drunter und drüber

eine woche, die nicht leicht zu toppen ist:
montag, wie befürchtet, hatten wir alle mühe, uns aus dem bett zu schälen. um halb sieben mussten wir antraben, da eine sitzung eingeleutet wurde von eben den leuten, die uns diese vergangene woche unter die lupe nahmen.
(für alle interessierte: das ganze nennt sich bli und ist eine inspektion für deutsche auslandschulen. für noch grössere wundernasen, hier mehr infos)
alle halb verschlafen, liessen wir uns von diesen typen berieseln und träumten heimlich noch ein bisschen vor uns hin, währenddem sie uns über den verlauf der woche informierten. sie brauchten echt ne ganze stunde, sodass alle lehrer schliesslich zu spät zum unterricht erschienen. die kinder freute es, uns nicht wirklich. schlafgetrunken trottete mein innerer motor vor sich her und so überstand ich irgendwie den tag. auch am abend war ich noch mit meinen gedanken im bett, die nie so richtig davon weg kamen. als ich mir dann, bevor ich in's bett ging, einen tee mit heisser milch machen wollte, endete das ganze in einem desaster und die milch spritzte mir vor zu grosser hitze (oder vor freude?!) entgegen über die hände. so verbrachte ich den rest der nacht mit den fingern in dem mit eis gekühlten wasser. das schlafen, trotz grosser müdigkeit, bereitete mir mühe, wurde ich doch stets von meinen rot-erhitzten fingern regelmässig daran erinnert, was ich ihnen angetan habe. trotzdem wurde es irgendwie dienstag und ich war direkt froh, aufstehen zu können.
dienstag war fast normal. nur die lange schlange beim kopierer zeugte von einer ausnahmesituation. irgendwas ist da doch falsch... auch sonst, alle sind so früh in den klassenzimmern... alle machen so brav die aufsicht... und der rasen so saftig grün, wurde der etwa ausgewechselt?... ihr merkt, es wurde viel vorgespielt in dieser woche. die perfekte schule.
auch meine klasse und ich wurden unter die lupe genommen und nicht davon verschont. in mathe war plötzlich einer da und die kinder benahmen sich plötzlich wie engelchen, arbeiteten schön emsig, wie noch nie. wir waren uns danach jedoch alle einig: eine gruselige stimmung war das und niemand fühlte sich so wirklich wohl.
mittwoch, welch ein wunder, liessen sie mir mein schoggi-tag und ich konnte schon um elf die schule verlassen. ohne auch nur einmal besucht zu werden. doppelt schön also. doch der weg führte mich nicht nach hause, sondern wieder richtung heredia, um meine zähne zu zeigen. ja, schon wieder sind vier wochen vorüber und das ende der behandlung ist laut zahni langsam aber sicher in sicht.
donnerstag dann der power-tag schlechthin: acht stunden und davon vier stunden teamteaching, wo wir beide lehrer (!) am schluss fast am boden lagen. die kinder mussten mit laptops arbeiten, da wurden wir ziemlich beansprucht und auf dem trab gehalten von ihnen. das alleine genügte jedoch nicht, auch wurden wir zweimal hintereinander von dem gleichen deutsch-haini besucht. als wir ihm erklären wollten, was wir für ein projekt durchführen, sagte er immerzu:"ich bin nicht da, ich bin nicht da!", anstatt uns zuzuhören. das ärgerte uns ziemlich. naja, soll der sich jetzt denken, was er will, wir haben versucht, klärung zu schaffen.
um zwei war dann noch nicht schluss, ich ging wieder am nachmittag bis um halb sechs in die schule und bereitete die weiteren tage des projektes vor. dazu kam noch das pünktchen auf dem i, als die ganze erde anfing zu beben. ein erdbeben, das das ganze schulhaus ins zittern brachte, mich besonders. so lange habe ich noch nie eines erlebt!
freitag der endspurt. doch um zwölf war nicht fertig! zehn minuten nach unterricht folgte ein elterngespräch. eineinhalb stunden sassen wir vier lehrer mit den zwei eltern zusammen und sprachen über die probleme ihres kindes. die mutter wollte anfänglich uns die schuld in die schuhe schieben, musste dann aber merken, dass dies nicht geht und wir nicht für die lernresistenz ihres kindes zuständig sind.
eine halbe stunde darauf dann gleich die sitzung mit der auswertung der deutschen, die uns in der woche besucht hatten. man muss also sagen, die ganze mühe hat sich gelohnt: wir schlossen mit einer 3 komma irgendwas ab. die höchste wertung wäre eine vier. obwohl, so richtig ernst nehmen kann ich diese bewertung nicht. war doch vieles vorgespielt und nicht wirklich echt. egal, hauptsache vorbei und endlich wieder normalität!
wie vorhergesehen, hatte das schlafen priorität am wochenende. endlich wieder einmal bis elf im bett liegen und kein schlechtes gewissen haben, weil man noch so viele dinge tun sollte... nebst kino, auswärts essen, kleine partys war noch feria und dem regen zusehen auf dem programm. ja, die regenzeit hat begonnen, der regenschirm gehört wieder zur grundausrüstung. daran wurde ich heute schnell wieder erinnert, als ich "nur schnell" was einkaufen gehen wollte und dann eher nass wieder zu hause ankam.
so nimmt der 100. eintrag in meinem blog ein ende. unglaublich, schon ne halbe ewigkeit. danke für's "zulesen" und deine treue!

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