Entschleunigung in Lissabon

Direkt nach der Arbeit Karla zur Schauspielschule gefahren. Dann hatte dieser Adrenalinjunkie  mir den Parkplatz vor der Stadtbücherei stehlen wollen. Gesiegt.  Atemlos, aber durchaus mit Genugtuung stand ich nun, Ildiko von Kürthy´s „Neuland“ in der Hand,  am Fenster der Bibliothek.

“ Waren sie schon mal in Lissabon?“ Ein  noch junggebliebener  Herr, gediegen,  vermutlich auch gebildet,  sah mich fragend an. Ildiko von  Kürthy war mir augenblicklich unangenehm. Ich lese grundsätzlich nur anspruchsvolle Literatur. Leider sieht man mir das nicht auf den ersten Blick an.  Ich legte das Buch vorsichtig aufs Fensterbrett. Diese Blondine auf dem Cover! Ich wurde seit ungefähr dreißig Jahren nicht mehr von einer fremden Person angesprochen. Ich hätte lieber Proust unterm Arm gehabt oder Paul Auster.

„Wenn man Entschleunigung sucht gibt es nichts besseres als Lissabon.“ Ich kenne nur Pesoa, sagte ich, dass Cover des Buches schnell mit einem Flyer überdeckend. Er schwieg .  „Fernando“,  setzte ich hinzu,  „der Schriftsteller.“

„Ach Pessoa meinen sie, der James Joyce Portugals, das Buch der Unruhe, ja großartig.“

„Und sehr melancholisch. Hat er wirklich im Leben nur für die Schublade geschrieben?“ „Den größten Teil-ja. Er war ein einsamer Mensch, so heißt es, sonst hätte er vermutlich auch nicht soviel geschrieben.“

Er verabschiedete sich. „Ich muss jetzt zum Portugisischkurs. “ „Viel Spaß, wünschte ich. Holte den Bulli aus der hart umkämpften Parklücke um ein weiteres Kind von A nach B zu fahren. Und Ildikos Neuland nahm ich auch mit. Das Buch ist äußerst unterhaltsam und es macht Spaß es zu lesen.



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