Die Scanner

Die Scanner

awesomatik auf Buchfühlung
Die Scanner – Robert M. Sonntag (Pseudonym von Martin Schäuble)

Ich war letztens mit ein paar Schülern auf der Buchpremiere von Die Scanner im Campus Rütli. Als Vorbereitung, habe ich den Roman, der sich eigentlich an Jugendliche ab 14 Jahre richtet,  gelesen.

Die Welt im Jahr 2035: Gedruckte Bücher, Zeitungen, Zeitschriften gibt es nicht mehr. Für Rob kein großes Problem. Er ist in einer vernetzten Welt aufgewachsen und arbeitet für einen Megakonzern, der jedes Druckerzeugnis, das er in die Finger bekommt, digitalisiert.
Aber dann gerät Rob in die Kreise einer geheimen Büchergilde. Einer verbotenen Organisation aus Pleite gegangenen Buchhändlern, arbeitslosen Autoren, Übersetzern, Journalisten und ausgemusterten Verlagsmitarbeitern. Und plötzlich sieht Rob sein Bild als Top-Terrorist in den Nachrichten auf allen TV-Kanälen. Im Kampf um Wissen, Monopolisierung und Macht ist er mit einem Mal der Staatsfeind Nummer eins.

Klingt spannend. Ist es aber nicht wirklich. Denn Die Scanner ist eigentlich nichts anderes als ein update von Ray Bradburys Fahrenheit 451. Schäuble erzählt mehr oder weniger genau die gleiche Geschichte und erweitert seine Dystopie um einige technische Details wie eine Smartphonebrille und Soziale Netzwerke.
Man könnte es fast als Plagiat bezeichnen, würde er sich nicht explizit vor der Vorlage verneigen, indem er Bradbury zitiert und sein Pseudonym Robert Sonntag  in Anlehnung an Fahrenheit 451′s Protagonisten Guy Montag nennt. 

Jugendliche, die das “Original” nicht kennen, werden möglicherweise interessante Denkanstöße bekommen. Ich habe logischerweise mit dem Roman, die gleichen Probleme, die ich auch mit Fahrenheit 451 hatte. Nämlich, dass hier die Message wichtiger ist als die Geschichte. Kaum ein Absatz in dem nicht erklärt, gewarnt und gemahnt wird. Die Handlung will dabei einfach nicht in die Gänge kommen und die Charaktere bleiben weitestgehend eindimensional.

Schade, denn mit etwas mehr Charaktertiefe, hätte Die Scanner das Potential für einen spannenden Zukunftsthriller gehabt. 

Fazit – Fahrenheit 451 – 2.0
Ein Fahrenheit 451 update für junge Leser mit interessanten Betrachtungen zu Themen wie Zensur, Soziale Netzwerke, technische Reizüberflutung und Machtmonopolisierung. Leider geht diese Informationsvermittlung zu Lasten von Charaktertiefe und Erzählfluss. Geschmacksache…

Wertung 2/5

1. Geht gar nicht   2. Is OK     3. Gut   4. Richtig gut     5. awesomatik!

awesomatik Kuriosum
Unabhängig von meiner Meinung zum Buch, kam Martin Schäuble bei der Lesung sehr sympathisch rüber.
Er ist außerdem ein überaus interessanter Zeitgenosse. Mit seinen 34 Jahren hat er schon zahlreiche Sachbücher geschrieben z.B. über den Nahostkonflikt, Rechtsextremisten und Dschihadisten.
Derzeit  lebt in er mit seiner Familie in Ramallah und gibt Medienseminare für eine Entwicklungszusammenarbeitsorganisation. 


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