Die Küste Brasiliens - Mata Atlântica

Mata Atlântica (©Fatura, Wikimedia Commons 2009)Die Mata Atlântica ("atlantischer Wald") ist ein Gürtel verschiedenster Waldtypen, der sich über die Berge und Hochlagen im Landesinneren des Südostens und entlang der Atlantikküste zieht. Das Gebiet erstreckt sich von der Ostküste Brasiliens von Rio Grande do Norte bis Rio Grande do Sul und auch ins Innere des Kontinents bis Goiás, Mato Grosso do Sul, Argentinien und Paraguay.

Einst besaß die Mata Atlântica eine Länge von über 3.000 km und umfasste 1 Million qkm. Für den Anbau von Zuckerrohr und Kaffee und den immensen Bedarf an Brasilholz wurden weite Teile des Waldes gerodet. Heute sind von den Urwäldern nur noch 7% übrig, jedoch beherbergen sie noch immer einen beeindruckenden Reichtum an Pflanzen- und Tierarten. Aufgrund der Unterschiede in Höhenlage und Breitengrad variiert auch das Vorkommen von Flora und Fauna sehr stark. Wegen der hohen Niederschläge, besonders an den Berghängen, herrscht eine dichte Vegetation. Bäume mit bis zu 60m Höhe ragen hier hervor. Auf einem Hektar können bis zu 450 Baumarten vorkommen - mehr als in ganz Mitteleuropa (220). Viele dieser Arten sind endemisch, d.h. sie kommen nur in kleinen Gebieten vor.Tijuca Nationalpark in Rio de Janeiro (©Halleypo, Wikimedia Commons 2011)

Von den 202 in der brasilianischen "Roten Liste" aufgeführten gefährdeten Tierarten kommen allein 171 in der Mata Atlântica vor und steht somit dem im ungleich größeren Amazonasgebiet in nichts nach. Es wird vermutet, dass die Biodiversität im atlantischen Wald sogar größer ist als im Tiefland-Regenwald. Doch die Mata Atlântica ist nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch vor allem für 120 Mio. in der Region lebenden Menschen von großer Bedeutung. Sie spielt eine essentielle Rolle im Trinkwasser- und Bodenschutz indem sie die notwendige Bodenfruchtbarkeit erhält und als Wasserfilter und -speicher dient.

Im Gebiet der Mata Atlântica befinden sich die größten Städte Brasiliens, darunter auch Rio de Janeiro und São Paulo, und leben ca. 70% der brasilianischen Bevölkerung. Zum Schutz der gefährdeten Tier-und Pflanzenarten und um Rodungen einzudämmen, wurde der Wald 1993 in 14 Bundesstaaten Brasiliens zum UNESCO Biospährenreservat erklärt.


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