"Die Chirurgin" von Tess Gerritsen

416 Seiten
ISBN 9783442360676
Blanvalet-Verlag
Preis: 8,95€
Taschenbuch
An's Bett gefesselt, nicht in der Lage, sich zu wehren, den Mund geknebelt, nicht in der Lage, um Hilfe zu rufen. Eine schreckliche Vorstellung. Doch der Chirurg liebt diese Situation, bringt er doch seine weiblichen Opfer genau in eine solche Lage. Aber damit noch nicht genug, er trägt seinen Titel ja nicht zum Spaß. Mit einem Skalpell schneidet er den Frauen den Bauch auf, entnimmt ihnen die Gebärmutter, seine Trophäe, schlitzt ihnen danach den Hals durch und läßt sie bei vollem Bewußtsein langsam verbluten.
Eigentlich kann das garnicht sein, denn vor 2 Jahren wurde er von seinem letzten Opfer erschossen. Und trotzdem ist er wieder da, treibt sein Unwesen in Boston, und die Polizei ist förmlich hilflos. Um vielleicht doch irgendeine Spur, den kleinsten Hinweis zu entdecken, befragen Detectiv Moore und seine Kollegin Jane Rizolli das letzte überlebende Opfer, die Ärztin Catherine Cordell. Doch auch hier gibt es scheinbar nichts, was von Nutzen für die Ermittlungen wäre. Sie hatte ihn damals erschossen, ist umgezogen, lebt sehr zurück gezogen, und will damit nichts zu tun haben, zu tief sitzt immer noch der Schock des Erlebten.
Als sie jedoch ein "Blutiges" Geburtstagsgeschenk erhält, wird allen beteiligten schnell klar, dass der Täter seine Schlinge langsam um sie herum zuzieht.
Mein Fazit

Spannung pur, von der ersten Seite an. Und dann fällt mir ein: Wer denkt nur solche Geschichten aus? Wie kann sich eine Frau solche Sachen ausdenken? Vergewaltigung, Verstümmelung, Misshandlung, all solche schrecklichen Erlebnisse, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht, sind hier vereint.
Tess Gerritsen schafft es, den Leser fest im Griff zu haben, läßt ihn zwischendurch kurz Luft holen, und dann wieder voller Spannung mitfiebern. Unscheinbare, nette Personen werden plötzlich mit ganz anderen Augen betrachtet . . . könnte dieser oder jener doch der Täter sein? Aber wie ist das möglich, wurde er doch erschossen. Ein Nachahmer, ein Komplize? Alle möglichen Gedanken machen sich breit, Verdächtigungen entstehen, um dann doch wieder zunichte gemacht zu werden.
Auch die Protagonisten sind sehr interessant dargestellt: Eine Ärztin, die in ihrem Berufsleben stark ist, alles im griff hat. Doch kaum zu hause angekommen, wird alles verriegelt und verrammelt, kaum Kontakte nach außen.
Ein Detectiv, der ziemliche verkorkst erscheint, Witwer, viel allein, zurückhaltend. . .  der heilige Thomas. . .
So wird er von seiner beruflichen Partnerin genannt, Rizolli, eine Polizistin, die große Stücke auf sich hält, es der Männerwelt unbedingt zeigen will, stur und eigensinnig, immer mit dem Kopf durch die Wand. In ihrer Familie wie auch im Beruf fehlt ihr die persönliche Anerkennung.
Vom Täter erfährt man nur wenig, zwischendurch läßt er den Leser an seinen Gedanken teilhaben, vergleicht viel mit alten Mythologien und Opfergaben. Es ist aber nie klar, wer er ist, wie an seine Opfer kommt, wie er sie auswählt. Aber eins ist klar: Er hat geschickte Hände. . . 
Alles in allem ein Thriller, der mich erschauern ließ, und dazu führte, dass ich unsere Türen und Fenster doch nochmal kontrollierte.Und es ist sicher nicht der letzte Thriller, den ich von ihr gelesen habe.
Die Autorin
Tess Gerritsen wurde 1953 in San Diego, Kalifornien geboren. Sie studierte Medizin und arbeitete als Internistin. In ihrer Schwangerschaftspause begann sie mit dem Schreiben und gewann prompt einen Kurzgeschichtenwettbewerb einer lokalen Zeitung. Nach acht eher erfolglosen Romanen ließ sie in ihrem Roman „Kalte Herzen“ (Originaltitel „Harvest“) zum ersten Mal ihr medizinisches Fachwissen in einen Thrillerhandlung mit einfließen. Der 1996 erschienene Roman brachte Tess Gerritsen den lang ersehnten Durchbruch. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie mit dem Thriller „Die Chirurgin“, dem Auftaktroman zur Reihe um die Bostoner Kriminalbeamtin Jane Rizzoli. Die weiteren Bände der Serie sind „Der Meister“, „Todsünde“, „Schwesternmord“, „Scheintot“, „Blutmale“, „Grabkammer“ und „Totengrund“.
Quelle: lovelybooks.de

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