Die Liebe der Deutschen zur Kartoffel welkt. Die einst so heiß geliebte Knolle kommt heute seltener und weniger auf den Tisch als noch vor 10 Jahren oder auch vor 50 Jahren. Auch die Nachfrage von Frischware verschiebt sich zu ganz oder teilweise vorgefertigten Gerichten.
Angeblich zählt - wie bei allen Frischwaren - nur die Optik. Gewaschene Kartoffeln verkaufen sich besser als gebürstete. Ohne schwarze Stellen schlechter als mit. Und? Die kann man doch ausschneiden? Gab es früher auch nicht. Man hatte keine andere Wahl, und es hat sich nie jemand daran gestört.
Ja ist denn der Käufer unmündig geworden? Ich bin wirklich keine Verfechterin von früher war alles besser, doch heute haben wir auch (fast) keine Wahl mehr. Wir bekommen gewaschene Kartoffeln vorgesetzt, ob es uns gefällt oder nicht. Ist ja auch praktischer, wenn der Konsument dieSchuld Verantwortung trägt. Dabei ist erwiesen, dass diese schneller austreiben und grüne Stellen bekommen, als ungewaschene. Dafür erhalten dann zumindest nicht Biokartoffeln keimhemmende Mittel.
Interessant ist auch die Aussage von Alnatura, dass Frühkartoffeln aus Ägypten aus dem SEKEM-Projekt die Wüsten(!)bodenqualität verbessert. (Muss das wirklich sein?) Offensichtlich werden sie wenigstens sparsam bewässert. In der Ausgabe 03/2013 Schrot und Korn wird sehr genau über den Wüstenkartoffelanbau geschrieben. Dies hat leider mit Ressourcenschonender Landwirtschaft nichts gemein. Das Projekt SEKEM kommt aber auch bei Schrot und Korn ebenfalls gut weg. Doch für die CO2-Bilanz ändert sich durch die langen Transportwege kaum etwas. Ich ziehe jedenfalls heimische Kartoffeln, die sich lagern lassen, dafür eventuell ausgeschnitten werden müssen, vor. Denn hier müssen die Felder nur bei anhaltender Trockenheit bewässert werden, die Wüste ganzjährig. Dies stellt nämlich für das Grundwasservorkommen ein enormes Problem dar.
Die Kartoffel hat es nicht verdient, so in der Welt herumgeschubst zu werden, denn Sie ist ein toller Energielieferant bei nur wenig Kalorien. Schon deshalb sollte man mehr Kartoffeln als Getreide verzehren.
Baby sehen auch gewaschen aus, Linda nicht
Woran liegt das? Ist es der dumme, unkritische Konsument, der Handel oder die Landwirtschaft, heute besser Agrarindustrie genannt? Viele wettern also gegen den Trend, alte, robuste Sorten zu kaufen, an denen auch noch Erde hängt. Immer hört oder liest man: "der Verbraucher will". Also ich zähle mich zu den Verbrauchern, und was ich will, ist längst nicht im Geschäft. Und zwar eine Angabe, welche Sorte Kartoffeln ich vor mir habe. Die Angabe mehligkochend, festkochend und vorwiegend festkochend ist mir zu lax. Zumal ich mit der neudeutschen Aussage 'vorwiegend' festkochend nur wenig bis nichts anfangen kann. Das gab es in meiner Kindheit soweit ich weiß noch nicht. Da gab zum Beispiel Sieglinde. Erinnert sich noch jemand daran?Angeblich zählt - wie bei allen Frischwaren - nur die Optik. Gewaschene Kartoffeln verkaufen sich besser als gebürstete. Ohne schwarze Stellen schlechter als mit. Und? Die kann man doch ausschneiden? Gab es früher auch nicht. Man hatte keine andere Wahl, und es hat sich nie jemand daran gestört.
Ja ist denn der Käufer unmündig geworden? Ich bin wirklich keine Verfechterin von früher war alles besser, doch heute haben wir auch (fast) keine Wahl mehr. Wir bekommen gewaschene Kartoffeln vorgesetzt, ob es uns gefällt oder nicht. Ist ja auch praktischer, wenn der Konsument die
Pfannenfertig heißt hoffentlich nicht vorgekocht?
Bei meinen Recherchen zu diesem Artikel bin ich in einigen Supermärkten gewesen. Überall bot sich mir das gleiche Bild. Kartoffeln entweder Bio oder konventionell. Auf dem Netz die Angabe vorwiegend festkochend, und das Herkunftsland. In Denns Biomarkt bin ich fündig geworden. Aus 5 verschiedentlichen Kartoffeln fand ich Linda, eine festkochende Kartoffel mit gelbem Fleisch. Und Babykartoffeln. Ist das eine Sorte oder nur sehr kleine Kartoffeln? Riesig sind sie zwar nicht, aber das ist ja auch nicht entscheidend. Die Beschreibung klingt nach ausprobieren. Sie sind mit Schale verzehrbar (kein Schälen, kein Abfall) und sollen in kurzer Zeit, so ca. 10 Minuten in der Pfanne ungekocht (?) gar sein. Ideal wenn es schnell gehen muss. Also wandern diese beiden mal in den Einkaufswagen. Bei den anderen dreien fehlt leider auch jegliche Sortenangabe.Interessant ist auch die Aussage von Alnatura, dass Frühkartoffeln aus Ägypten aus dem SEKEM-Projekt die Wüsten(!)bodenqualität verbessert. (Muss das wirklich sein?) Offensichtlich werden sie wenigstens sparsam bewässert. In der Ausgabe 03/2013 Schrot und Korn wird sehr genau über den Wüstenkartoffelanbau geschrieben. Dies hat leider mit Ressourcenschonender Landwirtschaft nichts gemein. Das Projekt SEKEM kommt aber auch bei Schrot und Korn ebenfalls gut weg. Doch für die CO2-Bilanz ändert sich durch die langen Transportwege kaum etwas. Ich ziehe jedenfalls heimische Kartoffeln, die sich lagern lassen, dafür eventuell ausgeschnitten werden müssen, vor. Denn hier müssen die Felder nur bei anhaltender Trockenheit bewässert werden, die Wüste ganzjährig. Dies stellt nämlich für das Grundwasservorkommen ein enormes Problem dar.
Die Kartoffel hat es nicht verdient, so in der Welt herumgeschubst zu werden, denn Sie ist ein toller Energielieferant bei nur wenig Kalorien. Schon deshalb sollte man mehr Kartoffeln als Getreide verzehren.