Eine Botschaft vom Gott

Eine Botschaft vom GottKleine Sünden bestraft der Gott sofort. Bis heute war das für mich nur ein Sprichtwort ohne größere Bedeutung. Doch dann passierte etwas! Ich habe bereits erwähnt, dass ich seit paar Tagen dabei bin meinen Cholesterinwert zu senken und aus diesem Grund auf einiges, das im Leben Spaß macht ab sofort zu verzichten versuche. Ich esse keine Süßigkeiten mehr, trinke einen Kaffee, der so schmeckt als hätte ich ihn auf abgestandenen Regenwasser zubereitet und bei Frühstück nehme ich ab sofort Margarine statt Butter und verzichte auf Eier und Speck. Doch heute hatte ich einen sehr schwachen Moment und hätte der Gott nicht aufgepasst, hätte ich mich der Verführung sicherlich gebeugt und wäre mit meinen Vorhaben desaströs gescheitert. Aber alles der Reihe nach. Mir stehen paar Tage in den Bergen bevor. Zwei um genau zu sein und kein Urlaub sondern harte Arbeit! Um kein Opfer des Winters zu werden (und aus Spaß natürlich) suchte ich eine Autovermietung auf und gönnte mir für diese Zeit einen riesigen SUV, den ich heute abholte und als ich auf dem Weg nach Hause eine kleine Tankstelle ansteuerte, nahm die Geschichte ihren Lauf. Eigentlich wollte ich nur eine frische Zeitung holen, mehr nicht! Doch ich ich vor der Kasse stand und den himmlischen Geruch von der nahe platzierten, riesigen Kaffeemaschine wahr nahm beugten sich meine Knien! Das Verlangen nach etwas Zucker stieg enorm, zudem hörte ich plötzlich Stimmen in meinen Ohren…wer kennt die beiden nicht? Teufelchen und Engelchen jeweils auf einer Schulter, die einen hin und her zerren und ihn in seiner Entscheidung zu beeinflussen! Die Stimme von Engelchen war deutlich und seine Worte klangen weise doch das smarte Gottesgeschöpf war viel zu schwach um sich gegen das, mit Anabolika voll gepumpte Teufelchen durchzusetzen und es kam wie es kommen musste…ich nahm einen verdammt angenehm dampfenden Latte Machiatto mit ZUCKER! So richtig pervers süßen Spaßmacher! Mit heißen Becher versuchte ich anschließend in den Wagen einzusteigen als es passierte. Beim Einsteigen rutschte mein Bein auf der Trittstufe des Wagen aus, ich fiel gefühlte 5 Meter runter und…verschüttete den verdammten Latte komplett im Innenraum des Geländewagens. Aber wie! Armaturenbrett, Boden, noch nach Fabrik riechende Ledersitze! Wenn das alles gewesen wäre…natürlich nicht! Auf dem Beifahrersitz lagen: Handy, mein Autoschlüssel und eine frische Schachtel Zigaretten. Alles feucht und klebrig als hätte eine ekelhafte Kreatur dran geleckt. Ob ich sauer war? Nein, überhaupt nicht, verdammt nochmal! Doch dann, ganz zu meiner Verblüffung fing ich an diabolisch zu grinsen, ich bin mir sicher das kleine Engelchen auf meiner Schulter und der Gott im Himmel taten es auch. Nur das Teufelchen, das feige Arschloch, verschwand so plötzlich wie es kam. Lieber Gott, deine Botschaft habe ich nun verstanden aber du hättest mich ruhig noch vor dem Wagen, mit der Fresse nach unten, in den kalten Schnee schmeißen können…denn die Sauerei im Wagen war wirklich pervers!


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