Es soll bessere Verbindungen als Schütze/Jungfrau geben. Zumindest habe ich das gehört, auch wenn ich es glücklicherweise nicht bestätigen kann. Angeblich passen die phantastischen (manch einer würde an dieser Stelle das Wort größenwahnsinnig treffender finden) Ideen des Schützen und der kühle Verstand der Jungfrau nicht wirklich gut zusammen. Ja, ich habe verrückte Ideen, viele Träume und große Ziele, der Hase ist da eher … bodenständiger realistischer. Dennoch kann und will ich an dieser Konstellation nichts Schlechtes finden – wenn ich wieder einmal mit dem Kopf zu sehr in den Wolken schwebe, zieht er mich sanft am Hosenbein auf die Erde zurück.
Alles Quatsch, was ich bislang geschrieben habe? Nun, mit der Astrologie ist das so eine Sache. Der eine glaubt‘s und fiebert jedem Tag aufs Neue seinem Horoskop entgegen und lässt sich auch hin und wieder gerne die Karten legen, der Nächste hält dieses Thema für kompletten Budenzauber, treibt zuweilen gerne Scherze darüber und hält alle, die an solchen Humbug glauben, salopp gesagt für nicht ganz dicht. Astrologie – ein zwiespältiges Thema, das polarisiert.
Wie meine Einleitung vermuten lässt, gehöre ich zu der Fraktion der Sternegucker, zumindest ein bisschen. Mein Horoskop verfolge ich zwar nicht regelmäßig und oft belächele ich die kurzen Wochenhoroskope in meiner geliebten Klatschzeitung, was mich aber keineswegs davon abhält, sie dem Hasen vorzulesen. Dieses Vorlesen läuft immer nach dem gleichen Schema ab. „Hase, willst du wissen, was in deinem Horoskop steht?“ Der Hase antwortet auf meine Frage mit einem wissendes Lächeln: „Na schön, schieß los!“. Obwohl ich genau weiß, dass er nur mir zuliebe zugestimmt hat, tu ich wie mir geheißen und fange an zu lesen. Stets beginne ich damit, was die Jungfrau im Job, in der Liebe und in Sachen Style zu erwarten hat, danach kommt der Schütze an die Reihe. In der letzten Woche wurde der Jungfrau übrigens geraten, ihren Style auf Blümchenblusen umzustellen. Ich fand diese Vorstellung entzückend, der Hase … eher nicht.
Aber Spaß beiseite. Auch wenn ich diese Horoskope nicht zu ernst nehme, glaube ich dennoch an gewisse Charaktereigenschaften, die den Sternzeichen zugesprochen werden. Mitte Dezember geboren bin ich Schütze durch und durch. Sogar Schütze mit Aszendent Schütze. Ein unverbesserlicher Optimist, gerechtigkeitsliebend, impulsiv, instinktiv und voreilig entschlussfreudig.
Der Hase ist im Sternzeichen der Jungfrau geboren, gerade noch in der 1. Dekade. Der Jungfrau wird nachgesagt, dass sie viel (eigentlich über alles) nachdenkt. Rationales Denken ist ihre Stärke, wobei sie jedes noch so kleine Detail ihrer Umwelt wahrnimmt. Ebenfalls werden ihr Intelligenz, grundlegende Ehrlichkeit und natürlich gründliche Ordnung als positive Eigenschaften zugeschrieben. Das kann ich bestätigen, denn genauso ist mein Hase.
Gerne erinnere ich mich an ein langes Telefonat mit dem Hasen zurück, bei dem ich ihm ein Partnerhoroskop vorlas, das ich zuvor kostenlos im Internet erstellt hatte. Jeden Satz, den ich vorlas, zerpflückten wir akribisch und gaben dem anderen eine eigene Einschätzung, ob diese Charaktereigenschaft auf uns zutreffen würde. Am Ende waren wir gleichermaßen verblüfft und überrascht, wie viel von dem Partnerhoroskop wirklich zutraf, obwohl wir zwei unterschiedliche Charaktere mit teils komplett konträren Eigenschaften sind.
Ganz gleich, ob man nun daran glauben mag oder nicht: Für unterhaltsame Momente sind Horoskope in jedem Fall bestens geeignet.