“Die Nacktschnecken – der Himmel sei ihnen gnädig – haben das Haustierexperiment leider nicht überlebt, aber sie hatten wenigstens eine schöne Beerdigung.” (Mara, beste Mutter der Welt)

“Ich habe richtig viel richtig gut gemacht.” Finde ich. Wie überhaupt so viele Mütter, die ich ken Zeit für die #Momsrock-Blogparade. Bildschirmfoto 2014-10-28 um 19.53.23 Hier werden Texte von Müttern gesammelt, die sich öffentlich auf die Schultern klopfen. Fröhlich hüpfend reiht sich “Maras Kolumne” hier ein:   “Ich bin die beste Mutter der Welt.” Für meine Kinder. Obwohl es so viele sind, bekommt jedes Kind individuelle Aufmerksamkeit und Mama-Kind- bzw. Papa-Kind-Zeiten. Ich traue ihnen zu, Probleme zu lösen, ermuntere sie, selbstständig zu sein, und ich mute ihnen Konsequenzen zu. Die Nacktschnecken – der Himmel sei ihnen gnädig – haben das Haustierexperiment leider nicht überlebt, aber sie hatten wenigstens eine schöne Beerdigung. Ich schimpfe eigentlich nie, aber ich sage meinen Kindern, wenn mich ihr Verhalten wütend macht. Zum Beispiel, wenn sie Zeter und Mordio schreien, weil nicht alles nach ihrer Pfeife tanzt, obwohl sie an haargenau demselben Tag schon ganz viele schöne Sachen erlebt haben. Ich ziehe klare Linien. Wenn ein Kind vom Tisch aufsteht und spielen will, darf es das tun, allerdings ist dann das Essen zu Ende. Im Schwimmbad gibt es klare Anweisungen, was erlaubt ist und was nicht. Und wenn das nicht klappt, gehen wir. Das hat nichts mit Machtausüben zu tun, sondern mit Sicherheit und dem Wahren eigener Grenzen. Ich selbst will auch mit Respekt behandelt werden und lasse mich nicht beschimpfen. Ich erkläre ihnen dann, dass mir ein Nachmittag mit einer Meute fauchender tasmanischer Teufel auch keinen Spaß macht. Meistens verwandeln sie sich dann wieder in Kinder. “Ich bin das beste Vorbild der Welt für Entschuldigungen.” Meine Neins sind gewöhnlich auch echte Neins, es sei denn ein Kind bringt gute Argumente ins Spiel. Ich schimpfe ungerechterweise, und auch das ist gut, denn so lernen meine Kinder, sich zu wehren. Ich höre ihnen zu und ich kann mich entschuldigen. Ich tue das sogar ziemlich oft. Ich bin das beste Vorbild der Welt für Entschuldigungen. Ich schimpfe übrigens nie, wenn meine Kinder eines Verbrechens angeklagt sind. Dann will ich die Wahrheit hören und nichts als die Wahrheit – nicht damit ich schimpfen kann, sondern damit ich weiß, was jetzt zu tun ist. Ich bin ungerecht, klaue ihnen Süßigkeiten und müsste mal mein Büro aufräumen, denn ich gebe zu, dass ich ein Mensch mit Fehlern, Fehlschlüssen, Süchten und Faulheit bin. Und das macht mich auch nachsichtig, wenn sie – hunderttausend heulende Hunde – immer noch nicht den Garderobenhaken für ihre Jacken gefunden haben, angeblich. Ich kann ganz vieles. Und ganz vieles nicht. Das haben sie auch schon bemerkt: “Mama?” fragten sie mich dermaleinst, “warum kannst du nicht so gut kochen wie Oma?” Dafür kann ich ansonsten vieles. Ich lasse sie dreckig werden, weil ich eine Waschmaschine bedienen kann. Ich lasse sie spielen bis zum Umfallen, weil Unordnung  mich nicht nervös macht. Ich bin eine leidenschaftliche Vorleserin und kann Geschichten frei erzählen. Ich bin eine begeisterte Besucherin von allen Ausstellungen und Museen, die auch für Kinder geeignet sind. Ich bin weise. Ich kann ihnen die Welt erklären, jedenfalls die 0,00134%, die ich bereits verstanden habe. Ich bringe ihnen bei, dass nur die Herzaugen gut sehen können, und dass auch Menschen Respekt verdienen, die wir nicht verstehen können. Ich erkläre ihnen, dass Süchte Krankheiten sind, die nicht schön aussehen, aber die einen Grund haben. Ich gestehe ihnen, dass ich zu dick bin, weil ich Schokolade nicht widerstehen kann, und ich sage ihnen hundertmal am Tag, dass ich sie liebe.



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