"Die Welt ist ein Sumpf!": Malicks Pseudo-Stuss "Knight Of Cups"

Lust darauf, dass Christian Bale euch eine Banane ans Ohr quatscht? Dann solltet ihr jetzt zugreifen: DVD, Blu-Ray oder VoD ©Studiocanal

„Die Welt ist ein Sumpf. Flieg' über ihn hinweg. Bis ganz nach oben, wo alles nur ein Fleck ist.“ Ich hatte ja nicht unbedingt erwartet, dass ein Streifen von Terrence Malick leichte Kost sein würde. Bislang hatte ich mich um seine Werke noch erfolgreich drücken können. Bislang. „Knight Of Cups“ wollte ich mir nun nicht entgehen lassen, bei dieser Besetzung: Christian Bale in der Hauptrolle, die hübsche Natalie Portman, die tolle Cate Blanchett, die talentierte Freida Pinto. Wow. Was für ein Cast. Doch – nach den viel zu langen, wie eine halbe Ewigkeit vorkommenen zwei Stunden, fühlt sich mein Kopf nun an wie die berühmte zermatschte Melone. Denn zur Story fällt mir auch nur noch ein Wow ein – wow, was für ein Pseudo-Stuss.Bale spielt den scheinbar erfolgreichen Autoren Rick, der in Hollywood ein Leben zwischen den Schönen und Reichen führt. Aber das erfüllt ihn ganz und gar nicht. Wir dürfen dabei zu sehen, wie er aus dem Off ständig Dinge von sich gibt, die selbst in jeder Psychologie-Vorlesung an der Uni erträglicher klingen. Man darf sich den Ablauf dieses Streifens ungefähr so vorstellen: Bale läuft umher, kruder Offtext (Beispiel gefällig? Gern: „Ich träumte von einer riesigen Flutwelle, die die Stadt ertränkt“). Dann gibt’s Palmen, Ortswechsel, Szenenwechsel, vor allem aber: In quasi jeder Szene gibt’s Herumturteleien mit einer der Darstellerinnen.

Wasser, wie toll! ©Studiocanal

Neid könnte da aufkommen mit Bale. Könnte. Aber auch er tut mir ein wenig Leid. Sein Charakter ist nämlich auf der Suche – nach irgendetwas, Sinn des Lebens oder so. Keine Ahnung. Sicher ist: Er mag Frauen, er hat großes Geld. Er schmeißt Poolpartys, wirft sich irgendwie aber mit Klamotten ins Wasser. (ist das nicht eigentlich ungesund?) Aber: „Ich hatte Angst vorm Leben, als ich klein war.“ (ich sag' doch: Ungesund!) Der arme. Jetzt läuft er am Strand umher, steht in endlosen Hügellandschaften und joar. Er steht dort, in Bales Gesichtszügen sieht man das große Leid. Doch Sinn, ja, Sinn ergibt das alles einfach nicht. Ob der liebe Christian das Script selbst wohl verstanden hat? „So viel Liebe tragen wir in uns, die niemals nach außen dringt“, sagt er. „Gnade, Liebe, Freude, das konnte mir die Welt nicht geben.“Öhm, ja. So geht das wirklich 118 Minuten gnadenlos weiter und mir kann wirklich niemand erzählen, dass da jemand Bock bekommt. 
„Mein Sohn, ich kenne dich: Ich weiß, du hast eine Seele.“ 
Gut sieht das alles aus, keine Frage. Optisch ist „Knight of Cups“ tatsächlich ein großes Ding, der Schnitt bewirbt sich ebenfalls erfolgreich für diverse Preise. Aber das endlose Geblubber und Geschwafel, für das Malick ja berühmt ist, das macht einfach alles kaputt. Es nervt. Es langweilt. Komm', ein Zitat geht noch. „Ich hab' dich zurückgelassen – in der Hölle!“ Wer? Wen? Wie? Wo? Was? Warum?Keine Ahnung. Ist auch wurscht. David Nathan indes tut mir ebenfalls ein wenig Leid. Der ist Synchronsprecher von Christian Bale und musste den ganzen Quark selbst einsprechen. Gibt's für solche Fälle wenigstens üppiges Schmerzensgeld? Hoffentlich. Vielleicht findet er dann auch seinen „Weg von der Finsterheit ins Licht“. Und übrigens: „Der Mond, die Sterne, sie dienen dir, sie leiten dich auf deinem Weg. Das Leuchten in den Augen anderer...“ Pause. „Die Perle.“ So. Hä? Ich höre auf. Selbst das Zitieren macht hier nämlich keinen Spaß.„Beginne!“ Nein, Danke. Reicht.

©Studiocanal


BEWERTUNG: 1,5/10Titel: Knight Of CupsFSK: ab 6Laufzeit: ca. 118 MinutenGenre: DramaErscheinungsjahr: USA 2015, auf DVD, Blu-Ray & VoD erhältlichRegisseur:Terrence MalickDarsteller: u.a. Christian Bale, Cate Blanchett, Natalie Portman

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