Die Welt ist ein Palast voller Götter, oder…

sieben Archetypen der Mythen

Die Welt ist ein Palast voller Götter, oder…Nach C.G. Jung besteht die Grundlage jeglicher Existenz aus Energiezentren von Archetypen mit eigenem Charakter und spezieller Energie und Funktion, deren ursprünglichste kristallartig um das Selbst als dem zentralen Archetyp angeordnet sind. Das Selbst wird von Gegensatzpaaren anderer Ur-Grundarchetypen umgeben: dem Weiblichen, dem Männlichen, dem Feindlichen, dem Heroischen, Tod und Wiedergeburt und dem Archetyp der Reise.
Archetypen sind angeborene Verhaltensmuster innerhalb der Psyche und des gesamten Lebens, die meist ganz automatisch zum Ausdruck kommen. In Kriegen und Konflikten gibt es Feinde und Sieger. Das Männliche und das Weibliche sind einander gegensätzlich. Der Mensch geht während seines Lebens seinen Entwicklungsweg, gerät in Krisen, erlebt Tod und Wiedergeburt und findet neue Richtlinien. In Zeiten echter Klarheit und inneren Wachstums entscheidet man sich für Integration und Transformation, wie es der Natur des Selbst entspricht.
Alle großen Mythen und Erzählungen handeln von den Archetypen und ihrer Funktionsweise. Filme und Romane handeln von Archetypen, und man erlebt sie als Konflikte, Liebe und in Form religiöser Erfahrungen und auch sonst in allen Lebenssituationen.

Das Selbst

Das Selbst ist das trennende, integrierende und transformierende Zentrum der Psyche. Es ist der Ursprung der Träume, Visionen und anderer Inspirationen. In seiner Mitte sind Hell und Dunkel, die ursprünglichen Gegensätze des Universums. Der Individuationsprozess, die Entwicklung der individuellen Bestimmung, hat hier seinen Ausgangspunkt. Das Opus, der Ganzwerdungsprozess, die Lebensarbeit, besteht darin, ständig aus diesem Zentrum heraus zu leben, damit ein großer Teil oder möglichst viel von der eigenen Ganzheit unterschieden, integriert und umgewandelt werden kann. Die Transformation ist eine totale Umwandlung innerhalb der Psyche, das Schaffen eines neuen, dritten Standpunktes, der aus der Trennung und Vereinigung der Gegensätze entsteht. Dies ist vielleicht die Essenz vieler persönlicher Erfahrungen spiritueller Art.
Das Selbst zeigt sich symbolisch als göttliche Vereinigung, Stein der Weisen, symbolisches Kind, Ouroboros (Schlange, die sich in ihren eigenen Schwanz beißt), Schmetterling, Schmelzofen, Ring und in vielen anderen Symbolen.
Außer in Träumen und Visionen manifestiert sich das Selbst besonders als synchronistisches Ereignis, als sinnvolle Koinzidenz; ferner in der sexuellen und spirituellen Ekstase sowie in Augenblicken absoluter Klarheit (Luzidität) und in Handlungen, die zur Bewusstwerdung führen.
Zu seinen geheiligten Gegenständen und Ereignissen gehören: Mandala, Tempel, Schatz, Buch, Geschenke, Brücke, Stern, Samen und Eier, brennende Kerze, Regenbogen, Lotos, Weihnachten, Hochzeiten und Geburten.

Das Weibliche

Die alles umschließende Eigenschaft des Weiblichen schafft Beziehungen und Geborgenheit. Das Weibliche sagt “ja” zu den Dingen, es ist die Schöpferin der Höhle, des Schoßes, aus dem das Leben strömt, und Bildnerin des Grabes, in das Leben zurückkehrt.
In der Frau ist das Weibliche Ausdruck der vorherrschenden Qualitäten ihrer Seele. Es unterscheidet sich von der Weiblichkeit des Mannes, der Anima. Für den Mann ist die Anima eher ein Gegensatz als seine eigene wahre Natur. Bei beiden ruht jedoch das ihnen innewohnende Weibliche in der Substanz, in der Materie.
Das Weibliche ist Gefäß, Höhle, Mutterleib, Königin, Prinzessin, Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, Brunnen, See, Nacht, Bett, Thron, Schönheit, Spinne etc. Es ist Schöpferin von Partnerschaften und Beziehungen und bewirkt das Fließen und die Geburt, aber auch die Zerstörung aufgrund ihres verschlingenden und formlosen Charakters. Das Weibliche nährt und drosselt, es scheint irrational und bar jeder Logik zu sein – es ist ein Mysterium, dessen Feiern Fruchtbarkeit, Erotik, Familie und Divination zum Inhalt haben.
Zu seinen geheiligten Gegenständen gehören Gefäß, Tür oder Toreingang, Säbelscheide, Thron, Mond, Wandteppich und Schleier.

Das Männliche

Das Männliche strukturiert, es sagt “nein”, wenn dies erforderlich ist. Es stößt, durchdringt, behauptet sich selbst, bekümmert sich darum, dass eine Arbeit zu Ende geführt wird, ist entschlossen, unterscheidet und neigt zu Rationalem sowie zur Perfektion.
Beim Mann ist das Männliche seine vorherrschende Kraft, seine Wesensart, aus der heraus er gewöhnlich handelt und vollendet. Bei der Frau werden Entschlossenheit und Unterscheidungsgabe durch ihren Animus ausgedrückt. Der Animus ist ihre eigene, weiblich gefärbte Form des Männlichen. Bei beiden Geschlechtern stellt das Männliche das Reich des Geistes, der Ideen und der Werte dar.
Zu den Symbolen des Männlichen gehören: Schwert, König, Einhorn, Phallus und Sonne. Seine Helligkeit manifestiert sich als Zepter, Werkzeug und Turm.
Im Alltagsleben zeigt sich das Männliche als Väterlichkeit, Aktivität, Führung, Organisierung und Strukturierung. Es ergreift die Initiative und es beherrscht den Tag. Es gibt den Anstoß für die Entstehung neuen Lebens, ohne es selbst zu manifestieren.
Die mit dem Männlichen verbundenen Riten befassen sich mit Machtgewinn und Zusammenhalt, mit Kraftzuwachs, Planung und dem Erreichen von Zielen.

Das Heroische

Der Held oder die Heldin stellen sich stets dem Schwierigen und sogar Unüberwindbaren, dem Widersacher selbst. In großen Mythen gewinnt immer – zumindest für eine gewisse Zeit – das Heroische. Es dient dazu, Sieg und Heilung zu erlangen. Das, was voller Konflikte oder gar chaotisch ist, soll einer Lösung zugeführt werden. Die Energie des Heroischen ist positiv und nach außen gerichtet. Edelmut, Wahrhaftigkeit und Güte sind tragende, mitreißende Faktoren, die für das Heroische kennzeichnend sind.
Die Symbole sind: Jugend, Triumphmärsche, Lorbeerkranz, Beute, Schild, Schlacht, Krankenhaus und Heilmittel.
Im Alltagsleben manifestiert sich das Heroische in Form von Großmut, Kampf, Erlöserreligionen, Kriegsführung, Unternehmensleistung und Medizin. Es rettet und verkörpert das rechtschaffene Leben. Siege und Rückkehr zum gesunden Leben feiern das Heroische und große Lehrer und Forscher ergründen mit Hilfe seiner Energien neues Wissen.

Der Widersacher

Vielleicht kann nichts, was existiert, so bleiben, wie es ist. “Alles fließt und wandelt sich”, sagte Heraklit. Urheber des Wandels aber ist das Eingrenzende, Verletzende und Vernichtende. Der Widersacher macht alles rückgängig, ist unerwartet und setzt den Dingen ein Ende – er ist der Tod.
Zum Widersacher gehören einige der faszinierenden Symbole: Ungeheuer, Hexe, Tyrann, Zauberer, Dämon, Psychopath, Teufel, Narr, Verbrecher, Betrüger, Mörder und Sensenmann. Zu den geheiligten Objekten zählen: Mauer, Abgrund, Hexenkessel und Henkersknoten.
Die Erfahrung des Widersachers ist mit Leiden, Sterben und Tod verbunden, mit Krieg, Krisen, Ausrottung und Niederlagen. Er verwirrt das menschliche Leben durch Zorn und vergrämt durch Mord und Totschlag.
In geheimen Riten der dunkelsten Mysterien wird das Widersächliche zelebriert, und das Böse bleibt auf immer unbesiegt.

Tod und Wiedergeburt

Die Zeit ist zyklisch und umfasst so die gesamte Existenz. Der Gang durchs Leben erfolgt nicht immer geradlinig. Höhen und Tiefen umfassen sowohl Verbindung als auch Scheidung. Das Ende der einen Angelegenheit bedeutet den Beginn der nächsten. Am Kreuzungspunkt der zyklischen (Tod und Wiedergeburt) und linearen (Reise) Zeit steht die Zeit still, und solche Ereignisse markieren Augenblicke großer Umwälzungen bzw. Übergänge.
Aus Krise und Wandel entstehen Vermählung und alle jene Riten, die Opfer und neues Leben zum Inhalt haben.
Tod und Wiedergeburt feiert der Mensch als Neujahr, Sonnenwende und Tagundnachtgleiche. Man feiert in Form von Initiationsriten, Übergängen und Graduierungen. Die geheiligten Gegenstände in solchen Zeiten sind: Altar, Uhr, Poesie, Tanz, Keimung und Gebet.

Die Reise

Die Dynamik allen Lebens ist mit einer ständigen Vorwärtsbewegung gekoppelt. Ausnahmslos alle Dinge von den Galaxien bis hin zu den Organismen entwickeln sich ständig – wie sich die säkulare, lineare (Reise-)Zeit ewig vorwärts bewegt. Dies ist ein Entwicklungs- und als Minderungs- und Alterungsprozess beschreibbar. Dementsprechend beinhaltet die lineare Zeit Aufstieg und Niedergang des Tod- und Wiedergeburtsprozesses.
An Geburtstagen und Jubiläen wird die Überschneidung von linearer (historischer) und zyklischer (heiliger) Zeit gefeiert. Jeder Reiseabschnitt gründet auf dem, was vorangegangen ist und stets gibt es eine Ausrichtung auf die Zukunft, es sei denn, der regressive Sog des Widersachers nähme überhand.
Die geheiligten Objekte und Symbole der Reise manifestieren sich als Lebensbaum, gewundener Pfad, Bergbesteigung, Stab, Fahrzeug, Führer, Fluss und Strom.
Wir feiern den Archetyp der Reise durch Ferien und Urlaub, durch Pilgerfahrten und durch die Suchfahrt – Visionsreise genannt.


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