Erstes Stöhnen beim Schrei vor Glück

Parcels travel on a conveyer belt before being sorted for delivery in one of the three main Swiss post logistic hubs in Daillens near Lausanne

Erstes Stöhnen beim Schrei vor Glück

Posted by :Joern Petersen On : 3. November 2013 0

Category: Gesellschaft, Wirtschaft

Tags:Akquise, Arbeitsbedingungen, Markenaufbau, Zalando

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Zalando hat im Jahre 2012 doppelt so viele Bestellungen verschickt als im Vorjahr. Dennoch macht das Unternehmen Millionenverluste und Mitarbeiter kritisieren massiv die schlechten Arbeitsbedingungen. Dabei kämpft Zalando um ein gutes Image!

Rubin Ritter ist Geschäftsführer von Zalando und kommt vor allem bei der Geschwindigkeit des Unternehmensaufbaus ins Schwärmen. Noch kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung verteidigte er die hohen Verluste von 80 bis 90 Millionen Euro im Jahr 2012. Derzeit gehe Zalando durch eine Phase von Investitionen, Kundenakquise, Markenaufbau, Logistik sowie Sortiment und Image. Vor allem an Letzterem scheiden sich bei Zalando die Geister. Zwar versuchte das Unternehmen in den vergangenen Jahren durch aggressive Werbespots mit vor Begeisterung schreienden Kunden zu punkten, doch kommen zur Unzeit erste laute Kritiken auf, was die Arbeitsbedingungen angeht. Erlauben kann sich Zalando dies nicht, da viele Gelder von großen Investoren in der Firma stecken. Ruben Ritter erklärte am Wochenende noch, dass diese Menschen der Marke vertrauen!

Die Mitarbeiter des Unternehmens - vor allem Verteilzentrum Erfurt - haben aber schon lange die Schnauze voll. Die Geschäftsleitung kontrolliert die Beschäftigten extrem und setzt sie massiv unter Druck. Beispielsweise werde das Arbeitstempo eines Kommissionierers genau protokolliert. Wenn jemand als zu langsam auffällt, zu viele Fehltage vorliegen oder das Arbeitstempo nicht gefällt, wird der Arbeitsvertrag nach einem Jahr nicht verlängert. Zudem wäre es verboten, sich während der Arbeitszeit hinzusetzen. Zalando rechtfertigt sich mit der Behauptung, viele Tätigkeiten können nicht im Sitzen ausgeführt werden. Diese Behauptung ist einfach nur billig!!
Erst kürzlich hatte das ZDF mit versteckter Kamera ähnliche Vorwürfe aufgedeckt. Siebeneinhalb Stunden lang ist das Sitzen verboten und für mehrere hundert Mitarbeiter gibt es nur eine Toilette.  Auch hier wiegelt Zalando ab und erklärt nur die Vorwürfe überprüfen zu wollen.  Sollte es Mißstände geben, werden diese behoben.

Zalando repräsentiert die extrem schnell aufsteigenden Startup-Unternehmen. Die Vorbilder aus den USA tun sich im Bereich Arbeitsbedingungen nicht besonders hervor. Es müssen klare Gesetze geschaffen werden,  diese Ausbeutung zukünftig zu verbieten. Zalando mag eine billige, günstige Ware sein, der Mensch jedoch ist es nicht!

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