Mein erster historischer Roman in diesem Monat. Leider habe ich bei diesem (ebenso wie bei dem anderen, den ich mir vorgenommen habe) festgestellt, dass er Teil einer Trilogie ist. Bei dem nächsten historischen Roman trifft es mich allerdings noch härter. Er ist Teil einer siebenteiligen Serie.
Teil 1 und 2 werde ich noch lesen. Den Monat habe ich allerdings noch nicht festgelegt.
Das Buch selbst kann man gut verstehen, auch ohne die Vorgeschichte zu kennen.
“Lennep im Schattend der Pest” von Peter vom Falkenberg erschien im Februar 2015 im Bergischen Verlag. Es ist Teil drei der Trilogie um die Tuchhändlerfamilie Wüllenweber aus Lennep.
Teil1: Der Tuchhändler von Lennep
Teil2: Die Söhne des Tuchhändlers
Inhalt
Der Roman spielt 1336 bis 1350 überwiegend in Lennep und Umgebung, aber auch in Venedig und Lübeck. Der Leser erfährt vom Alltag der Familie Wüllenweber in der damaligen Zeit. Die Pest wütet vielerorts. Auch ein Knecht der Familie Wüllenweber stirbt daran.
Thema
Woher kommt die Pest? Wie verbreitet sie sich? Wie kann man sie therapieren?
Meinung
Sehr gut! Dies Buch ist nicht ein Liebesroman, der zufällig in der Vergangenheit spielt und dann als historischer Roman verkauft wird. Dies Buch ist wirklich ein guter historischer Roman!
Mindestens 12 Wörter werden verwendet, die heutzutage nicht mehr üblich sind. Z.B. Stundenglas (statt Uhr), Morgenbrot (statt Frühstück) oder Lederhäute vor Fenstern (Gardinen). Dies zeigt, dass der Autor nicht einfach etwas niedergeschrieben hat, sondern sich schon mit der Zeit auseinandergesetzt hat.
Auch Besonderheiten der damaligen Zeit werden geschildert. Z.B. bespricht die Familie im Familienrat, was aus den beiden Jungen werden soll. Sie werden dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Heutzutage wäre das gar nicht mehr auszudenken. Weiterhin: Prügelstrafe, Rockenstube, unterwegs auf Pferd mit Schwert. Transport der Waren auf Kutschen und begleitet, um es vor Räubern zu schützen.
Aufbau: Der Roman beginnt und endet in Lennep. Zwischendurch finden zu Beginn einige Reisen nach Kölln statt. Danach kommt ein Bruch- wir werden konfrontiert mit einer Situation in Alexandria. Namen, die uns unbekannt sind. Dann wechseln die Szenen zwischen Venedig und Lennep. Wieder (in Venedig) neue Namen.
Und so langsam ahnt der Leser etwas…Dann folgt noch eine Episode, wo die Handlung nach Lübeck verlegt wird. Und alles endet in Lennep. Durch den Aufbau, durch die verschiedenen Schauplätze, schafft es der Autor, die Geschichte lebendig zu halten. Zudem sind es außer Lennep vier andere Schauplätze (Kölln, Alexandria, Venedig, Lübeck)- so bleibt alles übersichtlich. Weiterhin erhält der Leser Eindrücke darüber, was die Pest bewirkt hat in verschiedenen Städten. In jeder Stadt legt der Autor den Schwerpunkt anders.
Fazit
Wirklich ein eindrucksvolles Buch. Bisher hatte ich gar kein Interesse am Mittelalter. ich bin positiv überrascht. Natürlich ist das Mittelalter ein weiter Begriff (6.-15. Jhd.). Mir gefällt das Buch, und ich hoffe, ich finde noch mehr spannendes zum Mittelalter.