Sessionplanung am ersten Tag des Barcamp Renewables 2014, Foto: A. Kühl
Es waren zwei Tage voller Eindrücke und Gespräche. Ich war zum ersten mal auf einem Barcamp, dem Barcamp Renewables. In der Akademie des Wechselrichter-Herstellers SMA in Kassel trafen sich vergangenen Freitag und Samstag über 100 Energiebürger, Energieblogger und Energiewende-Interessierte zu einem Austausch über unterschiedliche Themen der Energiewende.
In den zwei Tagen habe ich viele getroffen, die ich sonst nur aus dem Netz kenne. Viele meiner Leserinnen und Leser waren da. Immer wieder ein “Hallo, schön Dich mal zu treffen”. Im Netz lernt man so viele reale Menschen kennen. Beim Barcamp trifft man viele davon wieder, viele zum ersten Mal. Ich hätte nicht gedacht, dass die persönlichen Begegnungen den größten Eindruck hinterlassen. Nur leider fehlte meistens die Zeit für längere Gespräche oder ich hätte mir mehr Zeit diesen Teil nehmen sollen.
Perfekt organisiert durch die Energieblogger als Ausrichter des Barcamp Renewables
Das dritte Barcamp Renewables hatten die Energieblogger als Ausrichter übernommen, gemeinsam mit dem Regionalmanagement Nordhessen. Besonders Kathrin Hoffmann und Björn-Lars Kühn hatten sich reingehängt und eine sehr professionelle Veranstaltung auf die Beine gestellt. Es war perfekt organisiert, alles hat funktioniert, von der Vorbereitung bis zum Ablauf mit tollen Sessions.
Es gab gutes Mittagessen, Snacks zwischendurch und sogar einen Barista für den obligatorischen Kaffee. Eine Abendveranstaltung im Brauhaus gab uns die Gelegenheit zu weiteren persönlichen Gesprächen.
Vielfalt an Themen und Teilnehmern beim Barcamp Renewables
Leerer Flur während der Sessions in der SMA Akademie, Foto: Maik Wahab
Die Teilnehmer des Barcamps waren bunt gemischt. Neben knapp der Hälfte der Energieblogger waren viele weitere engagierte Menschen beim Barcamp. Diese kamen aus unterschiedlichen Verbänden, Instituten und Unternehmen – bis hin zu Mitarbeitern der großen Energieversorger. Hier gab es deutlichen Protest gegen Vorwürfe des Greenwashings, man sah sich genauso als Opfer der Politik der Bundesregierung und wollte aktiv mitarbeiten an der Energiewende.
Das Barcamp gab allen die Gelegenheit sich direkt auszutauschen. Man konnte sich mit jedem direkt unterhalten. Da wir uns sonst sehr selten sehen, muss ich das einfach betonen. Diese Möglichkeit in der Vielfalt an Teilnehmern gibt es sonst nicht.
Inhaltlich ging es in den Sessions viel um Speicher, um Elekrromobilität und um das Smart Home. Für mich waren aber die Sessions um die Themen Kommunikation besonders interessant. Diese bildeten den Schwerpunkt der Sessions, die ich besucht habe, wie mir erst im Anschluss aufgefallen ist.
Große Bedeutung der Kommunikation in der Energiewende
Session beim Barcamp Renewables 2014, Foto: A. Kühl
So habe ich nicht nur was gelernt über besseres schreiben fürs web von Dirk Baranek – ich glaube da gibt es sicher noch genug Potential zur Verbesserung. Auch über Storytelling konnte von Leonie Blume (SMA) noch was lernen. Dieses Stilmittel würde ich gerne mehr einsetzen, aber die anschließende Diskussion brachte mich nicht weiter. Vielleicht können wir uns aber intern bei den Energiebloggern noch weiter austauschen, wie wir Storytelling besser einsetzen können, um mehr Menschen anzusprechen.
Mit Nicole Münzinger von Top50-Solar, siehe aktuelle Podcast-Ausgabe, haben wir die Tops und Flops in unserer kommunikativen Arbeit gesammelt. Da ist uns so manches eingefallen. Wir haben auch Stimmen gesammelt, was gut ankommt und welche Medien wir mehr Nutzen sollten.
Meine Beiträge zum Barcamp Renewables 2014
Session “Crowdfunding für die Energiewende”, Foto: Maik Wahab
Als aktiver Energieblogger habe ich selbst auch zwei Sessions angeboten, wie ich im Vorfeld angekündigt hatte. Da habe ich mich auch nicht von meinen eigenen Problemen beim Sprechen abhalten lassen, ich hoffe es ging auch so gut.
Am Freitag habe ich das Thema Energieeffizienz zur Diskussion gestellt. Ich habe einige attraktive Geschäftsmodelle aus dem Bereich genannt und wollte diskutieren wie Energieeffizienz attraktiver gemacht werden kann. Wir haben dann aber viel über Energielabel diskutiert und wo sie Sinn machen. Es gab auch die Idee mit der Normung als Vorreiter für Energieeffizienz, aber ich fürchte die Industrienormen schleichen eher dem Stand der Technik hinterher. Ich glaube die Idee über attraktive Geschäftsmodelle Potentiale der Energieeffizienz zu erhöhen und zu erschließen ist für viele kaum vorstellbar. Dennoch war es gut, dass ich diese Diskussion angeboten habe und Input aus anderen Blickwinkeln erhalten habe.
Am Sonntag war noch mein Thema Crowdfunding für die Energiewende an der Reihe, doch da waren schon viele abgereist. Crowdfunding als Mittel zur Finanzierung von Energiewende-Projekten war den Teilnehmern noch neu. Auch die Unterschiede zu Energiegenossenschaften waren nicht bekannt. Im Crowdfunding ist es möglich Projekte zu finanzieren, die von der Bank nicht unterstützt wird und durch die Verteilung auf mehrere Projekte kann das Risiko minimiert werden.
Gemeinsam mit Maik Wahab von bettervest.de habe ich die Finanzierung von Energieeinsparungen durch die Crowd vorgestellt und diskutiert. Vielleicht ergibt sich sogar ein neues Projekt durch diese Vorstellung.