Motivation
Am Anfang jeder Praxis trefft drei Dinge, die ihr korrekt treffen müsst. Zuerst trefft die Motivation. Praktiziert nichts, ohne die korrekte Motivation. Das ist von keinem Nutzen. Zieht zuerst die Motivation heran. Warum praktiziert ihr? Was ist der Grund für eure Praxis? Was beabsichtigt ihr, durch diese Praxis zu erlangen? Schaut zuerst auf euer Verhalten. Das ist eure Motivation. Motivation ist einfach. Es geht um das Befreien aller fühlenden Wesen. Das ist die Motivation. Es gibt keine andere Motivation. Was ist mit „fühlende Wesen, die unsere Eltern sind“ gemeint? Damit meint man, dass die Bezeichnung, wer eure Eltern sind und wer euer Feind ist, aufgelöst wird. Die Auflösung dessen sind die fühlenden Wesen, die unsere Eltern sind. Ihr müsst diese Idee auflösen. Deshalb werden euer Vater und eure Mutter zu eurer rechten und linken Seite visualisiert, wenn ihr die Niederwerfungen macht, eure zukünftigen Eltern sind alle hinter euch, während eure feindlichen Wesen auch im selben Mandala sein müssen. Das Mandala ist ein. Das ist Bodhicitta und der Nutzen für alle. So müsst ihr damit umgehen.
Konzentration
Zuerst ist die Motivation, überprüft das sehr sorgfältig und zweitens ist dann die Konzentration. Konzentration ist der zweite Punkt, den ihr haben müsst. Konzentration bedeutet, dass der Geist nicht vom lebendigen Gewahrsein wegflattert. Geist ist präsent bei allem, was ihr macht. Der Geist geht dabei nicht weg. Wenn ihr also das Mantra rezitiert, dann rezitiert es klar. Rezitiert es auf die Art und Weise, wie ihr rezitieren sollt und versucht die Visualisation so klar wie möglich zu halten und eure Kanäle so klar wie möglich zu halten. Um welche Anweisung es sich auch handelt, das ist die rechte Konzentration. Also folgt den Benimmregeln des rechten Verhaltens, das von euch während eurer Praxis verlangt wird. Da gibt es Dinge, die man tut und Dinge, die man nicht tut. Fehler könnt ihr machen, all das wird euer Lehrer erklären und ihr solltet die Fehler vermeiden. Ihr vermeidet die Fehler so oft wie möglich.
Widmung
Der letzte Punkt, der wirklich von entscheidender Wichtigkeit ist, ist die Widmung. Widmet die Verdienste eurer Praxis. Widmet die Verdienste eurer heilsamen Gedanken. Widmet das. Da gibt es die allgemeine Widmung und die Widmung im Raum des Dharmakaya. Eure Widmung sollte die letztere sein. Niedrigere Schulen widmen den Verdienst einfach so, wie er ist, aber sie werden nicht unbedingt es im Dharmakaya widmen. Wenn ihr den Verdienst im Dharmakaya widmet, dann wird er sich vermehren, sodass er unerschöpflich ist.
Diese drei also – Motivation, Konzentration und Widmung – sind also die drei Hauptnägel in der Praxis des Vajrayana.