Hallo Leute,
durch die Entwicklung der Keilschrift hatten die Stummerer den Grundbaustein ihrer Schrift geschaffen. Doch gleichzeitig zu ihrer Kultur war Ägypten, eine Hochkultur am Nil, auch dabei eine Schrift zu entwickeln. Wirtschaftlich waren die Ägypter genau so gut wie die Stummerer strukturiert – eine Schrift war daher bitter nötig. Es waren die Hieroglyphen, die jeder von euch kennen sollte…
Die zentralisierte Verwaltung benötige eine Menge Schreiber für die unterschiedlichsten Zeichen: Themen waren beispielsweise Flut, Wasserstand, Grenzmarkierungen am Ufer, Steuer sowie religiöse und wissenschaftliche Texte. Die Zeichen bzw. die Buchstaben, wie schon erwähnt, sind als Hieroglyphen bekannt. Diese wurden von den Ägyptern weiterentwickelt und verfeinert. Schauen wir uns diese Schriften etwas genauer an:
• Hieroglyphen – sie wurden vor 2000 Jahren von den Griechen auch als »heilige Einmeißelungen« bezeichnet. Diese Schriftzeichen besaßen einen erkennbaren, bildhaften Charakter. Man könnte hier schon fast Piktogramm sagen, wobei nicht ein sondern mehrere Zeichen in einer Reihe ein Wort ergaben. Größtenteils wurden sie für religiöse aber auch feierliche Inschriften verwendet und das auch nachdem es die hieratische und demotische Schrift existierten.
• Hieratische Schrift – Das war der direkte Nachfolger der Hieroglyphen und wurde als Priesterschrift bezeichnet. Hier war die Verwendung schon etwas weiter, wenn auch nicht für jedermann gedacht.
• Demotische Schrift – Diese Schrift ist eine weitere Entwicklungsstufe und wurde für den Alltag verwendet. Sie war die erste Schrift, die für das Volk bestimmt war bzw. die das Volk auch verwenden durfte, um zu kommunizieren (Volksschrift). Dadurch konnten die Vorgänger vom Volk nicht gelesen werden.
Auch wenn Hieroglyphen so mystisch und undurchschaubar gewesen sein sollen, so hat es doch eine Person geschafft sie zu entschlüsseln. Es war der Franzose J. F. Champollion im Jahr 1822, der anhand einer Basaltplatte die Schrift entziffern konnte. Dabei handelte es sich um den Stein von Rosette, der aus drei verschiedenen Teilen bestand. Der oberste Teil enthielte die Hieroglyphen, der Mittlere die demotische Schrift und der unterste Bereich die Griechische. Champollion ist hierbei vom Griechischen ausgegangen und verglich die königlichen Namen aller drei Schriften. So entschlüsselte er die Hieroglyphen.
Aber kommen wir nun zu den drei Schriften zurück: Sie waren Kombinationen aus Pikto-, Ideo- und Phonogrammen, sahen aber dennoch anders als die Schrift der Stummerer aus. Jedes Kind musste die Schrift beherrschen, egal ob Prinz oder ein einfaches Kind aus einer niedrigen Kaste. Notfalls bekamen Lernfaule einfach eine Haft– oder Prügelstrafe, um zu vergewissern, dass diese Schrift gelernt wird. Wurde man Schreiber, genoss man ein sehr einfaches Leben, da man von Steuern befreit war und einige Privilegien besaß. Beim Sterbebett gab es Grabbeilagen wie Schriftstücke, die als Statussymbol anerkannt wurden. Je mehr, desto wichtiger war die Person.
Wie und worauf schrieben die Ägypter eigentlich ihre Zeichen? Als Schreibmaterial verwendete man Papyrus (verwobene Stengelfasern), die jedoch nur sehr teuer hergestellt werden konnten. Daher wurden sie auch nur für wichtige Nachrichten verwendet. Ansonsten waren es Steintafeln, die gemeißelt wurden.
Wenn wir jetzt von Papyrus ausgehen, war das Schreibgerät ein Rohrpinsel. Er war recht saugstark und eignete sich gut für das Schreiben von Zeichen – vergleichbar mit unseren Filzstiften. Wie ihr Rohrpinsel oder auch eine Rohrfeder herstellen könnt, erfahrt ihr HIER.
Geschrieben wurde mit Tinte in zwei verschiedenen Farben: Ruß (schwarz) oder Oxyderde (rot), was mit etwas Wasser und Bindemittel wie Pflanzensaft gemischt wurde, um sie am Werkstoff haltbar zu machen. Die Schreibrichtung war unterschiedlich – entweder senkrecht von oben nach unten oder aber von links nach rechts.
Mit der Zeit entstanden dann auch mehr Hieroglyphen, was am internationalen Handel lag.