"Was soll ich noch alles tun?" schrie sie ihm ins Gesicht. Sie kochte regelrecht vor Wut und die Tränen, die ihr über die glühenden Wangen liefen, waren keine Abkühlung für ihre verletzte Seele. Wie oft wollte er ihr noch seine Hand reichen, um sie ihr dann doch wieder zu entziehen, so dass sie ein weiteres Mal zu Boden fiel?
Der Druck in ihrer Brust war gewaltig und sie bekam kaum noch Luft. Sie schnappte nach Luft, doch ihre Lungen blieben leer. "Gleich falle ich in Ohnmacht" dachte sie. Ihr war schwindelig und sie musste sich an ihrem Stuhl festhalten, von dem sie gerade erst aufgesprungen war.
Sie schaute zu ihm. Ihre Augen trafen sich nicht, denn er schaute zu Boden.
Nein, er schaute nicht auf den Boden - er schaute auf sein tolles neues Smartphone. Er tippte etwas hinein.
"Leg das scheiß Handy weg oder.." Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Am Liebsten hätte sie ihm in seine Kronjuwelen getreten oder ihm irgendetwas spitzes, schmerzendes durch seine Hand gejagt, so dass er nicht mehr sein Smartphone in der Hand halten könnte.
Nun schaute er sie doch an. Sein Blick war kalt und irgendwie auch völlig fremd.
"Ich gehe jetzt" sagte er so als ob nichts gewesen wäre. Er packte sein Smartphone in ein schwarzes Ledertäschchen und ließ es in seiner Manteltasche verschwinden. Er nahm noch den letzten Schluck von dem Glas Wasser, setzte es wieder auf dem Tisch ab, stand auf und ging zur Tür.
Mit den Augen verfolgte sie sein Handeln und wusste nicht, ob sie noch was sagen sollte.
"Wichser!" sagte sie eigentlich viel zu leise, so dass er es nicht hören konnte, als er gerade aus dem Raum ging und sie wieder allein in dem dunklen Raum war.
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