auf und drohte sogar, das Rennen zu boykottieren. Allerdings besann er sich letztlich noch eines besseren und stand um Viertel nach Zwölf doch im Grid. Die Pole Position für das zweite Rennen ging übrigens an James Nash im Bamboo-Chevrolet.

Gesitteter Start

Bei extrem heißen Temperaturen konnte Polesitter Yvan Muller seine Position verteidigen. Hinter ihm reihten sich Tom Chilton und Michel Nykjaer ein. Dahinter überholte Gabriele Tarquini bereits Pepe Oriola und Norbert Michelisz. Kurze Zeit später ging auch Oriola an Michelisz vorbei. Weiter hinten ging es gewohntermaßen enger zu. Bei der Anfahrt auf die erste Schikane der Gegengeraden verschätzte sich Tom Boardman beim Bremsen und räumte Mehdi Bennani ab.

Die Positionen nach der ersten Runde: Muller, Chilton, Nykjaer, Tarquini, Oriola, Michelisz, Huff, Thompson, Basseng, Coronel. Aber nicht mehr lange: in Runde Zwei kämpfte Norbert Michelisz mit Untersteuern und flog ab. Mit einem Reifenschaden vorne links musste er sein Auto einige Meter später abstellen und das erste Rennen vorzeitig beenden.

Vorne konnten sich die Chevrolet nicht absetzen: die ersten sechs Fahrzeuge lagen innerhalb von nur vier Sekunden. Allerdings ist Porto nicht bekannt dafür, gute Überholmöglichkeiten zu bieten und so gab es vorerst auch keine Positionswechsel. In Runde Sieben dann kam der Schock für Honda: Gabriele Tarquinis Auto rauchte. Somit fiel auch der zweite von drei Hondas aus und Pepe Oriola rückte in seinem ersten Rennen im Chevrolet Cruze auf den vierten Platz nach vorne.

Engstler im Unglück

In der neunten Runde wurde es richtig kurios: ein Bergungsfahrzeug kam auf die Strecke, just als das Mittelfeld vorbeikam. Fredy Barth wurde irritiert und drehte sich dadurch. Er schlug zwar nicht ein, verlor aber trotzdem viel Zeit. Dahinter kam es allerdings noch dicker: Franz Engstler verbremste sich und krachte in das Bergungsfahrzeug. Daraufhin krachte auch Mikhail Kozlovskiy fast in das Heck von Engstler. Schon wieder Franz Engstler! Unvergessen ist die Aktion von Pau 2009, als das Safety Car aus der Box kam und den führenden Engstler abräumte.

Action am Ende

Nach der Safety-Car-Phase gab es noch eine schnelle Rennrunde, die reichlich Action bot. Tom Boardman krachte in die Leitplanke und kam somit nicht mehr bis zur Zielflagge. Erst die letzten zwei Rennen musste Boardman auslassen, da sein SEAT in allen Läufen bisher einen Schaden erlitt. Nicht selten war Boardman selber Schuld — die Reparaturkosten dieser Saison summieren sich für das Special Tuning Racing Team. Marc Basseng machte auf einem guten siebten Platz ebenfalls einen Fehler und berührte leicht die Leitplanke. Coronel, D’Aste und Monteiro ließen sich nicht zweimal bitten und zogen vorbei.

Vorne änderte sich nichts mehr. Yvan Muller holte sich den Sieg vor seinem Teamkollegen Tom Chilton. Auf Position Drei und Vier landeten Markenkollegen Michel Nykjaer — gleichzeitig Sieger der Independents’ Trophy — und Pepe Oriola. Der beste Nicht-Chevrolet war Rob Huff, James Thompson holte sich einen sehr starken sechsten Platz im LADA.

 

Das Rennergebnis im Überblick:

 1  Yvan Muller         Chevrolet
 2  Tom Chilton         Chevrolet
 3  Michel Nykjaer      Chevrolet
 4  Pepe Oriola         Chevrolet
 5  Rob Huff            SEAT
 6  James Thompson      LADA
 7  Tom Coronel         BMW
 8  Stefano D'Aste      BMW
 9  Tiago Monteiro      Honda
10  Marc Basseng        SEAT
11  James Nash          Chevrolet
12  Darryl O'Young      BMW
13  Hugo Valente        SEAT
14  Alex MacDowall      Chevrolet
15  Charles Ng          BMW
16  Fernando Monje      SEAT
17  Nikolay Karamyshev  LADA
18  Fredy Barth         BMW
19  Mihkail Kozlovskiy  LADA
20  Tom Boardman        SEAT
21  Franz Engstler      BMW
22  Fredy Barth         BMW
23  Gabriele Tarquini   Honda
24  Mehdi Bennani       BMW
25  Norbert Michelisz   Honda

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