Gestern waren der Hase und ich in der Stadt, genauer gesagt im Bastelladen. Wer mich kennt, weiß, dass ich in solchen Läden in der Regel nicht zu suchen haben, denn Basteln gehört im Allgemeinen nicht unbedingt zu meinen herausragenden Fähigkeiten. Doch seit Beginn unserer Hochzeitsvorbereitungen wird es nahezu täglich schlimmer. Während ich mich zu Anfang noch mit einer Geldgeschenkbox aus Pappmaché zufrieden gab, nimmt der Bastelwahn immer neuere Formen an. Im Schleifen binden macht mir mittlerweile so schnell keiner mehr etwas vor, nachdem ich mich durch unzählige Kirchenbankschleifen und Antennenschleifen gebastelt habe. Um den ganzen noch die Krone aufzusetzen, sind mein neuestes Projekt die Hochzeitseinladungen. Selbst gebastelt. Natürlich.
So fanden schließlich gestern nicht nur eine beachtliche Auswahl an Papieren in allen möglichen Farben, Stärken und Strukturen den Weg in das Einkaufskörbchen, sondern auch noch gleich eine Heißklebepistole, ein Motivstanzer sowie ein Embossing-Starterpaket, bestehend aus Stempelkissen, Stift und Pulver. Manchmal verstehe ich mich selbst nicht mehr, doch wenn ich erst einmal eine fixe Idee im Kopf habe, lasse ich mich schwerlich davon abbringen. Eigentlich unsinnig, denn im Internet gibt es hunderte von superschönen, tollen Vorlagen. Aber ich… entscheide mich ausrechnet fürs Basteln. Ohne besonderes Talent und ohne richtiges Konzept. Zurückblickend war die Gestaltung unserer Save the Date-Karten gegen den Bastelwahn der Einladungskarten das reinste Kinderspiel. Das Layout ist einfach gehalten, doch immerhin selbst entworfen. Die Karten hatten wir bei einer Online-Druckerei in Auftrag gegeben und waren sowohl vom Ergebnis als auch von der Qualität sehr begeistert.
Natürlich geht es auch noch eine Spur exklusiver, indem man sich entweder individuelle Karten vom Profi designen lässt oder auf eine der vielen angebotenen Vorlagen zurückgreift. Aus Spaß wollten der Hase und ich schon mal eine Designer Weihnachtskarte anfertigen lassen, um Familie und Freunden Weihnachtsgrüße zu übermitteln. Nun, wir haben uns am Ende für die neumodische Variante der Grüße entschieden und einfach E-Mails und Nachrichten geschrieben und ein Foto vom Hund mit aufgesetzten Rentier-Ohren angehängt.
Aber zurück zu den Einladungen: Bevor wir die Hilfe eines Kartendesigners in Anspruch nehmen müssen, hoffe ich immer noch auf die zündende Idee eines tollen Kartenkonzepts. Wenn dies endlich gefunden ist, möge bitte das Basteln auch ohne größere Katastrophen verlaufen und schon wäre ich zufrieden. Doch falls nicht, könnte es ja nicht schaden sich schon einmal auf die Suche nach einem Kartendesigner zu machen…