Die Rache der Roboter

Die USA wollen bei ihren Bemühungen, die Welt zu demokratisieren, künftig verstärkt auf Kampfroboter setzen. Um Geld zu sparen. Krieg verursacht hohe Kosten – und soll künftig verstärkt automatisiert werden, um diese zu senken

KillobotEin US- Soldat im Einsatz kostet den amerikanischen Steuerzahler etwa 1000 Dollar am Tag. Nicht zu vergessen, die Kosten für die vorherige Ausbildung und Unterkunft. Hinzu kommen zudem die Folgekosten für die anschließende psychologische Betreuung seines posttraumatischen Stresssyndroms, Klinikaufenthalte und die Altersversorgung. Das addiert sich, alle Soldaten zusammengenommen, summa summarum auf ein Viertel der Gesamtkosten amerikanischer Friedenseinsätze in aller Welt. Daher soll nun gespart werden. Bis Ende 2015 werden 60.000 US- Soldaten ihren Job verlieren. Sie sollen ersetzt werden durch Kampfroboter. Was für ein Witz.

Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Während der letzten drei Jahrzehnte wurden zehntausende Arbeitnehmer durch Fertigungsroboter ersetzt. Deutschland wurde zu einem Automatenpark umgestaltet. Allerdings müssen diese Automaten nicht an der Front bestehen. Die neuen Kampfroboter hingegen schon, obschon dies eher unwahrscheinlich ist.Trotz des martialischen Aussehens dieser Vernichtungsautomaten sind diese doch eher mit einem Lächeln zu betrachten. Da quälen sich kleine Raupenfahrzeuge mit eingebautem Maschinengewehr durchs offene Gelände, um auf unbewegte und unverborgene Schießscheiben zu feuern. Androidhafte Roboter stampfen auf Laufbändern stupide vor sich hin, künstliche Kühe trampeln ebenso blind wie blödsinnig den Hang hinauf und ein Gepardenroboter sprintet stur geradeaus, bevor er sich durch seine eigene Geschwindigkeit überschlägt.

Eine jede dieser Maschinen ist dumm wie ein Meter Feldweg. Sie zu umgehen, sie auszutricksen und zu zerstören, wird sicherlich kein Problem sein. Spätestens im Wasser, in dichtem Gebüsch oder in verwilderten Wäldern werden diese schwachsinnigen Gerätschaften schnell an ihre Grenzen stoßen. Der Vietkong hatte den US- Truppen Ende der Sechziger mit Hilfe von Tunnelsystemen den Hintern versohlt. Sollten die USA Roboter schicken, wir er es wieder tun. Echte Soldaten überwinden in unwegsamem Gelände mühelos 20 Kilometer täglich und mehr, wenn es sein muss. Sie wissen sich perfekt zu verbergen und verfügen über panzerbrechende Waffen, die sie gegen die Machinen einsetzen können. Falls es diesen gelingen sollte, sie einzuholen. Und im Notfall klettert man eben auf einen Baum. Kein Kampfroboter käme jemals auf den Einfall, ohne einen Befehl von oben nach oben zu blicken.

Künstliche Intelligenz gibt es nicht und wird es auch niemals geben. Denn um Wahrnehmungen kognitiv zu verarbeiten, benötige ich Gefühle. Ohne Gefühle kann ich nicht entscheiden, ob ich etwas gut oder schlecht finde. Also vermag ich es nicht zuzuordnen. Und wenn ich etwas nicht zuordnen kann, vermag ich es nicht mit anderen Zuordnungen zu vernetzen, um daraus neue kognitive Resultate zu generieren. Roboter werden immer der Inbegriff der Dummheit bleiben. Wenn solch ein Cyberkrieger durch ein Wohnviertel trampelt, was für Ziele mag der wohl einprogrammiert haben? „Stehende Person richtet länglichen Gegenstand auf meine Position aus. Länglich + Gegenstand = Waffe. Ausgerichtet auf meine Position = Gefahr. Zuordnung = Negativ. Negativ wird bekämpft.“ Mit solchen Automatenhonks wollen die nen Krieg gewinnen? Ich lach mich schepps. Und wenn ich mich hinsetze bin ich ein Zivilist, oder? Was aber, wenn ich sitze und zugleich eine Waffe trage? Oder, schlimmer noch, mich verstecke? Vielleicht schnell mal beim Hersteller anrufen, Robbie. Der erklärt Dir das.

Es scheint so, dass die USA mal wieder einen Bluff vorbereiten. Wenn man die Gegner nicht besiegen kann, sollte man ihnen wenigstens noch gehörig Angst einjagen, bevor man abtritt. So gehört sich das beim Pokern. Seien wir ehrlich. Zuerst haben sie den den Menschen erzählt, sie würden nur deren Bestes wollen. Das wollten die Menschen ihnen jedoch nicht geben. Daher hatte man begonnen, sie millionenfach zu ermorden, um es sich mit Gewalt zu holen. Nun ist der Sprit alle, das Konto leer und die Schulden unbezwingbar. Was bleibt sind die billigen Tricks einer untergehenden Großmacht, die in den Fluten ihrer eigenen Arroganz ersäuft. Hier noch schnell ein letzte Term für Dich, Robbie: “Krieg = Raubmord.” Nicht kapiert? Macht nichts.

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