Gut Aiderbichl ist mit seinen Höfen in verschiedenen Ländern inzwischen sehr bekannt geworden. Am Wochenende haben wir den Hof Gut Aiderbichl Henndorf in der Nähe von Salzburg besucht. Es war ein sehr rührender, aufwühlender aber auch sehr schöner Ausflug, den ich jedem empfehlen kann.
Was Michael Aufhauser geschaffen hat, ist beeindruckend. Und so wunderbar seine Vision und sein Einsatz sind, so schrecklich sind die Geschichten mancher Tiere, die auf den Höfen ein sicheres Zuhause gefunden haben.
Wer das Gut Aiderbichl besucht, begegnet allen möglichen Tieren, die am Hof frei herumlaufen. Schweine, Ziegen, ein Pfau… Wenn man im Weg herum steht, drängeln sich Eseln an einem vorbei oder man wird mal eben von einer alten Kuh langsam zur Seite geschoben.
Nach allem, was diese Tiere durchmachten mussten, grenzt es an ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch in die Nähe von Menschen wagen. Da sind zum Beispiel Ponys, die einst im Zirkus zur Unterhaltung gedient haben.
Viele ehemalige Turnierpferde, deren Gelenke, Sehnen und Bänder von ihren ehemaligen Besitzern ruiniert wurden, wurden von Michael Aufhauser hier untergebracht. Sie wurden aus Tiertransportern gerettet, in denen viele Tiere bereits sterben, deren Knochen vom Zusammenpferchen im Transporter gebrochen waren.
Schlimm ist auch das Schicksal vieler Eseln aus Griechenland, die an Straßen zurückgelassen elendiglich verenden würden, wenn ihr Körper von den vielen Eskapaden ihren Besitzern nicht mehr dienlich ist.
All diese Tiere werden aufwendig betreut. Und sie müssen nie wieder schwere Lasten tragen oder Kunststücke aufführen und sie werden auch nicht mehr geritten. Sie müssen nur noch vergessen und wieder Vertrauen finden.
Neben Medikamenten brauchen auch viele Tiere eine aufwendige Pflege wie Physiotherapien. Finanziert werden die hohen Kosten großteils durch Patenschaften, die man ab 10 Euro im Monat übernehmen kann und Förderer.
Die Füchse fallen trotz Besucher in Tiefschlaf. Immerhin gibt es hier keine Jäger, schmerzhafte Fallen und es besteht keine Gefahr, dass sie gehäutet werden. Dass Tiere genauso leben möchten wie Menschen, zeigen die Geschichten der Kühe, die kurz vor der Schlachtbank fliehen konnten und sich lange versteckt hielten. Davon merkt man ihnen aber am Hof jetzt nichts mehr an.
Ich wünschte, es würden mehr Menschen solche Projekte starten. Immerhin gibt es bei uns einige Besitzer von großen Flächen, die reichlich Land und auch die Mittel für ähnliche Projekte hätten, auch wenn diese dann in einem kleineren Rahmen geführt werden würden.
Ich bin auch schon gespannt auf die anderen Höfe. Alle Infos dazu findet man auf der Website von Gut Aiderbichl.