Endlich die Aufschieberitis überwinden und mehr erledigen

Endlich Aufschieberitis überwinden mehr erledigen In einer Woche schreibe ich eine wichtige Klausur. Eigentlich müsste ich jeden Tag so viel lernen, dass ich die nächsten sieben Tage gar nichts mehr anderes machen dürfte.

Aber warte. Die Fensterscheiben meines WG-Zimmers sind so dreckig, dass ich sie dringend putzen muss. Das bemerke ich, als ich beim Lernen aus dem Fenster schaue. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren - oder will mich nicht konzentrieren.

Statt zu lernen, gehe ich in die Küche und hole das Putzzeug. Der Ordner mit den Grundlagen zur Medienwirtschaft muss warten. Denn ich muss jetzt Fensterputzen.

Kennst du diese Aufschieberitis? Eigentlich müsstest du jetzt eine wichtige Aufgabe erledigen. Nur diese eine Aufgabe, die dich sehr viel weiter bringen würde.

Stattdessen tust du alles andere, um diese Aufgabe auf später zu verschieben. Ob du jetzt Fenster putzt oder deinen Facebook-Status kontrollierst.

Ab morgen wird alles besser

Mein jahrelang trainiertes Aufschieber-Verhalten wendete ich auch für mein DJ-Geschäft an. In letzter Sekunde reichte ich meine Bewerbungen für DJ-Contests ein. Bei Clubs bewarb ich mich erst, nachdem ich alle Fenster geputzt hatte, den Dachboden aufgeräumt und wochenlang über Demo-Mixes gebrütet hatte.

Gegen die Aufschieberei probierte ich alle möglichen Strategien aus:

Psychologen haben die Aufschieberitis ausführlich untersucht. Das Verhalten wird als Prokrastination bezeichnet. Vor allem scheinen Personen betroffen zu sein, die eigenverantwortlich arbeiten, wie zum Beispiel Studenten oder Lehrer. So erklärt das auch der Bayerische Rundfunk in diesem Video:

Als DJs fallen wir ebenfalls in diese Kategorie, weil wir den eigenen Arbeitsfortschritt nie begründen müssen.

Zeitmanagement-Methoden

In jedem Buch über Zeitmanagement findest du unterschiedliche Methoden, um dagegen anzukämpfen:

  • Eisenhower-Prinzip

    Alle deine Aufgaben teilst du in vier Quadranten A,B,C und D ein, anhand der Wichtigkeit und Dringlichkeit.

  • ALPEN-Methode

    Tägliche Aufgaben planen, dabei die Dauer schätzen, Zeitpuffer vorsehen, Prioritäten setzen und das eigene Zeitmanagement täglich kontrollieren.

  • Aufgaben entweder eliminieren oder delegieren, Tim Ferriss im Buch „Die 4 Stunden Woche"
  • Pomodoro-Technik

    Große Aufgaben werden in kleine Arbeitspakete von 25 Minuten zerlegt.

  • GTD-Methode, „Getting Things Done" von David Allen

    Aufgaben in fünf Schritten sammeln, priorisieren, organisiern, überprüfen und dann einfach tun.

Beschäftige dich mit den verschiedenen Methoden und probiere alles gegen deine Form von Prokrastination aus. Das halte ich eher für den Schlüssel zum Erfolg. Denn keine Methode hat bei mir dauerhaft funktioniert.

Wie ich mir das Beste herausgepickt habe?

Allerdings bemerkte ich den positiven Effekt von festen Abgabeterminen sowie regelmäßigen Erinnerungen in meinem Terminkalender.

Wie durch ein Wunder erreichte ich die wichtigsten Aufgeben, wenn eine Deadline damit verbunden ist. Deshalb gewöhnte ich mir an, für meine großen Projekte einen festen Endtermin mit mir selbst zu vereinbaren.

  • Am ersten Donnerstag im September 2013 veröffentliche ich die erste Folge des Houseschuh Podcasts.
  • Am 1. Oktober 2016 erscheint die erste von 31 Aufgaben der DJ-Challenge

Vielleicht erinnert dich das an „smarte Ziele", über die ich hier schon einmal geschrieben habe. Weil ich bei großen Zielen häufig damit gescheitert bin, benutze ich feste Abgabetermine auch für kleinere Aufgaben.

  • Sonntagabend um 23 Uhr muss der Hochzeits-DJ-Podcast zur Veröffentlichung fertig sein
  • Montagabend um 22 Uhr muss ich die Titelliste des nächsten Houseschuh-Podcasts an meine Social-Media-Autorin geschickt haben
  • Mittwochmorgen, 9:30 Uhr muss ich die Moderation für den nächsten Houseschuh-Podcast aufgenommen haben

Kleine Arbeitspakete abhaken, um Großes zu erreichen

Ende Januar bekam unsere Tochter plötzlich Fieber. Am nächsten Tag blieb sie Zuhause und ging nicht in die Schule. Dadurch änderten sich meine Prioritäten. Meine wichtigste Aufgabe war, ein krankes Kind zu hüten.

Dabei hatte ich den Montag ganz anders geplant. Ich wollte mein DJ-Challenge Buch fertig schreiben, alle Vermarktungs-E-Mails dafür vorbereiten und zwei Podcastfolgen aufzeichnen.

Noch Sonntagnacht änderte ich gedanklich meine Pläne. Ich wusste, dass ich am nächsten Morgen bis ungefähr 10 Uhr ungestört arbeiten kann.

Die wichtigsten Schreibaufgaben zerlegte ich in 30 Minuten Pakete. Von 8 Uhr bis 10 Uhr konnte ich vier Arbeitspakete abarbeiten. Für diese Aufgaben hätte ich normalerweise einen ganzen Tag geplant.

Endlich Aufschieberitis überwinden mehr erledigen

Stimmt es wirklich, dass ich eine Tendenz habe, meine zur Verfügung stehende Zeit mit der Arbeit auszufüllen, die ich erledigen möchte?

Vielleicht kennst du das von Partyvorbereitungen:

  • Habe ich zwei Stunden Zeit, um meine CD-Player anzuschließen und die Musikanlage aufzubauen. Dann brauche ich zwei Stunden.
  • Habe ich nur 20 Minuten Zeit. Dann schaffe ich es - wie magisch - auch in 20 Minuten.

Der britische Historiker Cyril Northcote Parkinson formulierte das Gesetz: „Arbeit füllt die Zeit aus, die zur Verfügung steht."

Mit der Pomodoro-Technik in Richtung Herzinfarkt

Gegen diese natürlich Tendenz eines jeden Menschen wirkt die Pomodoro-Technik. Viele Projektmanager schwören darauf. Die Idee ist, jede größere Aufgabe in kleine Arbeitspakete von 25 Minuten zu zerlegen. Während du daran arbeitest, darfst du dich nicht ablenken lassen.

Dazu stellst du zum Beispiel eine Eieruhr auf 25 Minuten ein. So lange hast du Zeit, um die Aufgabe zu erledigen. Wenn die 25 Minuten um sind, bist du fertig.

Mit dieser Technik bemerkte ich einen enormen Stressanstieg. Bei jeder Aufgabe fühlte ich mich gehetzt. Und die Aufgaben machten mir keinen Spaß mehr. Es kam mir fast so vor, als würde ich mich mit jedem 25-Minuten-Sprint näher an einen Herzinfarkt hinarbeiten.

Warum willst du etwas erreichen?

Falls du dich mal wieder dabei ertappst eine Aufgabe vor dir her zu schieben. Frage dich selbst, warum du das überhaupt machen willst. Was hat dich ursprünglich dazu motiviert diese Aufgabe erledigen zu wollen?

Den Lernordner mit den Grundlagen zur Medienwirtschaft wollte ich mir bestimmt nicht freiwillig ins Hirn prügeln. Damit ich mein Studium abschließen konnte, war die Prüfung aber notwendig. Das hatte ich damals sicherlich im Hinterkopf. Allerdings habe ich mir nie bewusst gemacht, warum ich mein Studium abschließen will.

Vielleicht musst du etwas bohren, bis du deinen wahren Motivationsgrund findest.

  • Ich will mein Studium abschließen, weil ich meinen Eltern nicht länger auf der Tasche liegen kann.
  • Ich will mein Studium abschließen, weil mein Bafög nur noch für ein Jahr ausreicht.
  • Ich will mich in einer Disco bewerben, damit ich nicht nur zuhause auflege.

Welche Aufgabe schiebst du immer wieder vor dir her? Ich freue mich auf deinen Kommentar und deine Tipps, wie du den inneren Schweinehund besiegt hast.


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