Endlich im Homeoffice!

Mein Arbeitgeber hat gestern auch für ÖPNV-Pendler das Homeoffice freigegeben . aber immer noch müssen Chefs zustimmen. Und ich habe mit Kollegen gesprochen, die Kinder haben und den ÖPNV benutzen, deren Chefs ihnen Homeoffice nicht gestatteten. Das ganze Unternehmen ist so rückständig, dass es ersteinmal Kapazitäten für Access schaffen musste. Jetzt sind sie verfügbar und jetzt behauptet der Vorstand, er schicke uns "aus Verantwortung ins Homeoffice". Das stimmt halt nicht.
Ebenso wartete man erst einmal auf die Verabschiedung der Kurzarbeitergeldzusagen, bevor man jetzt in der Branche die Produktion runterfährt.
Ich habe gestern noch mit vielen Kollegen gesprochen. Etliche berichteten von ihren Kollegen, die jetzt noch Urlaubsreisen angetreten haben. Nach Mallorca, in die USA. Ein Heimkehrer berichtete, er sei in seinem Hotelzimmer nachts geweckt worden mit der Aufforderung, Koffer zu packen , es gehe heim. Heiko Maas' Flotte holt jetzt auf Steuerzahlerkosten überall diejenigen nach Hause, die ihren alten Urlaub nicht verfallen lassen wollten...
Als wir dann Feierabend machten, durchs Werkstor gingen, hatten wir alle ein mulmiges Gefühl. Wie lange werden wir wohl weg bleiben? Plötzlich bricht da ein starkes Gefühl der Identifikation aus. Die Firma ist wirklich ein Teil von einem selbst. Schon die Entschleunigung überall, die sich leeren Büros, Flure, Straßen. Plötzlich nimmt man das alles in seinem Ist-Zustand wahr und ist nicht in Gedanken bei dem anstehenden Termin oder iauf ein Kollegengespräch konzentriert.
Im Zug klappe ich meinen Laptop auf, sehe die Emails. Aber es kommt mir alles nicht mehr so wichtig vor. Alles nur gelbe Zettel, schon morgen erledigt.
Fühlt es sich so an, wenn man in Rente geht?
Zum Glück hat das Unternehmen Polster. Auch wir Älteren haben Polster. Aus meiner Sicht wäre es kein Problem, jetzt in Teilzeit zu gehen. Anstatt so tun zu müssen, als gebe es noch dringend zu erledigende Dinge. Denn alles von dem wir jetzt glauben, dass es noch weiterlaufen kann, wird schon morgen abgekündigt. Softwareentwicklung, Tests, Budgetierung (immer noch nicht erledigt).
1/12 Ausfall müssten doch alle verkraften können. Nein, entgegnete mir ein Kollege. Familien hätten so viele laufende Posten, dass 1 Monat Verdienstausfall sofort schmerzen würde.
Ich will mich nicht erheben. Aber meine (unsere) innerste Einstellung und Lebensführung ist es, für Eventualitäten immer ein Polster zu haben. Ich verinnerlichte früh dieses Vorsorgeprinzip "3 Monatsnettogehälter sollten auf der hohen Kante liegen". D. h. natürlich, dass man seinen Konsum nicht jeden Monat bis zum Anschlag fährt. Ich gebe zu, ich bin selten dabei wenn im Januar oder nach der Jahreszahlung ausgetauscht wird, was man sich angeschafft habe. In Werte ja, in sich verbrauchende Dinge eher weniger..
So, was schreiben die Zeitungen: BILD hat von der Leyen interviewt. Die hatte vor einer Woche noch Trump für sein Einreiseverbot für Europäer kritisiert. Und sie hatte Polen für seine Grenzschließung zu Deutschland kritisiert. Gestern verkündete sie dann die Schließung der EU-Außengrenze. Sie denkt dasselbe wie Trump, nur halt später.
Jens Spahn beschuldigt die  Skifahrer, sie hätten das Virus in Europa verteilt. Er kritisiert nicht, die Bundeskanzlerin, die sich weigerte, die Grenzen zu Österreich und Schweiz zu schließen, oder zumindest Temperaturmessungen zu machen, so wie z. B. Tschechien es macht. Nö. Merkel "appellierte" ja neulich an Heimkehrer nicht am nächsten Tag zu einer Großveranstaltung zu gehen. Also weder hatte Merkel da Großveranstaltungen verboten noch die Einreisenden kontrolliert.
Schwer erträglich übrigens auch, wie das berufliche Netzwerk LinkedIn diesen Drosten abfeiert. Der hat doch nun nachweislich früh beschwichtigt und gehört auch denen, die alles erst später erkennen. Aber die Leute mögen es gern kuschelig und wuschelig. Unaufgeregt. Wer Merkel gewählt hat, findet auch den Drosten gut. Da kann man nichts mehr tun..
Endlich im Homeoffice!
Endlich im Homeoffice!

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