Geschichte
Ich bin Delia, und lese mit meiner kleinen Familie in New Hampshire. Das sind mein Vater, meine kleine Tochter und mein Verlobter, ebenso mein bester Freund Fitz. Ach ja, Greta, mein Bluthund darf nicht vergessen werden! Wir alle sind unzertrennlich miteinander verbunden. Wir gehen durch hoch und tief's aber wir lieben uns alle. Klingt voll kitschig, ich weiss, aber mein leben ist eigentlich perfekt. Ich habe einen Job der mich wirklich glücklich mach, ich suche mit Greta nach vermissten. Ich arbeite oft mit der Polizei zusammen. Eric, mein verlobter ist Anwalt und mein Dad ist einfach der Beste den man haben kann. Und natürlich Fitz, unser bester Freund seit Kindertagen. Ja, alles ist perfekt und könnte nicht besser sein. So hätte ich vor noch wenigen Stunden noch geantwortet. Doch seit ein paar Stunden die Polizei an unserer Haustür geklingelt hat und meinen Dad verhaftet haben ist mein Leben ein völlig anderes, mein bisheriges Leben existiert nicht mehr...Erster Satz:
Ich war sechs, als ich das erste mal verschwand.
Meine Gedanken zum Buch
Das Buch stand lange in meinem SuB, aber es war einfach an der Zeit wieder mal einen Picoult zu lesen, denn ich mag sie wirklich, auch wenn nicht alle Bücher von ihr herausragend sind. Bei mir variieren sie zwischen 3 und 5 Eulen. Also von Gut bis Herrausragend. Dieses liegt, wie ihr schon sehen könnt, in der Mitte davon.Erst möchte ich wie immer auf den Titel und das Cover eingehen. Das Cover ist ok, halt wieder ein Gesicht, zwar ein hübsches aber es ist halt irgendwie nichtssagend. Da wären mir bessre Motive in den Sinn gekommen. Der Titel ist auch ganz ok, auch wenn mit da der Originaltitel doch besser gefallen hat, "Vanishing Acts".
Jodi Picoult's Schreibstil ist auch wie immer gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Auch in dieser Geschichte kommt sie ohne Schnickschnak. Die Kapitel sind dieses mal so unterteilt das sie die Überschrift der jeweiligen Person trägt die grade dran ist ihre Geschichte, ihre Sicht der Dinge zu erzählen. Und so erfahren wir immer nicht nur etwas über die jeweilige Person selber sondern über die Verknüpfungen und die Vergangenheit der Protagonisten.
Die Hauptgeschichte dreht sich um Delia und ihren Vater Andrew. Sie beiden haben eine Vergangenheit von der nur der Vater etwas weiss, denn Delia war zu klein um diese noch im Kopf zu haben und Andrew hat sie auch nie aufgeklärt. Doch eines Tages klingelt die Polizei an der Tür und nimmt ihren Vater mit, er wird verhaftet wegen einer Tat die er vor über 28 Jahren begangen hat. Delias Leben gerät dadurch aus den Fugen. Sie zweifelt an ihrer Vergangenheit, weiss plötzlich nicht mehr wer sie ist, fühlt sich alleine und hilflos. Doch die Geschichte um diese Verhaftung wird im Laufe des Buches aufgelöst, Schritt für Schritt erfahren wir mehr und mehr über die Tat des Vaters und seine Motive.
Neben dieser Geschichte erfahren wir natürlich mehr über die Geschichten von Eric, ihremVerlobten und Fitz, dem besten Freund. Eigentlich eine tolle Freundschaft zwischen den dreien doch auch sehr kompliziert, denn Eric ist trockener Alkoholiker und muss Delia immer wieder aufs neue Beweise das er es schafft, es auch zu bleiben. Erst da verlobt sie sich mit ihm. Er ist auch gleichzeitig der Vater von Delias Tochter Sophie. Fitz, ein gemeinsamer Freund aus Kindertagen ist immer da wo die beiden sind, früher als Kinder und auch jetzt noch. Er ist immer für die beiden da, für Delia wohl noch etwas mehr als für Eric.
So verschmelzen die beiden Geschichten in eine einzige und bedienen eigentlich mehere Themen worüber man sich mal Gedanken machen sollte. Doch die Hauptgeschichte um Delia und ihren Dad ist wohl eine der kniffligsten in der Geschichte. Wie immer schafft es Jodie Picoult es Themen aufzugreifen die einen wunden Punkt in der Gesellschaft treffen und gleich einen Aufschrei auslösen sobald es zur Sprache kommt, da die meisten wohl zu oberflächlich urteilen. Aber schaut man eben etwas tiefer und geht auch mit sich ehrlich um und fragt sich was man selber wohl getan hätte, dann ist es, wenn man ehrlich ist, doch nicht mehr so einfach.
Fragen wie...
- Ist es wichtig zu wissen wer man war, um zu wissen wer man ist?
- Ist die Vergangenheit eine ganz andere als angenommen, ist die Gegenwart dann ein Trugbild?
- Muss man sich neu erfinden wenn man das alte ich verloren hat?
- Darf Liebe alles? Wenn ja, was, und wenn nein, was nicht?