Eine weitere kleine Leseprobe aus "Lebensadern" gefällig? Es geht um eine raffinierte Mörderin mit ganz persönlichen Motiven. Kommissar Welsch hat seine liebe Mühe, mit der Aufklärung dieses Falles. Und natürlich hilft Jason Dawn ihm auch dieses Mal.
Im Designer-Hotel Gastwerk wurde Julius van Hooren zwei Tage nach der Vernissage tot aufgefunden. Er lag vor dem Spiegel seiner Garderobe und war offenbar im Begriff gewesen, auszugehen. Äußerlich hatte er keinerlei Verletzungen. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Herzinfarkt und Dr. David, der Gerichtsmediziner, musste zunächst eine Obduktion durchführen. Die tatsächliche Todesursache aber verblüffte ihn dann genauso wie Hauptkommissar Welsch und seine Partnerin Rita Hold. „Phyllobates terribilis“, murmelte Welsch vor sich hin, als er den Bericht des Pathologen las. „Der "Schreckliche Pfeilgiftfrosch". Sein Hautgift reicht aus, um 100 Menschen zu töten. Es wirkt vor allem auf Nerven und Muskeln und ruft Lähmungserscheinungen am ganzen Körper sowie an den Atmungsorganen hervor.“ „Wie kommt ein berühmter Maler an solche Frösche?“ fragte Rita erstaunt. „Es kommt noch besser: In Gefangenschaft verlieren diese Frösche ihr Gift, da ihnen die natürliche Nahrung fehlt. Denn aus Ameisen, Termiten und Tausendfüßlern synthetisieren sie die Vorläufersubstanzen der Gifte. Man braucht also in der Regel keine Handschuhe, um in Gefangenschaft gehaltene Tiere zu berühren, wenn ihre Nahrung nicht der in der Natur entspricht.“ „Das heißt also, es kann sich um kein Terrarientier handeln“, stellte Rita fest. „Stimmt, es muss entweder ein vor kurzem wild gefangenes Tier oder das pure Gift gewesen sein.“ „Wieso macht sich ein Mörder solche Mühe? Das gleiche Resultat erreicht man schließlich auch mit Zyankali oder E605 und da kommt man leichter dran.“ Welsch zog die Schultern hoch. „Das wüsste ich auch gerne, da muss mehr dahinter stecken. Wir sollten uns den Malermeister mal genauer unter die Lupe nehmen! Und vor allen Dingen: noch keine Einzelheiten an die Presse!“ Welsch konnte sich vorstellen, was eine solche „Mordwaffe“ für einen Aufruhr in der Boulevardpresse verursachen würde.* * *
Im Auktionshaus Christies in London wurde das Gemälde von Julius van Hooren nach Bekanntwerden seines Ablebens gleich im Preis heraufgesetzt. Der Auktionator rieb sich bereits die Hände. So was war immer gut für´s Geschäft! Die reiche Lady Philips hatte schon mit dem Porträt der südländischen Schönheit geliebäugelt, als sie den Katalog in die Hände bekam. Enttäuscht sah sie jetzt, dass der Preis revidiert worden war. Trotzdem hatte sie sich vorgenommen, kräftig mit zu bieten, stand doch zu erwarten, dass der Preis für dieses Gemälde, das gerade erst aus der Hamburger Galerie angekommen war, noch weiter steigen würde. Und Lady Philips hatte Glück, denn ihr wurde der Zuschlag erteilt. Aber Lady Philips hatte auch gleichzeitig Unglück. Als sie das Porträt in Ihrem Landhaus persönlich aufhängen wollte, strich sie dabei liebevoll über das Gemälde. „Au“, sagte sich plötzlich erbost und zog rasch ihre Finger zurück. Sekunden später brach sie tot zusammen. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Herzinfarkt.
In den kommenden Wochen erreichte Kommissar Welsch die Nachricht von drei weiteren Todesfällen: ein Industrieller in der Schweiz, ein Scheich in Monaco und die geschiedene Ehefrau eines berühmten Popstars in Los Angeles. Und alle hatten zuvor ein Bild des verstorbenen Malers van Hooren zu einem horrenden Preis erworben. „Das liest sich wie das Who is Who“, dachte Welsch verzweifelt. Die Presse sprach bereits vom „Fluch“ der van Hooren Bilder. Auch Interpol kam zu dem gleichen Ergebnis, was die „Tatwaffe“ anging, wie zuvor die Kripo in Hamburg: ein kleiner amphibischer Mörder namens Pfeilgiftfrosch. Und dieses Gift befand sich zweifellos an den Bildern selbst. Welsch fluchte innerlich. Das sah wieder nach einem ziemlich komplizierten Fall aus. Alle betroffenen Bilder waren direkt aus der Hamburger Galerie heraus verkauft und verschifft worden. Daraufhin war die Galerie vorübergehend geschlossen worden, um alle dort noch vorhandenen Gemälde eingehend zu untersuchen. Rita Hold und ihr Chef beobachteten die Spezialisten, die vorsichtshalber in Schutzkleidung arbeiteten. Ein mobiles Labor stand vor der Tür. Uniformierte Beamte drängten die Schaulustigen und neugierigen Reporter zurück.
Auch Dr. David, der Gerichtsmediziner, war mit dabei und kam jetzt zu den Beiden herüber. „Wir haben nur noch ein Bild gefunden, dass mit dem Gift behaftet ist. Alle übrigen Kunstwerke sind einwandfrei.“ „Lassen Sie mich raten: das Bild ist von van Hooren.“
Im Designer-Hotel Gastwerk wurde Julius van Hooren zwei Tage nach der Vernissage tot aufgefunden. Er lag vor dem Spiegel seiner Garderobe und war offenbar im Begriff gewesen, auszugehen. Äußerlich hatte er keinerlei Verletzungen. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Herzinfarkt und Dr. David, der Gerichtsmediziner, musste zunächst eine Obduktion durchführen. Die tatsächliche Todesursache aber verblüffte ihn dann genauso wie Hauptkommissar Welsch und seine Partnerin Rita Hold. „Phyllobates terribilis“, murmelte Welsch vor sich hin, als er den Bericht des Pathologen las. „Der "Schreckliche Pfeilgiftfrosch". Sein Hautgift reicht aus, um 100 Menschen zu töten. Es wirkt vor allem auf Nerven und Muskeln und ruft Lähmungserscheinungen am ganzen Körper sowie an den Atmungsorganen hervor.“ „Wie kommt ein berühmter Maler an solche Frösche?“ fragte Rita erstaunt. „Es kommt noch besser: In Gefangenschaft verlieren diese Frösche ihr Gift, da ihnen die natürliche Nahrung fehlt. Denn aus Ameisen, Termiten und Tausendfüßlern synthetisieren sie die Vorläufersubstanzen der Gifte. Man braucht also in der Regel keine Handschuhe, um in Gefangenschaft gehaltene Tiere zu berühren, wenn ihre Nahrung nicht der in der Natur entspricht.“ „Das heißt also, es kann sich um kein Terrarientier handeln“, stellte Rita fest. „Stimmt, es muss entweder ein vor kurzem wild gefangenes Tier oder das pure Gift gewesen sein.“ „Wieso macht sich ein Mörder solche Mühe? Das gleiche Resultat erreicht man schließlich auch mit Zyankali oder E605 und da kommt man leichter dran.“ Welsch zog die Schultern hoch. „Das wüsste ich auch gerne, da muss mehr dahinter stecken. Wir sollten uns den Malermeister mal genauer unter die Lupe nehmen! Und vor allen Dingen: noch keine Einzelheiten an die Presse!“ Welsch konnte sich vorstellen, was eine solche „Mordwaffe“ für einen Aufruhr in der Boulevardpresse verursachen würde.* * *
Im Auktionshaus Christies in London wurde das Gemälde von Julius van Hooren nach Bekanntwerden seines Ablebens gleich im Preis heraufgesetzt. Der Auktionator rieb sich bereits die Hände. So was war immer gut für´s Geschäft! Die reiche Lady Philips hatte schon mit dem Porträt der südländischen Schönheit geliebäugelt, als sie den Katalog in die Hände bekam. Enttäuscht sah sie jetzt, dass der Preis revidiert worden war. Trotzdem hatte sie sich vorgenommen, kräftig mit zu bieten, stand doch zu erwarten, dass der Preis für dieses Gemälde, das gerade erst aus der Hamburger Galerie angekommen war, noch weiter steigen würde. Und Lady Philips hatte Glück, denn ihr wurde der Zuschlag erteilt. Aber Lady Philips hatte auch gleichzeitig Unglück. Als sie das Porträt in Ihrem Landhaus persönlich aufhängen wollte, strich sie dabei liebevoll über das Gemälde. „Au“, sagte sich plötzlich erbost und zog rasch ihre Finger zurück. Sekunden später brach sie tot zusammen. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Herzinfarkt.
In den kommenden Wochen erreichte Kommissar Welsch die Nachricht von drei weiteren Todesfällen: ein Industrieller in der Schweiz, ein Scheich in Monaco und die geschiedene Ehefrau eines berühmten Popstars in Los Angeles. Und alle hatten zuvor ein Bild des verstorbenen Malers van Hooren zu einem horrenden Preis erworben. „Das liest sich wie das Who is Who“, dachte Welsch verzweifelt. Die Presse sprach bereits vom „Fluch“ der van Hooren Bilder. Auch Interpol kam zu dem gleichen Ergebnis, was die „Tatwaffe“ anging, wie zuvor die Kripo in Hamburg: ein kleiner amphibischer Mörder namens Pfeilgiftfrosch. Und dieses Gift befand sich zweifellos an den Bildern selbst. Welsch fluchte innerlich. Das sah wieder nach einem ziemlich komplizierten Fall aus. Alle betroffenen Bilder waren direkt aus der Hamburger Galerie heraus verkauft und verschifft worden. Daraufhin war die Galerie vorübergehend geschlossen worden, um alle dort noch vorhandenen Gemälde eingehend zu untersuchen. Rita Hold und ihr Chef beobachteten die Spezialisten, die vorsichtshalber in Schutzkleidung arbeiteten. Ein mobiles Labor stand vor der Tür. Uniformierte Beamte drängten die Schaulustigen und neugierigen Reporter zurück.
Auch Dr. David, der Gerichtsmediziner, war mit dabei und kam jetzt zu den Beiden herüber. „Wir haben nur noch ein Bild gefunden, dass mit dem Gift behaftet ist. Alle übrigen Kunstwerke sind einwandfrei.“ „Lassen Sie mich raten: das Bild ist von van Hooren.“