Excess Deaths | Korrelation Übersterblichkeit und COVID-19 Pandemie

Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen, seit die Lungenkrankheit zum ersten Mal auftrat und ziemlich genau vor einem Jahr, am 11. Februar 2020 bekam die Krankheit den Namen «COrona VIrus Disease», kurz COVID-19. Zwischenzeitlich mussten Millionen von Menschen aufgrund dieser Seuche ihr Leben lassen und nun ist es auch unbestritten, dass die Sterbefallzahlen aufgrund von COVID-19 überdurchschnittlich waren. Doch wann genau spricht man von einer Übersterblichkeit, wie ist dieser Begriff definiert?
Die sog. Exzess-Mortalität (englisch Excess deaths) bezeichnet in der Demografie eine erhöhte Sterberate (Mortalität) im Vergleich zu empirischen Daten oder anders gewonnenen Erwartungswerten. Vereinfacht ausgedrückt kann man grafisch die “normalen” Erwartungswerte als horizontale Basislinie darstellen. Alle Ausnahmen dieser langjährigen Durchschnittswerte zeigen sich durch Ausschläge nach oben oder unten. Diese Abweichungen sind bspw. hervorgerufen durch Hitze-, Grippewellen oder eben die Wellen der COVID-19-Pandemie. 

Excess Deaths  | Korrelation Übersterblichkeit und COVID-19 Pandemie

Das britische Wirtschaftsmagazin The Economist hat in seinem Artikel «Tracking covid-19 excess deaths across countries» die Übersterblichkeit als Folge von COVID-19 in verschiedenen Ländern untersucht und eine positive Korrelation nachgewiesen.
Diese Daten werden permanent updated. Obige Grafik veranschaulicht die unterschiedlichen Sterbefallzahlen der sechs europäischen Länder Spanien, Belgien, Großbritannien, Italien, Frankreich und Portugal. Dargestellt werden nicht die absoluten Zahlen, sondern jeweils in Relation zur Bevölkerung [pro 100,000 Menschen], um einen Vergleichwert zu erhalten. Dabei zeigt die rosarote Fläche jeweils die offiziell durch COVID-19 verstorbenen Menschen und die dicke rote Linie impliziert die Übersterblichkeit, die sich durch die Summe aller Verstorbenen ergibt, auch derer, die nicht als COVID-19 positiv getestet wurden. Dabei sieht man auf einen Blick, wie stark betroffen Spanien, Belgien, Großbritannien und Italien waren: In Relation zur Bevölkerungszahl weisen diese die vier Länder extrem hohe nationale Sterblichkeitsraten im Vergleich zum weltweiten Ranking auf. GB auf Platz 11 und Spanien auf Platz 12 gemäß der Tabelle mit der höchsten Übersterblichkeit «Excess deaths since country or city’s first 50 covid deaths» im Artikel von The Economist. Man sieht auch genau, dass Frankreich und Portugal angesichts der Anzahl der positiven Tests zu diesem Zeitpunkt vergleichsweise früh einen Lockdown vorgenommen haben. Die zweite Welle von COVID-19 im Winter hat jedoch dazu geführt, dass die Übersterblichkeit in der gesamten Region erneut wieder gestiegen ist. (Einige Länder verzeichneten während einer Hitzewelle im August auch einen kleinen Anstieg nicht-COVID-19 Todesfälle.)

Excess Deaths  | Korrelation Übersterblichkeit und COVID-19 Pandemie

Die Untersuchung und das Tracking der Todesfälle im The Economist Artikel ergab, dass, je weiter östlich die Länder in Europa liegen, desto niedriger die Übersterblichkeit im März und April 2020 ausfiel. Deutschland und Österreich erlitten relativ wenige Todesfälle, kamen also bei der ersten “Welle” vergleichsweise glimpflich bzgl. Todesfällen davon. Jedoch änderte dies dann vollkommen in der zweiten Welle, besonders um den Jahreswechsel, als beide einen tödlichen Winter erlebt hatten und haben. In Deutschland erreichte die Zahl der COVID-19 Todesfälle ihren Höchst­stand kurz vor Jahres­wechsel in der 52. Kalender­woche 2020, dies belegt ebenso destatis mit seiner «Sonderauswertung zu Sterbefallzahlen der Jahre 2020/2021». 

Excess Deaths  | Korrelation Übersterblichkeit und COVID-19 Pandemie

In den regelmäßigen Pressemitteilungen dokumentierte das Statistische Bundesamt die Übersterblichkeit in Deutschland. Dabei lagen die Sterbefallzahlen im Dezember 2020 mit 29% über dem Durchschnitt der Vorjahre, dabei in der 50. Kalenderwoche 2020: 23%, in der 51. Kalenderwoche 2020: 24% und in der 52. Kalenderwoche 2020: 31% über dem Durchschnitt der Vorjahre. In der aktuellen Pressemitteilung vom 9. Februar geht hervor, dass im Januar 2021 die Übersterblichkeit mit 18% immer noch über dem Durchschnitt der Vorjahre liegt, der Kulminationspunkt jedoch vorläufig erreicht zu sein scheint.


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