Pfingstsonntag, vorerst so ereignislos wie ein weißes Blatt Papier.
Erst nachmittags raffe ich mich auf um mit den Hunden durch den Wald zu streifen. Drei Reiterinnen auf vor Kraft strotzenden Pferden. Mein Hals schmerzt. Ich trete den Heimweg an.
Empfangen werde ich von einem kopfschüttelnden Julius: „Mama! Warum gehst du ohne Handy los? Papa hat einen Platten auf der Autobahn gehabt und Karla kommt nicht mehr pünktlich. Sie brauchten eine Telefonnummer! Der ganzen Aufregung fiel Andorra zum Opfer.
Ein großes Dankeschön an die Autowerkstatt Mordhorst die alles gab um Karla doch noch pünktlich an ihr Ziel zu bringen. Sie hat es geschafft!
Hamburgtage
Es ist schon dämmrig als ich hinübergehe zu Julia, auf ein Glas Wein im Schein der bunten Lämpchen. Julius feiert in seinen Geburtstag hinein, Anna ist in Norwegen, Karla und der Gatte in Hamburg. Und ich sitze im Vorort bei Julia im Strandkorb, nach einem Tag purer Abgeschnittenheit eine willkommene fröhliche Abwechslung. Ich brauche das Alleinsein wie die Luft zum Atmen. Angriffe auf mein solitäres Dasein nehme ich persönlich, da meine Seele augenblicklich in einen asthmatischen Zustand verfällt, nach Luft ringt. Aber Abende mit Lachen und Klönen, Freundinnen und nette Nachbarn sind Glück pur.
Proust: Im Garten wird Swann empfangen, der außerhalb seiner Kaste heiratete und ein gern gesehener Gast ist. Trotzdem oder gerade deshalb? Seine Frau wird nicht empfangen. Für Marcel scheinen die Abende unheilschwanger zu sein, denn sie bedeuten, dass die Mutter ihn den Gutenachtkuss nicht an seinem Bette geben wird (welche Symbiose!)
An diesem Abend gelingt es ihm noch nicht einmal, sich einen Gutenachtkuss im Salon zu rauben. Und so steigt er die Stufen, die nach Bohnerwachs riechen, entgegen seinem Herzen empor. Der Bohnerwachs aber enthält alle Erinnerungen nicht gegebener Gutenachtküsse und ist so Träger von Schmerz und Verlustangst.
Worte des Tages: völlige Anästhesie des Gehörsinns
