Ende 2011 hat die Energie Baden-Württemberg an ihrem Hauptsitz in Karlsruhe eine Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen. Jetzt hat der südwestdeutsche Energieversorger ein Video zu der Pilotanlage veröffentlicht.
Wasserstoff kann Brennstoffzellenautos lokal emissionsfrei antreiben und mithilfe erneuerbarer Energien sogar CO2 neutral hergestellt werden. Die Wasserstoff-Tankstelle auf dem EnBW-Betriebsgelände am Hauptsitz in Karlsruhe ist ein Prototyp.
Die Tankstelle verfügt über einen Container mit insgesamt 56 Kilogramm Wasserstoff. Damit könnten über 15 Fahrzeuge pro Tag vollgetankt werden. Angeliefert wird der Wasserstoff von Lkws. Die maximale Betankungsmenge je Fahrzeug beträgt 3,6 Kilogramm. Eine Tankfüllung reicht durchschnittlich für 300-350 Kilometer. Ein Kilogramm Wasserstoff hätte einen Materialwert von etwa neun Euro. Im Rahmen des Forschungsprojekts stellt die EnBW den Wasserstoff wegen der geringen Menge kostenlos zur Verfügung.
„Schnelltank-Methode“ kommt zum Einsatz
Dahinter steht der im März 2010 veröffentlichte Standard SAE 2601 A70. Nach diesem neuen technischen Standard wird der Wasserstoff vor dem Tankvorgang auf bis zu minus 40 Grad Celsius abgekühlt und dann bei 700 bar vertankt. Dies gibt die Sicherheit innerhalb von drei Minuten Betankungszeit pro Fahrzeug 1-7 kg Wasserstoff (dies entspricht einer Reichweite von 100-650km) betankt werden. Mit dieser sogenannten „Cold-Fill“-Methode kann erstmals sichergestellt werden, dass nicht nur die Tankzeit minimal gehalten, sondern dass der Tank, egal in welchem Fahrzeug, auch voll ausgenutzt werden kann.
Nutzung für jedermann möglich
Die EnBW Tankstelle ist nach Voranmeldung unter „[email protected]“ auch für Brennstoffzellenfahrzeuge anderer H2Mobility-Partner außerhalb des EnBW-Fuhrparks zugänglich.
Zukunft: Wasserstoff-Tankstellen als Windspeicher
Im nächsten Jahr nimmt die EnBW ein weiteres Forschungsthema unter die Lupe. In Stuttgart soll an einer zweiten Wasserstoff-Tankstelle untersucht werden, ob es wirtschaftlich ist, Wasserstoff als Speicher für Windenergie zu nutzen.
Weitere Informationen zu elektromobilen Themen der EnBW gibt es hier: www.enbw.com/e-mobilitaet
Quelle: greenmotorsblog.de