Die Kraft der Regel

Struktur wird prägend, wenn sie die Abläufe bestimmt.

IM Hyronumus schrieb seinerzeit ein Büchlein (“Freitags wird gebadet”, Berlin 1964) über gewisse Verhaltensmuster in der DDR. Darin beschrieb er – sagt man sich so – die Geschichte einer normalen Familie, die einer unsichtbaren Regel folgend, immer freitags badete. Der Reihe nach. Hierarchisch – erst der Olle dann die Olle, dann die Kinder dem Alter nach. Eines Tages konnte sich diese Familie einen FDGB-Ferienplatz ergattern, fuhr in den Urlaub.

Kaum angekommen, schrieb die Mutter Ansichtskarten.

“Hallo Ihr Lieben!
Wir sind gut angekommen, das Essen schmeckt, die Sonne scheint, … bla-bla-bla … und stellt Euch vor: Unsere Ferienwohnung hat ein eigenes Bad!
EIN BAD NUR FÜR UNS ALLEIN!
Wir freuen uns schon auf Freitag.
Eure K.”

Der eigentliche Witz: Lange Zeit fand das niemand komisch.

Auch mein Tag kennt Struktur, mein Tag sieht feste Zeiten vor. Was natürlich erst dann erwähnenswert, wenn alles durcheinander. Wie heute zum Beispiel, da ich länger schlief als sonst. Weshalb beim Gassi plötzlich Hunde unterwegs waren, mit denen der meinige noch nicht die Rangordnung geklärt hatte. Weshalb er sich heute in eine Art Spitz verbiss, was dessen Frauchen auf die Palme brachte ~ und ich habe keine Ahnung, warum ich das schreibe.

Jedenfalls stand ich heute nur eine Stunde später auf, schon gerät alles durcheinander. Fehlt nur noch, dass heute das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch steht!


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