"Der bessere Mensch" von Georg Haderer

328 Seiten
ISBN 978385218631
Haymonverlag
Preis: 19,90€
gebundene Ausgabe
Major Schäfer macht sich auf zu seinem nächsten Fall. Ein Mann liegt tot in seiner Villa. Das grausige dabei: Jemand hat ihm den Kopf mit Phosphorsäure übergossen. Doch nach genauer Untersuchung wird klar, dass Hermann Born schon vorher tot war. Feinde hatte er scheinbar genug, schließlich war sein Leben als Politiker nicht nur eitel Sonnenschein. Wurde ihm seine politische Meinung in Richtung der Nazis doch so sehr übel genommen? Schäfer und sein Team erwartet viel Arbeit. Für ihn kein Problem, die Pillen, die ihm sein Psychiater verschrieben hat, sind wahre Glücksbringer. Doch nicht für immer, das merken auch seine Kollegen. Als ein junges türkisches Mädchen erstochen aufgefunden wird, rastet Schäfer total aus, hat sich einfach nicht mehr unter Kontrolle. Kurzerhand wird ihm dieser Fall entzogen, er soll sich lieber in Salzburg um die Recherchearbeit kümmern, um im Fall Born endlich weiter zukommen. Denn mittlerweile gibt es einen weiteren Toten und die Entdeckungen am Tatort lassen alle Beteiligten an ihrer Arbeit zweifeln.
Mein Fazit

Auch in seinem dritten Fall tritt Major Schäfer als bekannte starke Persönlichkeit auf. Allerdings wird dem Leser schnell klar, dass es Schäfer schwer fällt, seine Gedanken zu sortieren. Man gut, dass Georg Haderer ihm den Bergmann zur Seite gestellt hat, ein wirklich treuer Kollege und Freund, der immer mit Rat und Tat da ist, wenn er gebraucht wird. Dieses Doppel in seiner Arbeit zu erleben, ist wirklich herzerfrischend.
Die Thematik dieses Krimis ist zu Beginn überhaupt nicht greifbar, der Leser erhält vage Anhaltspunkte, aber keinen direkten Hinweis, in welche Richtung es letztendlich gehen wird.
Auch im Verlauf bleibt es lange Zeit dunkel, diesmal geht es eher vielmehr um Schäfers Befinden, seinen Umgang mit seiner Krankheit, dem Burn-out, das ihn schwer angeschlagen hat. Teilweise ist es beängstigend, wie er mit seinem Pillen umgeht, die Nebenwirkungen ignoriert, und die Dosierung mal eben ändert.
Natürlich schafft er es trotzdem, im Fall Born vorwärts zu kommen, doch die eingeschlagene Richtung ist genau so erschreckend, denn es geht grob gesagt um die Neurologie, und wie sie mit bestimmten Methoden den Menschen dermassen verändern kann, um ihn zu einem "besseren Menschen" zu machen.
Ein Thema, das bereits in der Zeit des Naziregimes häufig zu finden war und hier sozusagen aufgrund der übergreifenden Generationen wieder auftaucht. Und es zeigt erneut, wie die Menschheit mit dem höchsten Gut unseres Daseins, mit dem Leben umgeht. Die Götter in Weiß lassen den Leser erschauern, man kann zum Glück nur mutmassen, was noch alles getan wird, von dem unsereins nicht weiß.
Keine Bange, es ist nicht wie bei Frankensteins, und es werden auch keine blutrünstigen Methoden und Quälereien dargestellt. Aber allein die Fantasy läßt einiges vor dem inneren Auge erscheinen.
Letztendlich ein Krimi, den ich gerne gelesen habe. Zügig ging es Seite um Seite voran, Langeweile kam nicht auf, weil allein schon die Gedankensprünge Schäfers zeitweise doch mehr Aufmerksamkeit erforderten, als es anfangs den Anschein hatte.
Der Autor
Georg Haderer, geboren 1973 in Kitzbühel/Tirol, lebt in Wien. Nach einem abgebrochenen Studium und einer vollendeten Schuhmacherlehre arbeitete er als Journalist, Barmann, Landschaftsgärtner, Skilehrer und Werbetexter. Bei Haymon: Schäfers Qualen (2009), sein Debüt und zugleich erster Teil der Reihe rund um Polizeimajor Schäfer, sowie der zweite Teil Ohnmachtspiele (2010). 
Quelle: Haymonverlag
Hier findet ihr die Rezension zum zweiten Teil mit Major Schäfer: Ohnmachtspiele
Vielen Dank an den Haymonverlag und Nicole Oberdanner, die mir dieses Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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