“Die Pflanze ist eine lebendige Wesenheit”

Hans Peter Hoff (Bild A. Herter-Hoff)

Hans Peter Hoff (Bild A. Herter-Hoff)

Bereits die Äbtissin Hildegard von Bingen war im 12. Jh. davon überzeugt, dass Pflanzen in ihren Bestandteilen und als Ganzes ihre spezielle Heilkraft besitzen. Im letzten Jahrhundert war es Dr. Edward Bach, der 39 Blüten in Wald und Wiese aufspürte, die bei seelischen Verstimmungen helfen. Beide verließen sich rein auf ihre ausgeprägte Intuition. Um das Wesen der Pflanzen geht es auch in den Fotografien von Hans Peter Hoff. Der Pflanzenfotograf ist zutiefst geprägt von der Lehre Rudolf Steiners. Ich habe ihn genauer zu seiner Art, Pflanzen zu fotografieren, befragt.

Herr Hoff, was treibt Sie an? Wofür lohnt es sich zu leben?

Da gibt es vieles – aber vor allem, das Schöne im Kleinen zu sehen.

Was unterscheidet Ihre Art, Pflanzen zu fotografieren, von der herkömmlichen Pflanzenfotografie?

Grundlegend ist Gedanke, dass die Pflanze eine eigene lebendige Wesenheit ist, die sich in ihrer Blüte zeigt. Ich möchte diese Wesenheit abbilden und den Betrachter auf diese Schönheit aufmerksam machen.

Dieses Wesenhafte der Pflanze ist nicht sichtbar, es erschließt sich erst über das Bauchgefühl. Wie schaffen Sie es, diesem „Wesenhaften“ seinen Ausdruck in Fotos zu geben?

Dafür muss ich mich vollkommen einlassen auf die Pflanze, mich in ihre eigene Schwingung versetzen, auf einer Ebene eins werden mit ihr und in dem Moment auf den Auslöser drücken, in dem sie sich von ihrer besten Seite zeigt.  Wenn ich Pflanzen fotografiere, vergesse ich Raum und Zeit um mich herum, alles wird eins.

Gibt es Besonderheiten, die Sie bei Ihrer Fotografie beachten müssen?

Die eigene, persönliche Energie darf nicht übertragen werden auf die Pflanze, d. h. man darf sie nicht berühren. Wenn ich eine Pflanze finde und zum Fotografieren mit in mein Studio nehmen will, grabe ich sie aus und später wieder ein. Schneiden darf man sie nicht – Schneiden bedeutet, das umzubringen, was man abbilden will. Dann ist da nichts mehr zum Abbilden.

Sie haben in den zehn Jahren, in denen Sie Pflanzen auf die Ihnen eigene Art fotografieren, eine  „Antenne“ für die Pflanzenschwingung entwickelt. Müssen Ihre Kunden, die Käufer ihrer Bilder diese Antenne auch haben?

Jede Pflanze spricht für sich. Und offensichtlich spricht sie über meine Bilder so deutlich, dass die Betrachter sich davon angesprochen fühlen. Es gibt viele Pflanzenfotografen und wir wurden auch oft kopiert. Doch letztlich fanden alle, die einmal ein Bild von uns gekauft hatten, wieder zu uns zurück.

Letzte Frage: Wie entspannen Sie nach einem Tag, an dem Sie nur Pflanzen fotografiert haben?

Es gibt nichts entspannenderes als eins zu werden mit der Natur um sich herum. Ich brauch dann eher wieder etwas mehr Action – dafür sorgt dann meine Frau mit ihrer quirligen Art….

Hans-Peter Hoff lebt mit seiner Frau Angelika Herter Hoff und einem Hund in einer alten Villa in Ravensburg. Während er sich rein auf die Pflanzenfotografie konzentriert, managt sie das Büro – bearbeitet die Bilder nach Kundenwünschen und organisiert den Versand. Sein Studio ist in die Wohnräumen integriert. Die Familie trennt nicht zwischen Beruf und Privat – alle Aktivitäten fließen ineinander. Seine Bilder sind in der Datenbank www.art-botanica.de erfasst.


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