Die Vergangenheit prägt die Gegenwart

Heute, am dritten Tag des Kurses, ging es um unsere Wahrnehmungen, also um sehen, hören, riechen, schmecken, berühren usw. Als ich die Übung durchführte, mit deren Hilfe ich demonstrieren wollte, wie sehr Farben unsere Gefühle und Stimmungen beeinflussen können, machte ich eine interessante Entdeckung. Hier das Video für alle, die nicht am Kurs teilnehmen oder diese Ausgabe noch nicht bekommen haben:

[flv image=“http://www.gesundes-selbstwertgefuehl.de/images/regenbogenfarben.jpg“]http://www.gesundes-selbstwertgefuehl.de/videos/regenbogenfarben.flv[/flv]

Neben den unterschiedlichen Empfindungen, körperlichen Reaktionen (das Gelb zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht) und Gedanken zu den Farben fiel mir eines besonders auf. Nämlich wie sehr die Wahrnehmung einer Farbe davon beeinflusst wird, welche andere Farbe man vorher gesehen hat. Nun ist es natürlich schwierig, das eigene Farbempfinden zu beschreiben. Solche Eindrücke sind immer subjektiv. Doch vielleicht kann jemand von euch das Folgende bestätigen.

Nehmen wir die Farbe Gelb. Am Anfang des Videos, an dem Rot und Orange vor dem Gelb erschienen und sich dem Auge eingeprägt hatten, wirkte das Gelb auf mich grünlich, also mehr wie eine noch nicht ganz reife Zitrone. Ganz anders dagegen zum Ende hin, als das Gelb nach Hellblau und Grün kam. Da strahlte es so richtig sonnengelb vom Bildschirm. Jedenfalls habe ich das so gesehen.

Nun bin ich jemand, der gerne die Wichtigkeit des Hier und Jetzt betont. Und das tue ich gerade jetzt in der ersten Kurswoche ganz besonders, wo es um Achtsamkeit geht. Die Vergangenheit ist vorbei und das Morgen noch ungewiss. Alles, was wirklich greifbar ist, ist der gegenwärtige Augenblick. Nur in ihm können wir etwas tun. Nur in ihm sind wir wirklich lebendig.

So weit, so richtig. Doch die soeben beschriebene Erfahrung zeigt auch deutlich, dass alles, was vorher war, diesen Moment beeinflusst, den ich gerade erlebe. Und ich bin davon überzeugt, dass das nicht nur für Farben gilt. Wir können dieses Prinzip auf alles im Leben anwenden. Wenn ich mich gerade über etwas geärgert habe und „Rot sehe“, dann werde ich alles, was im Moment geschieht anders erleben, als wenn ich den „Blues“ habe oder auf Wolke Sieben schwebe. Wenn ich vor kurzem einen Katastrophenbericht im Fernsehen verflolgt habe, werde ich die Welt anders betrachten, als wenn ich gerade vom Tanzen komme.

Es gibt diesen schönen Satz von Marc Aurel: „Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken.“ Und da ist wirklich viel dran. Doch sie hat eben nicht nur die Farbe meiner derzeitigen Gedanken, sondern ist vermischt mit der Farbe früherer Überzeugungen und Glaubenssätze, die noch in mir schlummern. Ich muss mich schon sehr lange auf das konzentrieren, was ich wirklich denken möchte, um irgendwann eine reine Farbe zu haben. Oder – um im Bild zu bleiben – ich stürze mich zunächst in ein tiefes, dunkles Indigo-Blau, um dann die helle Farbe umso strahlender wahrzunehmen.

Den letzten Weg gehen viele Menschen, die glauben, durch Leid lernen zu müssen. Es gibt aber auch den Weg der Freude. Dann herrscht irgendwann nur noch Gelb vor oder ein warmer Orangeton. Vielleicht erfahren wir ja morgen, wie so ein Weg aussehen könnte. Denn dann geht es um unsere Gedanken.


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