Hurra, wir sind nun ganz offiziell verlobt! Doch weil der Hase arbeiten musste und seinen Dienst nicht tauschen konnte, bin ich somit alleine zum Standesamt gewackelt und habe uns zur Eheschließung angemeldet. Früher hätte man gesagt, dass wir das Aufgebot bestellt hätten. Ich mag diesen Ausdruck. Aufgebot, das klingt so… verheißungsvoll, im Gegensatz dazu klingt „Anmeldung zur Eheschließung“, da machen wir uns nichts vor, ein bisschen lahm und unsäglich bürokratisch.
Anfangs sträubte ich mich sehr gegen den Gedanken, diesen Schritt alleine bewältigen zu müssen. Schließlich hatte ich mir ausgemalt, dass es doch bestimmt ein wunderschöner (wenn nicht sogar ein wenig feierlicher) Moment sein müsste vor Freude mit Herzchen in den Augen aus dem Standesamt zu taumeln. Eben ein Moment, den man gerne mit dem zukünftigen Ehepartner teilen würde, anstatt alleine dort aufzukreuzen und dem Standesbeamten eine Vollmacht des Mannes des Herzens unter die Nase zu halten. Soweit meine Wunschvorstellung. Doch im Nachhinein betrachtet war es kein bisschen schlimm alleine dort aufzulaufen. Klar hatte ich es mir schön vorgestellt, nach der Anmeldung händchenhaltend und vor Glück übersprudelnd über den Domplatz zu laufen und sich zur Feier des Tages noch ein Stückchen Kuchen und einen schönen Kaffee zu gönnen, aber die Realität sah anders aus: Für Kuchen hatte ich gar keine Zeit, da ich nach erfolgter Anmeldung schleunigst wieder zurück zur Arbeit musste. Aber ich gebe zu: Auf dem Weg zurück zum Auto musste ich ziemlich breit und bestimmt ziemlich dämlich grinsen und schaute mir immer wieder die Anmeldung (mit Amtssiegel!)an, um nur noch breiter zu grinsen. Rund 50,- Euro hat uns der Spaß gekostet, inklusive einem Geschenk der Stadt Braunschweig.
Im Auto ließ ich das Gespräch noch einmal Revue passieren, denn bei der Anmeldung selbst war ich viel zu aufgeregt, um mir alles merken zu können, was die Standesbeamtin mir mit auf den Weg gab. Namen, Sonderurlaub und Passänderungen – das waren die Dinge, die ich mir gemerkt hatte. Über das Thema Namen mussten wir uns glücklicherweise keine weiterführenden Gedanken machen, da wir uns schon für einen gemeinsamen Nachnamen entschieden hatten. In Deutschland sind sieben verschiedene Möglichkeiten der Namenswahl zulässig, so dass die Entscheidung nicht immer leicht fällt. Wir sind beide keine Doppelnamen-Befürworter, deswegen mussten wir uns über mögliche Namenskonstellationen keine Sorgen machen. Insgesamt betrachtet war die Anmeldung zur Eheschließung nicht nur ein gewöhnlicher Behördengang, sondern hielt auch wertvolle Information für uns bereit. Gut zu wissen, dass die amtliche Anmeldung auch dazu dient, um schon vorab einen neuen Personalausweis und einen Reisepass auf den neuen Namen zu beantragen. Sogar Sonderurlaub für Hochzeit kann mit dieser Urkunde beim Arbeitgeber beantragt werden. Die 2 Extraurlaubstage können wir wirklich gut gebrauchen, denn…
….es ist unglaublich, wir haben uns auf ein konkretes Ziel für unsere Flitterwochen geeinigt und wollen in den nächsten Wochen fest buchen! Juhuuu! Unter uns gesagt: Es soll eine richtig große Reise werden; für uns beide die bisher größte und weiteste Reise unseres bisherigen Lebens. Das Ziel ist aller Wahrscheinlichkeit nach – so viel kann ich schon verraten – in gut 12 Flugstunden zu erreichen und wir werden definitiv Reisepässe dafür benötigen. Die Beantragung der Pässe ist dann auch gleichzeitig der nächste Punkt auf unserer Liste, den wir angehen werden.