ESC 2012: Loreen bringt euphorisch den Sieg für Schweden

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Sie wurde bereits im Vorfeld als Top-Favoritin gehandelt und tatsächlich: Loreen brachte mit ihrem Song „Euphoria“ einen bombastischen Sieg nach Schweden! Dies ist der fünfte Erfolg für Schweden nach ABBA (Waterloo, 1974), Herreys (Diggi-loo diggi-ley, 1984), Carola (Fångad av en stormvind, 1991) und Charlotte Nilsson (Take me to your heaven, 1999) bei einem Eurovision Song Contest.

Beim 57. Eurovision Song Contest am 26. Mai 2012 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku traten 26 Nationen mit Songs an, die unterschiedlicher nicht sein konnten und doch eines gemeinsam hatten: Die Gunst der Jury und des Publikums zu gewinnen. Doch es war die 28jährige mit bürgerlichen Namen Lorine Zineb Noka Talhaoui, die stolze 372 Punkte erhielt! Länder wie Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Lettland, Norwegen, Österreich, Russland, Slowakei, Spanien und Ungarn gaben die Bestnote von 12 Punkten. Loreens Auftritt erinnerte optisch ein wenig an eine Kombination aus Star Wars und Lady Gaga. Ihr Lied „Euphoria“ wurde von Thomas G:son und Peter Boström komponiert, von Peter Boström & SeventyEight produziert und erreichte bereits im März 2012 den ersten Platz in den schwedischen und finnischen Charts. Im Jahr 2004 erreichte Loreen bei der schwedischen Variante „Idol“ von „Deutschland sucht den Superstar, DSDS“ nur den vierten Platz.

Als bekannt gegeben wurde, dass Schweden den Eurovision Song Contest gewonnen hatte, gab es mal eine herzliche Umarmung von Loreens Mutter, die nach Baku in der schwedischen Delegation mitgefahren ist. Christer Björkmann, Leiter der schwedischen Delegation, streute Loreen rote Rosen und gab sich sichtlich erfreut, dass mit Loreen und „Euphoria“ etwas gewonnen hat, das auch für den ESC gut ist: „Es ist eine moderne und gewagte Show einer einzigartigen Künstlerin und nicht etwas, das man millionenfach im Radio hört.“ Für Loreen war der Sieg ein Ereignis, das sie anfangs nicht realisieren konnte. Sie fühlte, als würde Zeit und Raum um sie stillstehen. Obgleich sie von sich behauptete, kein Partymensch zu sein, war für sie klar, dass es nun viele große Feiern geben wird. Vergessen auch so manches Unrühmliches in Baku wie die Pressekonferenz, die abgebrochen wurde, als Loreen nach ihrer Meinung zu den Demonstrationen wegen der eingeschränkten Presse- und Meinungsfreiheit in Aserbaidschan gefragt wurde. Jedenfalls wird die Sängerin in den schwedischen Medien fast wie eine Nationalheldin gefeiert. Entbehrlich war allerdings der Vergleich in der schwedischen Zeitung „Sydsvenskan“ der im Halbfinale ausgeschiedenen Trackshittaz aus Österreich: „Zwei Hallo und Ho und Höhöhöiga Rapper mit drei Pole-Tänzerinnen mit Lichtshow in den Hintern. Nicht einmal der Maler aus Braunau hatte den gleichen schlechten Geschmack.“

Auf Platz 2 wurden die sechs russischen Großmütter „Buranovskiye Babushki“ mit ihrem „Party for Everybody“ gewählt – sie erhielten 259 Punkte, Weißrussland gab ihnen zwölf Punkte. Auf den dritten Platz mit 214 Punkten kam der Serbe Željko Joksimović mit „Nije Ljubav Stvar“ („Die Liebe ist nicht eine Sache“). Deutschland kam mit Roman Lob und „Standing Still“ auf den achten Platz. Wenig erfreulich schnitt Großbritannien ab. Der 76jährige Schlagersänger Engelbert Humperdinck, der unter anderem in den 1980er das Album „Ich denk an dich“ mit Dieter Bohlen aufnahm, bekam für „Love Will Set You Free“ lediglich 12 Punkte und wurde auf den vorletzten Platz geschleudert. Nur Norwegen mit Tooji und dem Song „Stay“ erhielt weniger Punkte (7) und bildete somit das Schlusslicht.

Recherche und geschrieben Heidi Grün


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