Fear of missing out – Die Angst etwas zu verpassen

Bist Du ständig gestresst? Nichts ist gut genug? Du fühlst Dich permanent unentschlossen? Irgendwie willst Du überall dabei sein? Vielleicht leidest Du unter einer Erscheinung der Neuzeit namens FOMO. Fear of missing out nennt sich das Phänomen und versetzt Dich in Angstzustände weil Du das Gefühl hast, etwas zu verpassen. Du willst Dir nichts entgehen lassen aber leider gleiten Dir dadurch andere wichtige Themen durch die Finger.

FOMO - was ist das?

Fear of missing out kann bedeuten, dass Du während einer Situation, gedanklich schon in der nächsten schwebst. Während Du z.B. deine Freundin in den Armen hältst, denkst Du an die Arbeit, Deine Investments oder was Deine Kumpels gerade so erleben. Es fühlt sich an, ob würden Deine Erlebnisse einfach passieren und Du übernimmst dabei lediglich eine Beobachter Rolle ein. Eine strenge Taktung lässt Dich von Event zu Event gleiten. Dabei verlierst Du aber keineswegs den Blick auf Dein Smartphone. Kontinuierlich checkst Du Nachrichten, Finanzen, Statistiken, etc. nach neuesten Updates. Bewustes erleben gerät dabei in den Hintergrund.

Wir bekommen eine Welt vorgesetzt, in der alles möglich erscheint und mit unseren Bildschirmchen in der Hand können wir in diese Welt eintauchen. Aber nur als Zuseher. Und das bedrückt uns. Wir wollen doch auch etwas "erleben" und davon natürlich gleich auf Social Media berichten. Es scheint ob hätten die anderen immer "mehr".

"Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner..."

gängige Redenswendung

Gerade in dieser schnelllebigen Zeit erfahren viele Menschen das bedrückende Gefühl, etwas zu versäumen. Ständig empfinden sie im Abseits zu stehen oder sich in einer nachteiligen Position zu befinden.

  • "Die Andere erleben mehr."
  • "Die Anderen verdienen mehr Geld."
  • "Die Anderen haben generell mehr Zeit."
  • "Die Anderen haben doch viel mehr Freunde"
  • "Die Anderen..."

Ursachen der Fear of missing out

Du hangelst Dich von einem Highlight zum nächsten und jedes muss noch spektakulärer sein. Leider führt das schnelllebige Leben nur kurzer Befriedigung. Während früher eine lange Partie Schach erfüllend war, flutet nun ein Insta Post Deinen Körper mit Endorphinen. Kurzzeitige Befriedigung und gleich wieder auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt. Sich für etwas Zeit nehmen grenzt an Wahnsinn. Aber Warum?

Es könnte ja etwas Besseres kommen!

An etwas zu klammern scheint irrational, denn morgen könnte schon das bessere Angebot warten, der höhere Gewinn winken oder meine Zeit besser investiert sein. Die Möglichkeit des Vergleichens befeuert dabei unseren Drang nach der Suche des "Besten." Der Mensch liebt Vergleiche und orientiert sich hierbei am Spitzenreiter. Was ist schon meine Reise, im Vergleich zu den Malediven? Was ist schon mein Gewinn, im Vergleich zu einem Millionär? Alles neulich in einem Video gesehen - spektakulärer, größer, außergewöhnlicher...

Mehr ist besser, lautet das Motto!

Viele Frauen. Viele Erlebnisse. Viele Kleidungsstücke. Abwechslung muss es sein, sonst wird uns ja schnell langweilig. Es treibt uns die Vorstellung, dass nur Neues unsere Gier nach dem Besonderen stillt. Erst wenn wir es erleben, merken wir, dass es sich viel unspektakulärer anfühlt, als von anderen gesehen/gehört/gelesen.

Besonders jüngere Menschen leiden unter dem Fear of missing out Syndrom. Das Smartphone eröffnet Möglichkeiten, Dinge rund um die Uhr auf der ganzen Welt zu sehen. Teilweise wird sogar von Dir gefordert, immer online zu sein, überall dabei zu sein und von allem Bescheid zu wissen.

Fear of missing out – Die Angst etwas zu verpassenEtwas zu versäumen gilt als uncool - FOMO ist vorprogrammiert

Auswirkungen der Angst etwas zu versäumen

Mit der Zeit verlierst Du den Fokus auf wesentliche Dinge. Du weißt nicht mehr was Du wirklich willst, sondern suchst einfach nach der besten Option. Experimente zeigen, dass Möglichkeiten uns die Entscheidungsfindung erschweren. Optionen lenken uns also ab. Sie führen zu folgenden Problemen:

  • Weniger Zeit für Freunde und Familie
  • Deine Beziehung bleibt auf der Strecke
  • Unzufriedenheit in der Arbeit
  • Generelle Nervosität
  • Multitasking anstatt sich auf eine Sache zu konzentrieren
  • Stress oder schlimmer Burn-Out
  • Schlechter Fokus und Konzentrationsschwächen
  • Depressionen

Du hast das Gefühl mit nichts mehr fertig zu werden und fühlst Dich sofort überfordert oder unter Druck gesetzt. Ein voller Terminkalender verlang von Dir ab, viel Zeit und Energie in eine effiziente Planung zu stecken. Nur wem machst Du damit Glücklich? Andere oder Dich?

Die Kollegen von mymonk.de bringen es auf den Punkt: "Weniger (Frequenz) ist mehr (Intensität)!" Wir treffen keine Wahl mehr, sondern wollen einfach alles. Genuss? Fehlanzeige!

Fear of missing out – Die Angst etwas zu verpassenWenn Du wiedermal spät nachts Deine News checkst, weil Du nichts verpassen willst und dabei die Zeit für Zweisamkeit völlig vernachlässigt.

Negative FOMO Situationen

Folgende Situationen oder Lebenslagen gilt es unbedingt zu vermeiden:

  • Fremdgehen in der BeziehungOb du viele Frauen einer intensiven Beziehung vorziehst, bleibt alleine Deine Entscheidung. Aber keines Falls solltest Du fühlen, etwas im Leben versäumt zu haben. Das Gefühl, ein Erlebnis geht Dir noch ab. Bevor Du nicht mehrere Frauen im Bett hattest, fehlt Dir etwas. Mit Dieser Einstellung ist keine innige Beziehung möglich. Teste aus, ob Dich mehrere verschiedene Frauen glücklich machen oder nicht. Verschaff Dir Gewissheit oder gelange zur Erkenntnis, dass Deine aktuelle Parnerin Dich glücklich macht.
  • Business & FinanzenGerade die Finanzwelt erfordert starke Nerven. Du kannst es Dir nicht leisten, unüberlegt zu handeln. Verfolge Deine Pläne aber gib Dich mit erreichtem zufrieden. Auch wenn Deine Investition am nächsten Tag noch steigen würden. Besser hast Du Deine Gewinne realisiert, als den Absturz mitzuerleben. Die Gier ist hierbei Dein Feind.
  • Angebote und SchnäppchenEine Rabattaktion jagt die nächste. Viele Menschen unterliegen den Irrglauben, nur heute ein Schnäppchen zu ergattern. Klar, kaufe vorrausschauend aber denke daran, wie viele unnötige Dinge Du bereits angehäuft hast?
  • Sich etwas gönnenAuf der anderen Konsumseite existieren Personen, welche nie einen Kauf tätigen. Sie haben Angst, das heute erstandene könnte morgen bereits alt sein oder etwas Besseres käme auf den Markt. Wer akribisch nur nach den besten Angeboten schürft setzt sich selber unter Druck.
  • Social Media PräsenzDie Mutter von fear of missing out zwingt Dich ständig Updates zu posten und den Status anderer zu checken. Solange Du mitspielen kannst bzw. willst sehen wir darin kein Problem aber sei Dir bewusst: Löst dieses Thema bei Dir Stress aus, musst Du an diesem Wahnsinn nicht teilnehmen. Erkenne dass hinter Social Media mehr Inszenierung und Fiktion steckt als Realität.

Positive FOMO Situationen

Wir finden, in folgenden Situationen könnte FOMO sogar etwas hilfreich sein:

  • Beim Frauen kennenlernenKlingt zunächst skurril aber gewissen Menschen fehlt der nötige Druck Frauen anzusprechen. Der stärkste und älteste Motivator - Angst - können Dir den nötigen Anstoß verpassen. Versuche Frauen kennenzulernen. Interessiere Dich für sie.
  • Für IntrovertierteNatürlich mit Vorsicht zu genießen aber besonders verschlossene Menschen könnte der Drang etwas zu erleben helfen, endlich mal aus den vier Wänden zu kommen. Komfortzonen spornen an, das feine Nest nie zu verlassen.
  • Zeit für die wirklich wichtigen DingeDu hast das Gefühl, nicht genug Zeit mit den wichtigsten Menschen in Deinem Leben zu verbringen? Eine kluge Erkenntnis aus der Du etwas lernen solltest. Ändere es bevor es zu spät ist!
  • Als Impuls etwas zu verändernDein Körper bzw. Deine Psyche versucht Dir mitzuteilen, dass etwas nicht stimmt. Verstehe es als Auslöser und Ansporn etwas in Deinem Leben zu ändern.

Fear of missing out Gegenmaßnahmen

Gerade für Digitalen FOMO Schmerz fällt der Begriff "Digital Detox" - also die digitale Entschlackung. Wir sagen dazu kurz und bündig: Leg einfach das smartphone beiseite. Nachrichten zu checken sollte ein Bewusste Entscheidung sein und kein automatischer Trigger.

Fokus und das Rückgrat, Entscheidungen zu vertreten...

...sind nötig, um sich gegen den Widerstand Deiner Umwelt zu behaupten. Anfragen oder Reize zur Ablenkungen werden auch in Zukunft auf Dich hereinprasseln. Priorisiere Dinge und gestehe ihnen ausreichend Zeit zu, bevor Du Dich der nächsten Sache widmest.

Auch die Entschleunigung als Gegenmaßnahme trägt das lässige Kürzel JOMO - Joy of missing out. Dabei geht es darum, Prioritäten zu setzen und sich bewusst zu Entscheiden. Fokussiere Dich auf eine Sache.

Wenn etwas in Deinem Leben nicht passt, ändere es oder lerne damit zu leben.

Unser Leitspruch soll nicht werten. Es gibt durchaus schlechte Situationen, die wir nicht ändern können. Dir bleibt nichts übrig, als sie zu akzeptieren. Aber sollte Dich der Stress von FOMO packen, solltest Du Entscheidungen treffen und die nötigen Maßnahmen konsequent umsetzen. Auch wenn das mit Nachteilen verbunden ist.

WICHTIG: Und deshalb hervorgehoben - sich in einer gestressten Welt einfach Zeit zu nehmen. Reserviere für die wichtigen Dinge ein paar Stunden und lass Dich nicht von anderen Sachen stören. Danach kannst Du ruhig wieder Deinem Business hinterherjagen oder Snaps versenden. Aber in Deiner Fokussache solltest Du Dich nicht ablenken lassen.

Fazit - Fear of missing out

Keineswegs wollen wir neue Medien oder Technik verdonnern aber sie zu verstehen und verantwortungsvoll damit umzugehen kann schwer sein und muss gelernt sein. Übernimm die Kontrolle und hol Dir ein Stück Lebensqualität zurück. Du musst nicht jede Sekunden wissen, wie sich Kurse entwickeln. Verfolge eine Strategie. Social Media Updates? Kannst Du Dir auch später ansehen. Stories sind immerhin 24 Stunden verfügbar, nicht 5 Minuten.

"Man(n) kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen."

gängige Redensart

FOMO als Unglücksfaktor, da Du beiden Hochzeiten(Situationen) nicht genügen Aufmerksamkeit schenkst und daher beide Brautpaare enttäuscht sein werden. Letztendlich hast nur Du Dir Stress zufügst.

War früher doch vielleicht einiges besser?

Manchmal bewundern wir ältere Menschen, die sich nicht um exzessive Preisvergleiche kümmern. Die ihrem Hobby oder ihren Freunden die volle Aufmerksamkeit widmen. Stunden in Details verlieren. Und einfach Freude am Moment erleben, ohne ihn mit der Welt zu teilen. Liegt es an der besseren Entschlussfreudigkeit? Oder an der Fähigkeit Prioritäten zu setzen? Die Midlifecrisis natürlich dabei ausgenommen. Dort stürzen manche ein zweites Mal in die FOMO Falle.

Teilweise würde es auch nicht schaden, dass "Ich" in den Vordergrund zu rücken. Was willst Du? Was macht Dich Glücklich? Versuche nicht ständig andere zufrieden zu stellen. Niemand kann sich Zereisen. Auch wenn es zu Beginn schwierig erscheint, Deine Freude wird sich auf andere übertragen.

True FOMO Storys

Gerade nach dem Einzug in die ersten eigenen vier Wände stand ich unter Druck zwischen Eltern und Schwiegereltern hin- und herzupendeln. "Komm doch einfach schnell vorbei?" Was als Frage formuliert war, implizierte "Willst Du Dir keine Zeit nehmen?". Früher besuchten wir daher beide Familien am selben Tag. Jede war etwas enttäuscht, nur die Hälfte des Zeitkuchens zugesprochen zu bekommen. Wir haben die "Besuchstage" nun aufgeteilt. Schenken die volle Aufmerksamkeit. Und ein "Nein" wird mittlerweile ohne Wenn und Aber akzeptiert.

Besonders in jungen Jahren hatte mich Fear of missing out voll gepackt. Bei mir und meinen Kollegen lief es in der Frauenwelt hervorragend. Meine sehr zufriedenstellende Situation empfand ich als Stress, da ich den Drang hatte, mehr zu erleben und mich mit anderen zu vergleichen. Eine feste Bindung war unmöglich. Die Suche nach dem nächsten Highlight stand im Vordergrund. Ein radikales Ereignis riss mich aus der Situation und zahlte einen hohen Preis dafür.

Neulich faszinierte mich die Aussage eines Vorbilds: "Lieber die nächsten 10 Jahre genügsam zu leben und dafür 25 Jahre früher in die Pension übergehen." Er kannte keinen Druck, etwas zu verpassen. Er wusste, die fetten Jahre standen bevor. Die wenigsten Menschen besitzen einen derartigen Weitblick und die Willensstärke langfristige Ziele konsequent zu verfolgen.

Quellen & weitere Infos


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