Er verhinderte eine atomare Katastrophe

Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow lebt heute in bescheidenen Verhältnissen. Obwohl er der Mann ist, dem wir Menschen – weltweit – unser Leben verdanken.

Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow lebt heute in bescheidenen Verhältnissen

Er war in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1983 diensthabender Offizier der sowjetischen Luftüberwachung. Man erwartete damals einen nuklearen Erstschlag der USA (und oder) der NATO und konzipierte hierauf den schnellen Gegenschlag, dergestalt dass der vermeintliche Aggressor sofort „ausgelöscht“ werden sollte.

Bombe sollte mit Bombe vergolten werden, Atomrakete mit Atomrakete – und zwar möglichst rasch.

Ende September 1983, kurz nach Moskauer Mitternacht, ging in Montana die Sonne auf. Sie schimmerte schaurig-schön zwischen den Wolken über den Bäumen der Malmstrom Air Force Base hervor, wo – wie man in der Sowjetunion wusste – amerikanische Interkontinentalraketen stationiert waren.

Morgensonne über dem Tod mißverstand die Software der sowjetischen Aufklärungssatelliten. Eine auf die Sowjetunion anfliegende Atomrakete wurde gemeldet. Wenig später eine zweite, dann dritte, vierte und schließlich sogar eine fünfte.

So etwas kann passieren, dachte vielleicht seinerzeit dieser und jener der senilen sowjetischen Führungsriege, immerhin hatte andernorts Raketen-Ronny das Ruder in der Hand.

Petrow blieb cool. Dachte nach. Warum – so überlegte er – sollten die Amerikaner mein geliebtes Vaterland mit nur fünf Raketen angreifen? Das reicht doch nur, um den europäischen Teil des Landes auszulöschen?!

„Unter erheblichem Druck stehend, blieb Petrow bei seiner Entscheidung, die Informationen, die zu einem Gegenangriff geführt hätten, nicht weiterzuleiten.“

Er setzte auf einen Fehlalarm, im vollen Bewusstsein, dass – sollte er sich irren – fünf Atomraketen auf sein Land niedergehen würden. Und – wissen wir heute – er hatte richtig entschieden – aber gegen alle Vorschrift.

Petrow wurde mehrmals verhört und galt von da an als unzuverlässiger Offizier. Er wurde versetzt und wahrscheinlich auch gemobbt, denn er verließ die sowjetische Armee aus eigenem Entschluss. Um, wie er vorgab, seine kranke Frau besser pflegen zu können.

 


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