Julius Adam II wurde am 18. Mai 1852 in München geboren. Er stammt aus einer angesehenen Tiermalerfamilie, deren älteste Mitglieder als Pferdespezialisten bekannt waren. Sein Vater, Julius Adam I, unterhielt in Rio de Janeiro ein fototechnisches Labor.
Im Alter von 14 Jahren zog Adam nach Rio de Janeiro, um sich ebenfalls als Fotograf ausbilden zu lassen. 1876 kehrt er nach München zurück, wo er an der Akademie bei Wilhelm von Diez Malerei studierte. Zunächst malt Adam Genrebilder, doch ab 1882 setzt er sich intensiv mit der Katzenthematik auseinander. Seitdem wurde er „Katzen-Adam“ genannt. Seine Werke erfuhren in öffentlichen Ausstellungen große Anerkennung.
In seinen Darstellungen macht nicht sein fotografisch geschultes Auge den besonderen Wert der Bilder aus, vielmehr ist es die Aussage, die sich dahinter verbirgt. Erkennbar sind menschliche Werte wie Liebe, Fürsorge, Geborgenheit und Sicherheit, die auf die Katzenfamilien projiziert werden.
In einer Zeit der beginnenden Industriealisierung und der damit verbundenen Schwächung traditioneller Bindungen spiegelt das Bild der „Katzenfamilie“ die Sehnsucht nach einer Halt gebenden Gemeinschaft wieder.
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