Die Tiefen und Höhen der Staffel 3 von Clone Wars

Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Fernsehserie, die schon einige Zeit läuft irgendwann schwächer wird. Die meisten guten Geschichten sind bereits erzählt, es gibt vielleicht nur noch einige „Randthemen“, in dene sich die Autoren ergehen können und man muss ständig neue Charaktere einführen, um überhaupt noch irgendwie interessant zu bleiben.

Wie gesagt, das ist nicht ungewöhnlich und ich kenne nur sehr wenige Serien, die dieses Schicksal nicht irgendwann ereilt hat. Ungewöhnlich ist jedoch, wenn eine Serie in der ersten Hälfte einer Staffel über weite Strecken den Eindruck vermittelt, als läge sie schon in den letzten Zügen, um dann in der zweiten Hälfte derselben Staffel ein Feuerwerk an fantastischen Folgen abzufeuern, als wäre sie gerade erst gestartet.

Doch genau dies ist in der dritten Staffel von Clone Wars passiert. Und daher möchte ich meinen jährlichen Countdown der 22 Episoden – von der schwächsten bis zur besten – auch dreiteilen, in Folgen

  • von denen es mich nicht stören würde sie nie gesehen zu haben und die ich mir wohl auch kaum jemals wieder ansehen werde
  • die nicht schlecht sind, aber auch nicht weltbewegend
  • die wirklich die Creme de la Creme der Serie darstellen

Doch bevor wir zur Wertung kommen möchte ich noch kurz auf den „Untertitel“ dieser Staffel eingehen: „Secrets Revealed“. Ich finde dieser passt wesentlich besser zu dieser Staffel als „Rise of the Bounty Hunters“ zur zweiten. Natürlich sind da einerseits die „großen“ Geheimnisse und Offenbarungen wie in der Mortis Trilogie, oder die Tatsache, dass Darth Maul wohl in der einen oder anderen Form noch „am Leben“ ist, aber auch die Folgen der ersten Hälfte enthüllen, wenn man so will gewisse Geheimnisse, indem sie Lücken zwischen früheren Folge füllen (ob man das jetzt unbedingt wissen will ist eine andere Sache) oder uns z.B. verraten, dass Ziro doch nicht vom anderen Ufer ist. :-)

Doch genug der Einleitung. Kommen wir nun zur „Hitparade“ der 22 Episoden der Staffel 3 von Clone Wars – wie immer von hinten nach vorne – damit es ein bisschen spannend bleibt:

Teil I: Folgen, die es nicht gebraucht hätte:

22.: Evil Plans: selbst Cad Bane kann hier nichts mehr retten. C-3PO geht einkaufen und R2-D2 gönnt sich ein Ölbad mit sexy Droidinnen. Weckt mich wenn der Nachspann beginnt.

21.: Supply Lines: die erste, der schier endlosen Episoden mit politischem Hintergrund und dank einem mit dutzenden Tellern und Schüsseln fehlerlos jonglierenden Jar Jar Binks auch die schwächste, dieser ohnehin schon recht öden Folgen. Musste das den wirklich sein?

20.: Pursuit of Peace: wieder mal will jemand Padme umbringen. Diesmal ist es Dooku, der zwei einigermaßen vertrottelte Kopfgeldjäger anheuert. Dafür schleicht eine nicht weniger vertrottelte Padme nachts durch die Unterwelt von Coruscant und dass obwohl jeder außer ihr erkennt, dass man es auf sie abgesehen hat. Sehr logisch das Ganze! Und so überaus spannend!

19.: Corruption: schon wieder Padme, die diesmal ihre Freundin Satine of Mandalore besucht und dort in eine völlig wirre Geschichte um korrupte Hafenarbeiter und vergiftete Getränke verwickelt wird. Was das Ganze mit Star Wars zu tun hat? Nein, ich habe auch keine Ahnung!

18.: The Accademy: die geringfügig bessere Fortsetzung von „Corruption“ beschert uns Ahsoka als Aushilfslehrerin, die jungen Mandos beibringen soll, dass Korruption nicht gut ist. Aha! Ganz nebenbei deckt sie und ihre Bande auch noch auf, wer hinter den ganzen düsteren Machenschaften steckt.

Uff, das wäre geschafft! Damit kommen wir nun zum jenem Block an Folgen, der zwar nicht unbedingt die Visitenkarte der Serie darstellt, der aber durchaus ganz unterhaltsam ist:

Teil II: Die Mitschwimmer:

17.: Sphere of Influence: George Lucas’ Alter Ego Baron Papanoida macht sich auf die Suche nach seinen beiden entführten Töchtern. Dabei trifft er auf einen jungen Greedo und auf Jabba den Hutten. Ahsoka und Riyo Chuchi helfen ihm dabei und gehen anschließend auf ein Clubbing. Ähm nein, tun sie nicht, aber sie wären beide passend angezogen dafür. Und wir sehen Ahsokas ersten Jedi Gedankentrick. Auch wenn er noch nicht 100%ig funktioniert.

16.: Hunt for Ziro: endlich erfahren wir was mit Ziro passiert nachdem ihn Cad Bane aus dem Gefängnis befreit hat. Und wir erfahren auch wer Bane den Auftrag dafür gegeben hat und warum. Das eigentlich wichtige an dieser Folge ist jedoch, das Ziro eine Beziehung mit Sy Snootles hat, was sich als ganz schlecht Idee entpuppt. Abzüge gibt es dafür, dass Ziros Mama Mama the Hutt heisst. Da hat die Kreativitätsabteilung von Lucasfilm wohl gerade Betriebsausflug gemacht. Ach ja und Qunilan Vos kommt in dieser Folge auch vor…

15.: Padawan Lost: die vorletzte Folge dieser Staffel beschert uns wunderschöne Bilder aber ein doch recht konstruierte Handlung. Ahsoka wird von Trandoshiandern auf einer Dschungelwelt ausgesetzt und muss sich dort mit drei Jedi Jünglingen gegen intergalaktische Großwildjäger verteidigen. Was das mit Clone Wars zu tun hat? Siehe 19.

14.: Clone Cadets: der Beginn der Staffel und die Vorgeschichte zu „Rookies“. Ein rüder Haufen Kadetten lernt auf dem Holodeck, dass es besser ist zusammenzuarbeiten, als wenn jeder für sich alleine kämpft. Shaak Ti feiert ihre Premiere in er Serie und wir lernen, dass die Republik auf Kopfgeldjäger zurückgreifen muss, um die Klone ausbilden zu können, Weit haben wir es gebracht…

13.: Wookiee Hunt: nach dem Staffelbeginn kommt das Staffelende, in dem Chewbacca und einige andere Wookiees dem Trandoshianern die Hucke vollhauen. Viel logischer als „Padawan Lost“ ist diese Folge auch nicht, aber dafür muss sich Anakin bei den Wookiees für Ahsokas Rettung bedanken, bevor es sie einige Jahre später als Darth Vader versklavt.

12.: Assasin: wieder mal will jemand Padme umbringen. Doch im Gegensatz zu „Pursuit of Peace“ ist diese Folge durchaus spannend und unterhaltsam, zeigt eine von Visionen geplagte Ahsoka und eine auf Rache und Kopfgeld sinnende Aurra Sing.

11.: Heroes on Both Sides: die mit Abstand beste der „politischen“ Folgen dieser Staffel. Ahsoka und wir lernen, dass die Separatisten auch nur Menschen sind (naja, es sind auch einige Aliens darunter), die durchaus nicht alle für den Krieg und der Vernunft auch durchaus zugänglich sind. Daneben gibt es einen gut gemachten Terroranschlag auf Coruscant und Ahsoka wird zum (ersten mal?) „angebraten“. Kein Wunder bei dem neuen Outfit!

So, damit kommen wir zu den Top-Ten und jenen Folgen, die in dieser Staffel wirklich gut waren:

Teil III: das Beste kommt zum Schluss:

10: ARC-Troopers: die „Nachgeschichte“ zu „Rookies“ bringt uns einen (aus der Sicht der Separatisten) längst fälligen Angriff auf die Klonfabriken von Kamino, tolle Kampfszenen und einen Klon namens „99″, der beweist, dass man auch mir körperlichen Einschränkungen ein Held sein kann. Etwas viel Moral und Pathos, aber trotzdem eine gute Folge.

9.: Counterattack: im Mittelteil der „Citafel“ Trilogie werden Anakin und Tarkin so etwas wie Freunde, Ahsoka entdeckt einen „betörenden Geruch“ und ansonsten geht – wie schon das Fortune Cookie zu dieser Folge verrät – so ziemlich alles schief was nur schiefgehen kann. Außer die Folge selbst. Die ist gut!

8.: The Citadel: der erste Teil der gerade angesprochenen Trilogie bringt uns den Erstauftritt von Jedi Meister Even Piell und Captain Tarkin, der schon in jungen Jahren genauso unsympathisch ist wie 20 Jahre später auf dem Todesstern und wir erfahren, dass sich die Republik einst ein Hochsicherheitsgefängnis für „Rogue Jedi“ geleistet hat, das nun in die Hände der Separatisten  gefallen ist. Gut und spannend inszeniert, samt Carboneinfrieranlage und Ugnaught.

7.: Citadel Rescue: und schließlich noch Teil drei mit einem dem EU widersprechenden Ende von Meister Piell und einer Ahsoka, der die „ehrenvolle“ Aufgabe zukommt, Tarkin retten zu müssen, nachdem er sie vorher als unfähiges Kind bezeichnet hat. Freunde werden die beiden trotzdem keine.

6.: Monster: Assajj Ventress ist auf der Suche nach einem Verbündeten, um sich an Dooku rächen zu können. Fündig wird sie bei einer Bruderschaft, der auch Darth Maul entstammt und mit den magischen Kräften der Nightsisters wird aus dem naiven Paulus ein wütender Saulus namens Savage Opress, der nicht nur kaltblütig seinen Bruder erwürgt, sondern auch noch eine ganze Gruppe Klone und zwei Jedi auslöscht. Am Beginn ist die Folge ein wenig langatmig, dafür ist das Ende umso besser.

5.: Nightsisters: der Beginn der Nightsisters Trilogie zeigt uns wieder einmal, dass die Sith einander immer betrügen und diesmal ist Ventress die Leidtragende. Diese fackelt jedoch nicht lange, schnappt sich ein paar ihrer Nachtschwestern und versucht Dooku abzumurksen. Der trägt übrigens schwarze Pyjamas und weiss sich durchaus zu verteidigen.

4.: Witches of the Mist: hier kämpft jeder gegen jeden – Ventress gegen Dooku, Dooku gegen Opress, Opress gegen Ventress, Anakin gegen Dooku, Obi-Wan gegen Ventress und Opress gegen die beiden Jedi und jede Menge Droiden. Doch was ist das alles gegen die Erkenntnis, dass Darth Mauls Geschichte scheinbar doch nicht auf dem Grund des Reaktorschachts von Theed zu Ende gegangen ist. Wir sind gespannt wie es weitergeht!

So, damit kommen wir zu den Top 3 und wer gut aufgepasst hat, der weiss jetzt, dass sich diese aus der Mortis Trilogie zusammensetzen, jenen Folgen, die meiner Meinung nach nicht nur das mit Abstand beste sind, was uns die Serie bisher geboten hat, sondern zu den besten Geschichten der gesamten Saga gehören. Wohl nie zuvor wurde das Wesen der Macht auf eine derart epochale Art und Weise beschrieben…

3.: Ghosts of Mortis: der Abschluss der Trilogie und gleichzeitig der „schwächste“ Teil. Anakin blickt in seine eigene Zukunft und verfällt (wenn auch nur für kurze Zeit) zum ersten Mal der dunklen Seite. Mit Ausnahme des etwas abrupten Endes gibt es an dieser Folge absolut nichts auszusetzen.

2.: Overlords: Anakin, Obi-Wan und Ahsoka finden sich an einem seltsamen „Ort“ wieder‚ einem Scheitelpunkt der Macht, an dem drei Wesen leben, die die helle und die dunkle Seite der Macht repräsentieren, sowie das Gleichgewicht zwischen diesen. Ob-Wan trifft auf den Macht-Geist seines alten Lehrmeisters, Ahsoka auf ihr zukünftiges Ich und Anakin auf das Phantom seiner Mutter. Dazu noch ein epischer Kampf um das Gleichgewicht der Macht und die Bestätigung, dass Anakin tatsächlich der Auserwählte ist. Geht’s noch besser?

1.: Alter of Mortis: ja, das tut es, wenn auch nur knapp! Der Mittelteil der Mortis Trilogie ist für mich die beste Folge dieser Staffel (und vermutlich auch der ganzen bisherigen Serie). Eine unfassbar schaurig, schöne Ahsoka als Sith, die noch dazu ihr Leben verliert (und wiedergewinnt), der Kampf der hellen gegen die dunkle Seite auf mehreren Ebenen und ein doch unerwartetes Ende. Star Wars at its best.

Also wie war sie jetzt diese dritte Staffel? Hätte man mich das Ende 2010 gefragt, hätte meine Antwort gelautet, dass man sie getrost vergessen kann, aber die zweite Hälfte hat uns doch mehr als ausreichend für die Langeweile entschädigt, die wir im Herbst erdulden mussten. Es war eine Staffel mit mehr Tiefen als in den ersten beiden Jahren, aber auch mi viel mehr Höhen.

Fortsetzung folgt im Herbst…


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