Es ist wirklich lange her, dass ich diesen Tabak in der Pfeife hatte. Wenn man mich aber in den letzten Jahren nach einem der besten Flakes, die es in Deutschland zu kaufen gibt, gefragt hätte: ich hätte sicher auch immer ohne zu zögern den Skippers erwähnt.
An meiner – immerhin dreizehn Jahre alten – ersten Einschätzung hat sich wenig geändert. Noch immer gehört der Skippers zu den besten, kräftigsten und vollmundigsten Virginia-Flakes, die es für Geld zu kaufen gibt. Zwar hat sich die Basis des Tabaks seitdem verändert und der Tabak hat etwas von seiner Weiche verloren – er wurde etwas “ruppiger”; so bleibt er doch selbst beim filterlosen Rauchen ein Zungenschmeichler.
Meine Dose steht seit mehr als einem Jahr im Schrank – von zu großer Feuchte kann wahrlich nicht die Rede sein. Der Tabak ist ein fester, harter viereckiger Block in der runden Dose und muss scheibchenweise auseinandergepult werden. Der Skippers lässt sich in dieser Konsistenz nicht “am Stück” stopfen und rauchen; er muss gut aufgerubbt werden.
Es braucht ein paar Versuche bis er an der gesamten Oberfläche glimmt… aber dann… dann umschmeichelt die Zunge und den Gaumen ein wunderbar sanfter, vollmundiger und gerade noch süßer Geschmack. Von der Säure, die dem Tabak beim Öffnen der Dose entströmt, ist nichts übrig. Das erinnert an die ketchup-sauren Tabake von McClelland die auch nie so schmecken, wie sie riechen. Appetit macht mir der heuartige Geruch, der guten Virginia-Flakes eigen ist.
Der Geschmack ist weich und aromareich und erstaunlich sanft zur Zunge; haben doch Virginia-Flakes oft die Angewohnheit, die Zunge zu strapazieren. Nicht der Skippers! Selbst filterlos geraucht (was ich empfehle) bleibt die Zunge schmerzfrei von Anfang bis Ende. Allein ein würziger, rauchiger und etwas süßer Geschmack legt sich über Zunge und Gaumen. Der Tabak schmeckt einfach nur tabakecht; so tabakecht wie es nur geht.
Mit der zeitlichen Länge des Rauchens legt der Skippers etwas an Kraft zu. Aus großen Pfeifenköpfen – für die man dann auch ordentlich Zeit einplanen sollte – wird der Tabak zum Ende hin dann wirklich richtig stark. Das meint sowohl die geschmackliche Intensität als auch den Nikotinanteil. Der Skippers hält, was er verspricht: er ist einer der kräftigsten Tabaken aus dem Hause DTM.
Der Tabak hat es verdient, dass man ihm seine Aufmerksamkeit schenkt. Nebenher geraucht kann man ihn schon mal zu heiß werden lassen (ich bin ja als Schnellraucher und Kräftigzieher bekannt). Doch schadet es ihm keineswegs, wenn man die Pfeife weglegt und – solange er noch etwas warm ist – wieder entzündet. Nur der erste Zug (wenn der Tabak richtig kühl ist, die ersten drei Züge) sind etwas bitter. Danach erinnert er sich wieder an seine guten Eigenschaften und glimmt zu einem Häufchen feiner, grau-weißer Asche herunter. Beim filterlosen Rauchen sollte man schon ab und an einen Reiniger bemühen… der Skippers dankt es einem mit zungenbißfreiem Rauch.
Fazit:
Trotz der Jahre, die zwischen meiner meiner letzten Dose Skippers und dem heutigen Tage liegen: ich hab mich nicht geirrt in meiner Erinnerung. Er ist noch immer einer von den Besten (nicht-süßen) Flakes, die für Geld zu kaufen sind.