Zoom H2 Rekorder für DJ Gig Mitschnitt

„320 kB Samplingrate, Unterstützung bis 4 GB Speichermedien, wenig negative Testberichte, für 199 €" das waren die entscheidenden Argumente mir endlich einen mobilen MP3-Rekorder zuzulegen.

Beim Auspacken des Zoom H2 fällt zuerst das Plastikgehäuse auf. Für 199 € kann man zwar kein Magnesium-Gehäuse erwarten, aber der Deckel des Batteriefachs und die windigen Schiebeschalter erwecken nicht gerade den Eindruck, dass es sich um ein robustes Profi-Gerät handelt.

Mittlerweile kam die verbesserte Version Zoom H2N heraus. Sollte ich mir einen neuen MP3-Rekorder kaufen, dann würde ich gleich das Bundle-Paket von Thomann nehmen. Kostet nur 20 Euro Aufpreis und es sind alle Zubehörteile dabei.

Kann ich den Zoom H2 Rekorder empfehlen?

Der Zoom H2 zeichnet ein Stereo-Audiosignal 8 Stunden ohne Probleme auf. Die Audio-Qualität des kodierten MP3s ist hervorragend und genügt voll und ganz meinen Ansprüchen. Es gibt keinerlei Aussetzer.

Allerdings musste ich mich an die Bedienung gewöhnen. Es dauerte einige Abende, bis ich den Audio-Rekorder so souverän und nebenbei bedienen konnte, wie einen Plattenspieler oder ein Mischpult. Anfangs tappte ich jeden Abend in eine andere Falle. Davon berichte ich dir weiter unten.

Update 2024: Sehr bemerkenswert finde ich, dass der Nachfolger H2n nach 17 Jahren immer noch angeboten wird. Wobei der Preis jetzt 50 Euro günstiger ist.

Mein Tipp

Die Eingangsempfindlichkeit musst du weit herunter regeln, weil die Aufnahme sonst übersteuert. Folgende Einstellungen haben sich bei mir bewährt:

  • Pioneer DJM 600: Anschluss am Tape-Ausgang (Chinch), Eingangsempfindlichkeit des Zoom H2 auf max. 12 stellen.

  • Behringer DJX 700 Mischpult: Anschluss über Booth-Ausgang (Chinch), Booth-Regler max. auf 60 % stellen, Eingangsempfindlichkeit des Zoom H2 auf 70 stellen.

Als Speicherkarte verwende ich eine SDHC-Karte SanDisk Ultra II, 8 GB, Typ 4, 15 MB/s. Lediglich für Firmware-Updates ist eine alte SD-Karte notwendig. Die Plastik-Abdeckung des SD-Kartenslots ist mittlerweile abgebrochen, der Rekorder funktioniert trotzdem tadellos.

Zoom H2 im DJ Dauereinsatz

Update vom 29. Dezember 2009: Seit zwei Jahren schneide ich jeden DJ-Gig mit. Die MP3-Aufnahme einer Nacht ist ca. 900 MB groß, bei 320 kbs. Mit einem USB-2 Kartenleser ist diese Datei am schnellsten auf einen Rechner übertragen. Die interne USB-Schnittstelle des H2 wäre dafür viel zu langsam.

Zoom H2 Lernkurve

Der Zoom H2 MP3-Rekorder ist zu meinem treuen Begleiter geworden. Aber als ich den MP3-Rekorder die ersten Male verwendete, ging einiges schief. Mein Erfahrungsbericht ab dem Jahr 2007:

SDHC Speicherkarte

Thomann lieferte den Zoom H2 mit einer 512 MB SD-Karte aus. Das ist viel zu wenig für meine Anforderung sieben Stunden Audio-Material als MP3 mit 320 kBit aufzunehmen. Bei einem anderen Lieferanten bestelle ich deshalb eine 4 GB SDHC-Karte für knapp 40 €.

Aber nicht jedes Gerät kann mit SDHC-Karten umgehen. Meinen Billig-USB-Kartenleser konnte ich nicht dazu überreden, die SDHC-Karte einzulesen. Wird der Zoom H2 per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, erkennt sowohl Linux als auch Windows ein neues Massenspeicher-Gerät. Nur so lassen sich die riesigen Audio-Daten auf den Rechner übertragen.

Bei 4 GB Speicherkarten ist noch nicht Schluss. Als kompatible 8 GB SD-Karte gibt Zoom die SDHC-Karten TS8GSDHC und TS8GSDHC6 der Firma Transcend an. Damit würde sich ein kompletter DJ-Abend sogar im unkomprimierten WAV-Format aufzeichnen lassen. Rechnerisch passt auf diese Karten eine Audio-Aufnahme mit 754 Minuten (12,5 Stunden) in CD-Qualität (44,1 kHz/16 Bit).

Erster Live-Einsatz als mobiler MP3 und WAV Rekorder

Bei Paisley Pure am 20.10.2007 war es soweit. Den H2 habe ich über den Line-Eingang (3,5 mm Klinke) an das Mischpult (Chinch) angeschlossen. Das mitgelieferte Adapterkabel ersetzte ich durch ein besseres Kabel; kurz vorm Digitalisieren möchte ich die Tonqualität nicht noch verschlechtern.

Leider hat das Mischpult (Pioneer DJM-500) keinen richtigen Tape-Ausgang, also muss der Master-1 Ausgang genügen. Das hat den Nachteil, dass die Musik bei der Aufzeichnung lauter wird, wenn ich den Master-Fader nach oben bewege. Entsprechend muss die Eingangsempfindlichkeit reduziert werden, damit der Ton nicht übersteuert wird.

Da man es nie schaffen wird alle Einstellung gleichzeitig zu ändern, wird der Ton erst lauter (vom Mischpult-Master) und danach leiser (von der Eingangsempfindlichkeit). Diese Probleme ließen sich vermeiden, wenn alle Eingangsquellen auf +4 dB einpegelt werden und ein Tape-Ausgang des Mischpults verwendet wird.

Ab und zu kontrollierte ich die Aussteuerungsanzeige des Zoom H2. Das Display ist leider viel zu klein, um den Aufnahmepegel nebenbei im Auge zu behalten. Während des gesamten Abends zeigte der H2 einen Pegel von -6 dB an. Genug Headroom, um lautere Passagen ohne Verzerrung aufzunehmen. Wie sich später herausstellte war das ein Trugschluss, denn versehentlich aktivierte ich die die Limiter- oder Kompressor-Funktion AGC1.

Während 7 Stunden Paisley-Programm hat der Zoom H2 zuverlässig 968 MB auf die Speicherkarte geschrieben. Es dauerte 20 Minuten, um diese MP3-Datei per USB-Verbindung auf den Rechner zu übertragen.

Das erste Probehören war eine positive Überraschung. VLC öffnete die Datei problemlos und startete die Wiedergabe. Die Gesamtspielzeit zeigt VLC aber überhaupt nicht an. Winamp spielt die MP3-Datei ebenfalls problemlos und errechnet als Spielzeit 423 Minuten. Nach 60 Minuten wird der Sound verzerrt und übersteuert. Obwohl ich den Eingangspegel kontrolliert habe, sind die nachfolgenden 6 Stunden ungenießbar.

Die nächste Schwierigkeit ist, eine knapp 1 GB große Audio-Datei nachzubearbeiten. Ich möchte die erste Stunde der Aufnahme behalten und den Rest abschneiden. Das Menü des H2 bietet dazu die Option „Divide". Es dauert ungefähr 45 Minuten, bis der Audio-Rekorder die Datei in zwei Teilen abgespeichert hat.

Verbesserungsvorschlag: Die Suchgeschwindigkeit innerhalb einer Datei sollte abhängig von der Dateigröße und der Druckdauer der Vorspultaste errechnet werden. Es ist nervig 2 Minuten auf Vorspulen zu drucken, nur um 60 Minuten voranzukommen.

Audacity benötigt 33 Minuten, um die MP3-Datei einzulesen. Dabei werden 4 GB an temporären Daten angelegt. Das Open-Source Audio-Bearbeitungsprogram stellt sich ebenfalls als Sackgasse heraus.

Nur mit den Programmen mp3DirectCut ist die große MP3-Datei überhaupt zu bearbeiten.

Ich gebe auf und warte auf das nächste Wochenende ...

Zoom liefert den Rekorder mit der Firmware 1.02 aus. Mittlerweile ist ein Update auf die Version 1.70 verfügbar (seit Dezember 2009). Die Installation verläuft problemlos, nach der ausführlichen Beschreibung des Herstellers unter: zoom.co.jp

Historie der Firmware Versionen
  • Dezember 2009, Version 1.70, Bugfix für Vor-/Zurückspulen, Normalize-Funktion
  • Oktober 2009, Version 1.60, Bugfix 2 GB Dateigröße, schnelleres Vor-/Zurückspulen
  • März 2009, Version 1.50, USB Audio Interface für Mac OS X v10.5.6
  • Juni 2008, Version 1.40, Bugfix
  • Februar 2008, Version 1.30, verbesserte Funktionen für Encode, Divide, Normalize
  • 8. November 2007, Version 1.20, Mac OS X v10.5
  • September 2007, Version 1.10, Mikrofon-Einstellung ergänzt
  • August 2007, Version 1.02

Zweiter Live-Einsatz

Die Automatik AGC ist diesmal ausgeschaltet. Für das Aufnahme-Signal verwende ich die Effekt-Send-Ausgänge des Mischpults. Ein Adapterkabel 2x 6,3 mm Stereo-Klinke auf 1x 3,5 mm Stereoklinke verbindet den Rekorder mit einem konstanten Summensignal. Der Pegel des Effekt-Ausgangs ist nicht vom Masterfader abhängig.Wegen der Zeit-Umstellung kann ich an diesem Abend 8 Stunden auflegen.

Es dauert 24 Minuten, um das 8-Stunden MP3 (1,4 GB) auf den Rechner zu kopieren. Die Audio-Qualität ist sehr gut. Mein erster Live-Mitschnitt einer kompletten Nacht.

Dritter Live-Einsatz

Im Parkcafe schneide ich am 3. November 2007 die Musik einer Ü30-Party mit. Alle Ausgänge des Mischpults (Pioneer DJM-600) für den Main-Floor sind bereits belegt. So bleibt wieder nur der Effekt-Send-Ausgang, um das Audio-Signal aufzuzeichnen.

Zusätzlich zum Kabel für die Aufnahme nehme ich jetzt immer noch ein Adapter-Kabel (2x Chinch auf 3,5 mm Stereoklinke) für die „Hinterband"-Kontrolle mit. Dazu verbinde ich den Line-Ausgang des Zoom mit einem freien Kanal am Mischpult. So kann der Digital-Rekorder irgendwo rumliegen und trotzdem ist das Aufnahmesignal schnell über den Kopfhörer zu kontrollieren.

Zoom Rekorder Mitschnitt

Die Aussteuerungsanzeige sieht zuerst gut aus - alles im grünen Bereich. Erst nach einer halben Stunde mache ich die Kontrolle über das Mischpult. Das Signal ist vollkommen verzerrt.

Versehentlich verschiebe ich den Mic-Gain-Regler. Danach klingt das Signal besser - aber warum hat der Mikrofon-Regler einen Einfluss auf das Line-Signal? Erst Stunden später wird mir klar, dass ich den falschen Eingang benutzt habe. In der Dunkelheit des Parkcafe DJ-Bereichs habe ich die Eingangsbuchsen des Zoom H2 verwechselt. Die Aufnahme ist einigermaßen hörbar, verzerrt aber bei hohem Pegel in den oberen Frequenzbereichen. Mein Fehler!


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