Deutschland muss raus! Aus der Hängematte!

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Es sieht so aus, als liefe alles bestens: Das Wachstum in Deutschland liegt im europäischen Vergleich auf hohem Niveau. Die Arbeitslosigkeit ist sehr niedrig. In manchen Sektoren haben wir fast Vollbeschäftigung. Der politische Einfluss ist groß. Das Wort von Kanzlerin Merkel hat weltweit Gewicht. Deutschland geht es also hervorragend?

Im Moment ja! Aber das Ende der Sonnenscheinphase ist längst absehbar. Erste dunkle Wolken sind bereits am Himmel. Und wenn wir nicht schnell handeln, drohen uns schon bald heftige Konjunkturgewitter.

Die aktuell noch gute Lage Deutschlands fußt in erheblichem Maße auf Errungenschaften der Vergangenheit.

Sie ist zurückzuführen auf die Hartz-Reformen und die damit verbundenen Initiativen von Arbeitergebern und Gewerkschaften. Im Nachgang der Krise von 2008 hat die Bundesregierung mit mutigen Schritten, wie beim Kurzarbeitergeld, aber auch bei den Entscheidungen im Zusammenhang mit der Bankenkrise, dazu beigetragen, dass sich die deutsche Wirtschaft sich sehr rasch wieder erholt hat. Aber das alles sind Folgen von bereits vergangenen Entscheidungen und Entwicklungen.

Darüber hinaus wird die aktuelle Situation von Faktoren positiv beeinflusst, die außerhalb des Einflusses Deutschlands liegt, wie den Ölpreis, die Geldpolitik der EZB und der damit verbundene schwache Euro. Doch nicht alle Nachrichten sind positiv. Im Gegenteil: Wenn man sich die aktuelle Nachrichtenlage betrachtet bekommt man immer öfter ein ungutes Gefühl bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschland in den nächsten Jahren.

Die deutsche Wirtschaft steuert auf einen erheblichen Arbeitskräftemangel hin

Eine Nachricht der letzten Tage war, dass die Zahl der Geburten in Deutschland weiter gesunken ist. Nach einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitute (HWWI) werden in Deutschland im Vergleich zu allen anderen Ländern in der Welt die wenigsten Kinder geboren.

Demnach wurde in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt 8,3 Kinder je 1000 Einwohner in Deutschland geboren. Das liegt selbst unter dem Niveau von Japan, wo in diesem Zeitraum 8,4 Kinder pro 1000 Einwohner geboren wurden. In den anderen großen EU-Ländern liegt die Zahl der Geburten dagegen zum Teil deutlich höher.

Diese ungünstige Entwicklung in Deutschland könnte sich langfristig zu einem spürbaren Standortnachteil entwickeln, denn die Zahl der Erwerbsfähigen von 20-65 Jahren dürfte sich bis 2030 von aktuell 61 Prozent auf dann 54 Prozent reduzieren. Ohne eine aktive Einwanderungspolitik steuert die deutsche Wirtschaft dieser Schätzungen auf einen erheblichen Arbeitskräftemangel hin.

Die Infrastruktur in Deutschland verliert im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit

Ein geringeres Arbeitskräftepotenzial könnte man durch eine höhere Produktivität der Beschäftigten ausgleichen. Jedoch um die in Pro-Kopf-Produktivität zu steigern Bedarf es Investitionen.

Doch genau hier ist die Entwicklung in den letzten Jahren leider nicht vielversprechend. So weitet sich die Investitionslücke bei den öffentlichen Investitionen stetig aus. Die Infrastruktur in Deutschland verliert im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch Unternehmen halten sich in Deutschland mit Investitionen zurück. Stattdessen steigern sie ihre Investitionstätigkeit im Ausland.

Die Unternehmen gehen davon aus, dass dort die Märkte eher wachsen werden. Für Deutschland erwarten sie, dass die Märkte zunehmend saturiert sind und wegen der ungünstigen demographischen Entwicklung in Zukunft sogar schrumpfen dürften.

Aus diesem Grund ist es für die Unternehmen zunehmend interessanter ihre Investitionsaktivitäten in die entsprechenden Länder zu verlegen. Umso wichtiger wäre es die Infrastruktur in Deutschland weiter zu verbessern, denn dies ist ein wichtiger Standortfaktor im internationalen Wettbewerb der Länder um Investitionen.

Deutschland Streikland

Ein weiterer wichtiger Standortfaktor ist der soziale Friede. Generell muss man sich hier keine Gedanken machen. Jedoch scheint die Streikbereitschaft zuzunehmen. Deutschland Streikland – dazu sollte es nicht kommen. Denn die, bei allen Konflikten, bislang tragfähige Kooperation zwischen Arbeitergeber und Arbeitnehmer war und ist ein Erfolgsmodell für die deutsche Wirtschaft.

Die jüngst erlassenen Gesetze die den Einfluss der Spartengewerkschaften begrenzen, könnten hier helfen. Jedoch geht es hier vielmehr auch darum, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber am Zukunftsmodell Deutschland zusammen arbeiten.

Deutschland ruht sich auf den Lorbeeren aus

Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass die lange wirtschaftliche, soziale und politische Stabilität uns etwas nachlässig hat werden lassen. Die Herausforderungen für die Zukunft werden nicht mehr entsprechend angegangen. Sondern man ruht sich in Deutschland auf den Lorbeeren aus.

Dies kann man sicherlich einige Zeit machen, aber die Probleme und sichtbaren Fehlentwicklungen nehmen zu. Wenn man jetzt nicht beginnt langfristig hier entgegenwirkt, kann dies den Standort Deutschland in den kommenden Jahren merklich schwächen.

Es wäre doch eigentlich schade und unnötig, dass wir erst wieder eine lange wirtschaftliche Schwäche mit deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen bräuchten, damit man wieder den Mut für ein zukunftweisendes Handeln findet.


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